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2011 | Buch

Wissens- und Technologietransfer als Innovationstreiber

Mit Beispielen aus der Materialforschung

herausgegeben von: Klaus-Rainer Bräutigam, Alexander Gerybadze

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

Buchreihe : VDI-Buch

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Über dieses Buch

Erfolgreiche Innovation hängt entscheidend von der effektiven Zusammenarbeit zwischen Forschungssystem, Industrie und Anwendern ab. Dem deutschen Innovationssystem wird oft vorgeworfen, dass Spitzenleistungen in der Forschung nicht konsequent und schnell genug in neue Produkte umgesetzt werden. Die Entwicklung und Anwendung neuer Werkstoffe ist beispielhaft dafür, dass Transferprozesse außerordentlich langwierig und komplex sind. Es gibt dennoch gute Beispiele für erfolgreiche neue Produkte und Systeme, die erst durch bahnbrechende Entwicklungen in der Materialforschung ermöglicht wurden. Am Beispiel von ausgewählten Projekten werden Merkmale und Bedingungen erfolgreicher Innovation dargestellt. Zugleich wird gezeigt, welche Barrieren den wirksamen Transfer in diesem Technologiefeld behindern und wo Ansatzpunkte für deren Überwindung liegen. Die Ergebnisse der vorliegenden Studie eines interdisziplinären Projektteams unter Federführung des ITAS am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) sind für F&E-Manager, Mitarbeiter aus Forschungs- und Transfereinrichtungen ebenso interessant wie für Entscheidungsträger im Bereich der Innovationspolitik.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Kapitel 1. Zur Zielsetzung der Studie und ihrem Projektdesign
Zusammenfassung
Materialwissenschaften, Materialentwicklung und Werkstofftechniken werden weithin als Fundament für die allgemeine Technikentwicklung gesehen, da sie Basisinnovationen und die Anwendung von neuen Technologien in nahezu allen Bereichen moderner Volkswirtschaften überhaupt erst ermöglichen. In diesem einleitenden Kapitel wird zunächst auf die Rolle der öffentlichen Forschungsförderung im Bereich der Materialforschung und Werkstofftechnik eingegangen. Anschließend wird die Bedeutung des Begriffs „Technologietransfer“ erläutert. Die in den weiteren Kapiteln ausführlich dargestellte Studie beruht in ihren Kernelementen auf eigenen empirischen Erhebungen und Recherchen. Ausgangspunkt der Studie, deren Zielsetzung und konzeptionelles Design skizziert wird, sind dabei Transfervorhaben und -projekte, die sich an neun verschiedenen Forschungseinrichtungen aus der Fraunhofer-Gesellschaft, der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren sowie der Technischen Universitäten der Herausforderung stellten, Transfervorhaben im Feld neuer Materialien erfolgreich umzusetzen.
Peter Hocke, Klaus-Rainer Bräutigam, Torsten Fleischer, Anna Schleisiek
Kapitel 2. Bedeutung der Materialforschung und Stand der Forschung im Bereich des Managements von Werkstoff-Innovationsprojekten
Zusammenfassung
In diesem Kapitel werden die Bedeutung neuer Werkstoffe für den Standort Deutschland skizziert und wichtige Grundlagen für die Folgekapitel des Buches gelegt. So werden wichtige Begrifflichkeiten geklärt, der Innovationsprozess neuer Werkstoffe vorgestellt und das sektorübergreifende Forschungs- und Innovationsfeld neuer Werkstoffe detailliert aufgearbeitet. Weiterhin werden die Rolle neuer Werkstoffe für komplexe Produkte und Systeme thematisiert und die Besonderheiten des Projekt- und Kostenmanagements sowie des Managements verteilter Teams bei Werkstoff-Innovationsprojekten betrachtet. Abschließend gehen mehrere Teilkapitel auf die Anforderungen an einen erfolgreichen Wissenstransfer, die typischen Konflikte und Barrieren in Werkstoff-Innovationsprojekten zwischen der öffentlichen Forschung und der Industrie sowie das Management des geistigen Eigentums in diesen Projekten ein.
Alexander Gerybadze, Daniel Gredel, Christopher Gresse
Kapitel 3. Governance des deutschen Forschungssystems
Zusammenfassung
