Skip to main content

2021 | Buch

Warum Nachhaltigkeit nicht nachhaltig ist

verfasst von: Prof. Dr. Klaus-Dieter Hupke

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

insite
SUCHEN

Über dieses Buch

Wir alle sollen nachhaltig werden. So ist es jedenfalls generell in Wissenschaft, Medien und Politik zu hören. Doch: „Nachhaltigkeit“ – Was ist das überhaupt? Und wie gut stehen die Chancen, Nachhaltigkeitskonzepte auch durchzusetzen?

Dieses Buch versucht überhaupt nicht erst, den vielen „Nachhaltigkeitsbüchern“ noch ein weiteres hinzuzusetzen. Es stellt vielmehr die gesellschaftliche Grundlage für „Nachhaltigkeit“ ganz grundlegend in Frage. Und es zeigt, dass wir uns, gerade wenn wir Nachhaltigkeit anstreben, sehr schnell in Widersprüche verwickeln. Und regelmäßig erreichen wir damit nicht die „Nachhaltigkeit“, sondern das pure Gegenteil.

Wasser sparen bei der WC-Spülung? Nur noch zertifizierten Kaffee trinken? Fernflüge nur noch gegen eine Klima-Abgabe? - Der Autor dekonstruiert einen Nachhaltigkeitsanspruch nach dem anderen.

Ein Pamphlet gegen Klimaschutz, gegen Bewahrung der Biodiversität oder gegen die wirtschaftliche Entwicklung ärmerer Länder ist dieses Buch dennoch nicht. Es versucht aber dagegen die Grenzen eines umfassenden Nachhaltigkeitsansatzes aufzuzeigen.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Kapitel 1. Lebensbilder, keineswegs nur fiktiv

Exemplarisch werden fiktive Lebensbilder auf ihre „Nachhaltigkeit“ hin untersucht. Diese zeigen, dass es gar nicht so einfach ist, diese nach dem Muster Nachhaltig/Nicht-Nachhaltig einzuordnen.

Klaus-Dieter Hupke
Kapitel 2. Zur Geschichte des Nachhaltigkeitsdiskurses

Die Geschichte des Nachhaltigkeitsdiskurses zeigt, dass die Semantik des Begriffs in Annäherung an die Gegenwart eine deutlich veränderte Akzentuierung erfahren hat. Die Bedeutung von „Nachhaltigkeit“ wird immer vielfältiger.

Klaus-Dieter Hupke
Kapitel 3. Stetige semantische Erweiterung des Nachhaltigkeitsbegriffs/Der Nachhaltigkeitsbegriff wird „überdehnt“

Die Erweiterung des Nachhaltigkeitsbegriffs zum Ökonomischen und zum Sozialen hin erschwert die lebenspraktische Operationalisierung von „Nachhaltigkeit“ und macht die Inhalte tendenziell beliebig, offen aber auch für partikulare ökonomische und soziale Einzelinteressen.

Klaus-Dieter Hupke
Kapitel 4. Fridays-for-Future: Hoffnungsschimmer auf eine nachhaltigere Zukunft?

Wie „ernst“ meinen es „die Fridays“ wirklich, wenn das Erreichen der Klimaneutralität mit der Aufgabe eines materiell anspruchsvollen Lebensstils verbunden ist?

Klaus-Dieter Hupke
Kapitel 5. Das soziale Defizit der Nachhaltigkeitsbewegung: aufgezeigt am Klimaschutz

Wer soll die Klimaneutralität bezahlen? „Wir alle“ erscheint doch etwas zu unkonkret.

Klaus-Dieter Hupke
Kapitel 6. Nachhaltigkeit in Fallbeispielen

In Medien und Politik gängige plakative Beispielfälle von Nicht-Nachhaltigkeit werden dekonstruiert. Dabei zeigt sich, dass die pauschale Kritik nur selten den entsprechenden Umständen gerecht wird.

Klaus-Dieter Hupke
Kapitel 7. Warum „technischer Fortschritt“ vielleicht doch nicht so sehr als Problemlöser taugt

Die meisten Effekte einer technischen Lösung von Umweltproblemen führen zu gegenteiligen Wirkungen (Rebound-Effekte).

Klaus-Dieter Hupke
Kapitel 8. Die Überbetonung der Wirksamkeit des Einzelnen: Nur noch teure Jeans kaufen?

Inwiefern ein Produkt ökologisch oder sozial nachhaltig erzeugt wird, kann der Verbraucher nicht erkennen; über den Preis jedenfalls nicht.

