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15.10.2015 | Wertpapiergeschäft | Schwerpunkt | Online-Artikel

Welche Aktien Substanz haben

verfasst von: Christian Kemper

2 Min. Lesedauer

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Attraktive Renditen zu erzielen fällt Anlegern zurzeit schwer. Doch mit der richtigen Strategie bietet der europäische Aktienmarkt gute Chancen.

Die jüngsten Kurseinbrüche an den internationalen Börsen verunsichern Anleger nicht nur, sondern bieten auch Einstiegschancen. Analysten zufolge sind die Aussichten für steigende Kurse im Aktienindex MSCI Europe mittlerweile wieder gut. "Seit den Korrekturen im Sommer sind europäische Aktien relativ attraktiv geworden", heißt es beispielsweise in einem Researchbericht von J.P. Morgan Asset Management. Die Experten des US-Vermögensverwalters gehen davon aus, dass sich "nach Jahren der Enttäuschung endlich auch wieder die Unternehmensgewinne in der Eurozone verbessern" sollten. Im zweiten Quartal 2015 seien die Gewinne gegenüber dem Vorjahr um knapp 20 Prozent gewachsen – mit Ausnahme des Energiesektors.  

Value Investoren kaufen günstig ein

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"Jetzt sind Strategien gefragt, die die Rendite aufpolieren können", berichtet die Journalistin Carmen Mausbach in der Anlage Praxis 9/2015. Ein Anlagestil, der sich bereits seit vielen Jahren großer Beliebtheit erfreut, ist das Value Investing. "Bei dieser Strategie geht es um die gezielte Suche nach unterbewerteten Titeln mit Substanz", erläutert Mausbach. Dabei werden Aktien von qualitativ guten Unternehmen mit einem herausragenden Geschäftsmodell und nachhaltigen Wettbewerbsvorteilen möglichst günstig gekauft und später mit einem möglichst hohen Gewinn wieder verkauft. "Vom Risikoprofil her sind diese Werte eher defensiv und auch für risikoaverse Anleger im Normalfall geeignet", raten die Springer-Autoren Victor Heese und Christian Riedel in ihrem Buch "Fundamentalanalyse versus Chartanalyse" (Seite 151-210).

Prominente Vertreter dieses Ansatzes sind die Investorenlegenden Warren Buffet und Benjamin Graham. Grundlage ihres Erfolgs ist die Beobachtung, dass Märkte nicht zu jedem Zeitpunkt den fairen Wert eines Unternehmens widerspiegeln. "Historische Analysen zeigen, dass Value-Strategien meist höhere Renditen erzielen als ihre zugrunde liegenden Standardindizes", so Mausbach. Ein Beispiel hierfür ist der MSCI EMU (European Economic and Monetary Union) Value Index, der den MSCI EMU in vielen Börsenjahren übertroffen hat. Die Zusammensetzung des Value Index erfolgt anhand der Dividendenrendite, des Kurs-Buchwert-Verhältnisses (KBV) und des erwarteten Gewinns auf Zwölf-Monats-Sicht.

Strategie ist nicht immer erfolgreich

Anleger, die auf Value-Strategien setzen, sollten jedoch bedenken, dass Strategien, die in der Vergangenheit erfolgreich waren, sich nicht zwangsläufig auch in Zukunft behaupten müssen. Wie der Vergleich von Value-Indizes mit dem dazugehörigen Standardindex zeigt, funktionieren die Strategien nicht in jeder Marktphase beziehungsweise in jedem Umfeld. Sie sind damit auch nicht kontinuierlich in der Lage, nachhaltige Ineffizienzen aufzuspüren und diese für Anleger nutzbar zu machen.

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