Das dritte Kapitel des Buches geht zunächst auf das Konzept der nationalen Innovationssysteme und dessen Entwicklung in der Folge der Pionierstudien in den 1980er Jahren ein. Im Anschluss daran wendet es sich Aspekten des Wandels der Materialforschung und der Passförmigkeit von materialwissenschaftlichen Anforderungen an die Governance von Forschungs- und Transferprozessen und den institutionellen Strukturen des deutschen Innovationssystems zu. Es beschreibt die Entstehung und Grundzüge der Funktionsweise dieses Systems sowie einige seiner typischen Stärken und Schwächen. In der jüngeren Vergangenheit sind die institutionellen Strukturen der deutschen Forschungslandschaft zunehmend unter Veränderungsdruck und auch in einem für viele wissenschaftliche und politische Beobachter unerwartetem Maße in Bewegung geraten. Nicht zuletzt hat auch die staatliche Forschungspolitik neue Steuerungsinstrumente entwickelt. Das Kapitel geht einem Teil der wichtigsten dieser Veränderungen und deren Bedeutung für die Funktionsweise des deutschen Innovationssystems nach.
Hans-Willy Hohn
Kapitel 4. Anwendungsfelder
Zusammenfassung
Die Transfervorhaben, die bei InnoMat begleitet und analysiert wurden, verteilen sich auf drei Forschungsorganisationen, denen die insgesamt neun Materialforschungsteams zuzuordnen sind: die Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren, die Fraunhofer-Gesellschaft und Technische Universitäten. Bei diesen analysierten Forschungs- und Entwicklungsarbeiten standen „Materialinnovationen“ und „Prozessinnovationen“ im Vordergrund. Neben der inhaltlichen Ausrichtung der Projekte auf diese Schwerpunkte war für die Auswahl der Projekte von Bedeutung, dass sie eine starke Transferorientierung aufwiesen und dass die jeweiligen Forscher bereit waren, über die Entstehung und den Verlauf ihres Transferprojekts im Rahmen von Interviews und Workshops detailliert Auskunft zu geben. Dieses Kapitel enthält eine kurze technische Beschreibung der neun untersuchten Transferprojekte und beschreibt deren Transferverlauf.
Klaus-Rainer Bräutigam, Torsten Fleischer, Peter Hocke
Kapitel 5. Wie Wissenschaftler Transferprozesse gestalten: Technologietransfer im Spannungsfeld zwischen Wissenschaft und Wirtschaft
Zusammenfassung
Basierend auf einer qualitativen Studie werden in diesem Kapitel wichtige Schritte des Transferprozesses identifiziert. Dazu gehört die Identifizierung wesentlicher Akteure von Transferprozessen ebenso wie die Charakterisierung von Transfergütern und Beobachtungen des Verlaufs von Transfervorhaben. Ein Schwerpunkt liegt auf der bisher in der einschlägigen Literatur wenig beachteten Frage nach der Integration von Transferaktivitäten in die wissenschaftliche Praxis der Forschungsteams. Sie verfolgen Entwicklungslinien, in denen sie forschungs- und transferorientierte Aktivitäten miteinander verbinden. Das Handeln der Materialforscher lässt sich als Handeln unter verschiedenen Dimensionen von Unsicherheit charakterisieren, in dem Wissens- und Technologietransfer sich als ambivalente Anforderung an wissenschaftliche Praxis charakterisieren lässt, die Handlungsspielräume für die Forschergruppen sowohl eröffnet als auch eingrenzt.
Anna Schleisiek, Klaus-Rainer Bräutigam, Torsten Fleischer, Peter Hocke
Kapitel 6. Erfolg von Technologietransfer in der Materialforschung
Zusammenfassung
Dieses Kapitel erörtert die Begriffe Ziele, Zielsysteme, Erfolg, Erfolgsfaktoren und Erfolgsmaße von Wissens- und Technologietransferprojekten im Allgemeinen und im Besonderen anhand der Spezifika von neun Materialforschungsvorhaben, die der Beobachtungsgegenstand des InnoMat-Projektes waren. Es wird gezeigt, wie vieldimensional Zielsysteme, Erfolgsmaße und Erfolgserwartungen sind, warum in Projektpartnerschaften in der Regel darüber keine Übereinstimmung besteht und dass deshalb eine Erfolgsbewertung von Technologietransfer-Projekten nur sehr selten stattfindet und gelingt. Zusätzlich wird gezeigt, dass Materialwissenschaftler nicht immer nur erkenntnisorientiert arbeiten und der Grundlagenforschung zugeneigt sind, sondern durchaus ein Bewusstsein für die praktischen Interessen der Industrie und die Anforderungen der Anwender bzw. des Marktes besitzen.