Klaus-Dieter Hupke
Kapitel 9. Vom Unsinn der „zertifizierten Regenwaldzerstörung“: Zertifikate auf tropische Agrarprodukte

Auch Zertifikate helfen dem Verbraucher nicht weiter im Hinblick auf eine nachhaltige Kaufentscheidung.

Klaus-Dieter Hupke
Kapitel 10. Nachhaltigkeit wird beliebig

Die vielen und z.T. gegenläufigen Aspekte von Nachhaltigk eit lassen sich nicht sinnvoll gegeneinander aufrechnen oder in anderer Weise reduzieren. Sie machen damit, und dies nicht nur tendenziell, „Nachhaltigkeit“ zu etwas Beliebigem.

Klaus-Dieter Hupke
Kapitel 11. Meist wird nur die eine Perspektive bedacht: Beispiel Kinderarbeit in der Dritten Welt

Am Beispiel der Kinderarbeit wird erläutert, dass es oft keine einfachen Lösungen geben kann; schon gar nicht in Form gesetzlicher Verbote. Wer auf einfache Lösungen setzt, erreicht in der Gesamtwirkung meist das pure Gegenteil.

Klaus-Dieter Hupke
Kapitel 12. Diejenige Perspektive, die sich am meisten Wirksamkeit verschafft, ist die politökonomische

Neuauflage der bereits bekannten Tatsache, dass politische und ökonomische Partikularinteressen „die Welt regieren“; diesmal auf die Thematik der Nachhaltigkeit bezogen.

Klaus-Dieter Hupke
Kapitel 13. Die Zukunft des gesellschaftlichen Konsum-Modells

Werbungsinduzierter Breiten-Konsum ist viel zukunftsfähiger als jeder Nachhaltigkeitsansatz.

Klaus-Dieter Hupke
Kapitel 14. Die Macht der wirtschaftlichen Akteure

Warum die „ökonomische Säule“ des Nachhaltigkeitsmodells die maßgebliche ist.

Klaus-Dieter Hupke
Kapitel 15. Zur Frage der Realisierbarkeit einer „Postwachstumsökonomie“

Warum materielles Wirtschaftswachstum das „Überlebenselexier“ westlicher Gesellschaften ist.

Klaus-Dieter Hupke
Kapitel 16. Alternativen nachhaltigen ökonomischen Verhaltens für den Einzelnen: „Untätigkeit“ und „Destruktion“?

Diskussion alternativer ökonomischer Strategien mit dem Aufzeigen ihrer prinzipiellen Unergiebigkeit im Hinblick auf ein umweltverträgliches „nachhaltiges“ Nullwachstum.

Klaus-Dieter Hupke
Kapitel 17. Praktische Problematik einer Politik der Nachhaltigkeit I: „Grün“ wählen als Schritt in Richtung Nachhaltigkeit? – Ein grüner Ministerpräsident wird Auto-Lobbyist

Weshalb Wählen-gehen nicht wirklich hilft auf dem Weg in die intendierte Nachhaltigkeit.

Klaus-Dieter Hupke
Kapitel 18. Praktische Problematik einer Politik der Nachhaltigkeit II: Was ist nachhaltiger – mehr oder weniger fliegen?

Am Beispiel des Fliegens wird aufgezeigt, dass sich „ökologische“ und ökonomische Nachhaltigkeit fast stets wie Antagonisten verhalten.

Klaus-Dieter Hupke
Kapitel 19. Praktische Problematik einer Politik der Nachhaltigkeit III: „Nachhaltig wählen“ durch Inklusion des Bösen – Überall ist AfD!

Erneute Variation des „Warum Wählen-gehen nicht wirklich hilft auf dem Weg in die Nachhaltigkeit“ - diesmal am Beispiel „rechter“ Parteien.

Klaus-Dieter Hupke
Kapitel 20. Praktische Problematik einer Politik der Nachhaltigkeit IV: Wie tote Flüchtlinge eine Änderung der deutschen Flüchtlingspolitik „erzwingen“ – und zu noch mehr toten Flüchtlingen führen

Das vielleicht bewegendste Kapitel von Nachhaltigkeit: Soziales Engagement zugunsten bedürftiger Menschen kostet Menschenleben.

Klaus-Dieter Hupke
Kapitel 21. Praktische Problematik einer Politik der Nachhaltigkeit V: „Im Kampf gegen den Klimawandel sind wir ja schon ein schönes Stück vorangekommen“

Hier wird das Wasser der Realität in den Wein der bereits erzielten Erfolge gegossen.

Klaus-Dieter Hupke
Kapitel 22. Praktische Problematik einer Politik der Nachhaltigkeit VI: Klimaschutz wirft Gräben auf!

Eine substantielle Klimapolitik würde die Spaltung zwischen städtischem und „ländlichem“ Raum vertiefen und ist allein schon von daher nicht zu erwarten.

Klaus-Dieter Hupke
Kapitel 23. Durch politische Wahlen ein etabliertes parlamentarisch-marktwirtschaftliches System ändern – das schwierigste Projekt seit „Erschaffung der Welt“?

Zusammenfassung und theoretische Kurz-Fundierung bereits vorformulierter Ansätze, warum es nicht so ohne weiteres möglich ist, durch politische Wahlen der Nachhaltigkeit zum Durchbruch zu verhelfen.

Klaus-Dieter Hupke
Kapitel 24. „Allein die gute Absicht zählt“? – Von der Begrenztheit altruistischen politischen Handelns

Rückführung der Nicht-Nachhaltigkeit auf unterschiedliche Akteur-Ebenen.

Klaus-Dieter Hupke
Kapitel 25. Darüber-Reden als Handlungsersatz

„Über-etwas-reden“ kann als Ersatzhandlung anstelle „Etwas-tun“ gelten; diese Strategie ist erfolgreich, da bei Lektüre der Medien die wenigsten Menschen zwischen diesen beiden Kategorien strikt trennen dürften.

Klaus-Dieter Hupke
Kapitel 26. Nicht-Nachhaltigkeit – eine Folge von „Dummheit“ bzw. Gedankenlosigkeit?

Immer wieder auf Immanuel Kant zurückzukommen: Es gibt einfach verschiedene Formen und Ausprägungen von „Vernunft“. Die wenigsten davon sind „nachhaltig“.

Klaus-Dieter Hupke
Kapitel 27. Handlungsebene I der Nachhaltigkeitsdebatte: das Individuum

Hier steht das soziale Individuum im Blickpunkt der Nachhaltigkeitsdebatte.

Klaus-Dieter Hupke
Kapitel 28. Handlungsebene II der Nachhaltigkeitsdebatte: das Kollektiv/der Gesetzgeber

Nun wird das gesellschaftliche Kollektiv, welches sich besonders wirksam in Gestalt des Gesetzgebers zeigt, auf seine Möglichkeiten in Bezug auf Nachhaltigkeit untersucht.

Klaus-Dieter Hupke
Kapitel 29. „Ökologische“, wirtschaftliche, soziale und kulturelle Perspektiven müssen in einem mühsamen Diskurs gegeneinander ausbalanciert werden: Das scheinbare gemeinsame Dach von Nachhaltigkeit schadet in diesem Zusammenhang nur

Zusammenfassung der eigentlichen Unmöglichkeit, „Nachhaltigkeit“ durchzuführen, verbunden mit einem sehr zaghaften und eigentlich fast nicht vorhandenen „Lösungsvorschlag“.

Klaus-Dieter Hupke
Kapitel 30. Zur Rolle der Wissenschaft im Nachhaltigkeitsdiskurs

„Wissenschaft“ steht nicht über der Gesellschaft, sondern ist Teil derselben. Damit ist sie nicht nur mit die Erzeugerin des Kernbegriffs von Nachhaltigkeit und dessen dauernder Ausdifferenzierung. Sie ist damit auch Teil des (Lösungs-)Problems als Umsetzungsdefizit.

Klaus-Dieter Hupke
Kapitel 31. Zu Bedeutung und Stellenwert von Nachhaltigkeit im Nach-Corona-Umbau der Gesellschaft

Die Pandemie wird Folgen haben, welche sich bei Drucklegung des Buches im Sommer 2021 noch längst nicht alle absehen lassen. Einige davon sind auch für die Nachhaltigkeitsdebatte interessant.

Klaus-Dieter Hupke
Kapitel 32. Was sich aus der Pandemiensituation für die Nachhaltigkeitsstrategien lernen lässt

Warum Maßnahmen gegen die Pandemie und Maßnahmen gegen den Klimawandel überhaupt nicht vergleichbar sind.

Klaus-Dieter Hupke
Backmatter
Metadaten
Titel
Warum Nachhaltigkeit nicht nachhaltig ist
verfasst von
Prof. Dr. Klaus-Dieter Hupke
Copyright-Jahr
2021
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-662-63332-8
Print ISBN
978-3-662-63331-1
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-63332-8