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31.08.2016 | Corporate Finance | Schwerpunkt | