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18.01.2015 | Unternehmensstrategie | Schwerpunkt | Online-Artikel

Personalpolitik auf Lebensphasen abstimmen

verfasst von: Anja Schüür-Langkau

2 Min. Lesedauer

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Familienfreundlichkeit wird für Unternehmen künftig zu einem wichtigen Wettbewerbsvorteil. Denn ohne lebensphasenorientierte Personalpolitik drohen hochqualifizierte Mitarbeiter abzuwandern.

Die Familienfreundlichkeit eines Unternehmens ist für viele Beschäftigte zu einem wichtigen Argument für einen Arbeitgeber geworden. So ermittelten Roland Berger und die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) in einer Studie, dass 75 Prozent der 25- bis 39-Jährigen die Familienfreundlichkeit ihres Arbeitgebers so wichtig ist, dass sie dafür sogar das Unternehmen wechseln würden.

Die Firmen haben die Relevanz des Themas zwar erkannt, doch an der Umsetzung hapert es immer noch. So sind 79 Prozent der Unternehmen nach Einschätzung von Führungskräften nicht gut auf die Wünsche ihrer Mitarbeiter  nach mehr Flexibilität und besserer Vereinbarkeit von Job und Privatem vorbereitet. Zu diesem Ergebnis kommt die Untersuchung „Die neue Vereinbarkeit“ der Unternehmensberatung Roland Berger, in der die Ergebnisse unterschiedlicher Studien analysiert wurden.

Familienfreundlichkeit wird in Unternehmen noch selten umgesetzt

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Das bestätigen auch die Springer-Autoren Anne Goedicke und Tobias Ellenberger. „Die Ansprüche von Unternehmen an Beschäftigte bleiben hoch“. Nach wie vor gelte „die ungeschriebene Unternehmensregel der Unabkömmlichkeit und Allzeitverfügbarkeit“, schreiben sie in ihrem Beitrag „Die betriebliche Governance von Vereinbarkeit und Verfügbarkeit“. Dennoch kommen Unternehmen zukünftig nicht darum herum, sich mit dem Thema intensiv auseinanderzusetzen und nach Lösungen zu suchen.

Doch eine einheitliche Vorgehensweise für alle Unternehmen wird es dabei nicht geben. „Dagegen sprechen sowohl die „Individualisierungstendenzen in der Erwerbsbevölkerung, eine Pluralisierung privater Lebensformen sowie die zunehmende Vielfalt und Dynamik von Lebensläufen“ als auch „die Vielfalt betrieblicher Geschäfts- und Personalstrategien, die sich in unterschiedliche Beschäftigungsarrangements und Formen organisationaler Steuerung niederschlägt“, so die Autoren (Seite 264).

Lebensphasenorientierte Personalpolitik als Lösung

Die Springer-Autoren Jutta Rump, Gaby Wilms und Silke Eilers raten Unternehmen deshalb zu einer „lebensphasenorientierten Personalpolitik“.  Durch die demografischen, technisch-ökonomischen und gesellschaftlichen Trends und ihren Konsequenzen müssen Unternehmen „lebenslanges Lernen“, „lebenslangen Kompetenzerhalt sowie die „Gesundheit“ ihrer Mitarbeiter fördern. Das Konzept der lebensphasenorientierten Personalpolitik gleicht die Berufsphasen und die Lebensphasen miteinander ab und entwickelt auf dieser Basis mitarbeiterindividuelle Handlungsfelder (Seite 21).

Voraussetzung für ein erfolgreiches Personalmanagement, dass die Lebensphasen der Mitarbeiter berücksichtigt, ist die Integration des Konzepts in die Unternehmens- und Führungskultur. Dabei stehen wirtschaftliche Ziele und Mitarbeiterorientierung gleichberechtigt im Blickpunkt. Unternehmen sollten vor allem ihre Führungskräfte für das Thema sensibilisieren, Führung auf Vertrauen statt auf Kontrolle aufbauen, Mitarbeitern Freiräume gewähren und und flexible Arbeitszeitmodelle entwickeln (Seite 34).

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2014 | OriginalPaper | Buchkapitel

Die Lebensphasenorientierte Personalpolitik

Grundlagen und Gestaltungstipps aus der Praxis für die Praxis
Quelle:
Lebensphasenorientierte Personalpolitik