Joachim Hemer
Kapitel 7. Fallstudien zum Management von Werkstoff-Innovationsprojekten
Zusammenfassung
Um den Prozess des Wissenstransfers und des Projektmanagements in Werkstoff-Innovationsprojekten eingehend zu untersuchen, wurden zwei Werkstoff-Innovationsprojekte ausgewählt, die in einem explorativen Vorgehen über etwa drei Jahre begleitet und beobachtet wurden. In den Fallstudien erfolgt eine Beschreibung der Werkstoff-Innovation, des relevanten Marktkontexts und der beteiligten Akteure sowie deren Rolle und Aktivitäten innerhalb der Kooperation. Das Projektmanagement der Kooperationen wird abschließend analysiert und bewertet.
Alexander Gerybadze, Daniel Gredel, Christopher Gresse
Kapitel 8. Institutionelle Dynamik und Persistenz im deutschen Forschungssystem
Zusammenfassung
Dieses Kapitel geht auf die unterschiedlichen Forschungs- und Transferstrategien der großen Wissenschaftsorganisationen in der außeruniversitären Forschung Deutschlands ein. Trotz des institutionellen Wandels, der diese Organisationen erfasst hat, lassen sich nach wie vor typische Differenzen zwischen ihnen identifizieren, die dem traditionellen Muster der Arbeitsteilung im außeruniversitären Sektor entsprechen. Zugleich hat sich in der jüngeren Vergangenheit und im Rahmen von regionalen Verbünden und Innovationsclustern aber auch ein neuer Typus von intermediären Akteuren herausgebildet, der sich um die Vernetzung der öffentlichen Forschungseinrichtungen und privaten Akteure bemüht. Möglicherweise lässt sich daraus ein neues Konzept der Kontextsteuerung des deutschen Forschungssystems ableiten.
Hans-Willy Hohn
Kapitel 9. Regionale Cluster im Bereich neuer Werkstoffe und ihre Bedeutung für die Innovationsfähigkeit von Unternehmen
Zusammenfassung
In diesem Kapitel wird mit Hilfe wichtiger theoretischer Grundlagen und der Darstellung sowie Visualisierung empirischer Ergebnisse ein prägnanter Überblick zu Innovationsnetzwerken und Clustern im Bereich neuer Werkstoffe gegeben. Hierzu werden zunächst die Konzepte Innovationsnetzwerk und Cluster voneinander abgegrenzt. Darauf aufbauend wird erläutert, inwiefern Cluster- und Netzwerkinitiativen zu Wettbewerbsvorteilen der beteiligten Unternehmen führen. In Abschn. 9.3 werden des Weiteren Cluster und Netzwerke im Werkstoffbereich identifiziert und mit Hilfe einer „Cluster-Map“ visualisiert. Abschließend werden die Erfolgsfaktoren einer Region bzw. eines regionalen Innovationsnetzwerks dargestellt.
Alexander Gerybadze, Sylvie van Cour
Kapitel 10. Schlussfolgerungen und Empfehlungen
Zusammenfassung
In diesem Kapitel werden Beobachtungen und Schlussfolgerungen aus dem Forschungsprozess zusammenfassend dargestellt und Empfehlungen für eine „gute Praxis“ von Materialforschungsprojekten gegeben. Dabei wird unterschieden zwischen Empfehlungen für Forscherteams, für Forschungseinrichtungen, für die Forschungspolitik sowie für das Innovationsmanagement. Das Berücksichtigen dieser Hinweise ist nicht gleichzusetzen mit einer Erfolgsgarantie. Es kann aber dazu dienen, Aufmerksamkeit für klassische Herausforderungen im Materialinnovationsprozess zu wecken, geeignete Formen des Umgangs mit ihnen zu benennen und zu nutzen sowie erkannte Fehler zu vermeiden.
Klaus-Rainer Bräutigam, Torsten Fleischer, Alexander Gerybadze, Daniel Gredel, Christopher Gresse, Joachim Hemer, Peter Hocke, Hans-Willy Hohn, Anna Schleisiek
Backmatter
Metadaten
Titel
Wissens- und Technologietransfer als Innovationstreiber
herausgegeben von
Klaus-Rainer Bräutigam
Alexander Gerybadze
Copyright-Jahr
2011
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-642-16513-9
Print ISBN
978-3-642-16512-2
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-642-16513-9

    Marktübersichten

    Die im Laufe eines Jahres in der „adhäsion“ veröffentlichten Marktübersichten helfen Anwendern verschiedenster Branchen, sich einen gezielten Überblick über Lieferantenangebote zu verschaffen.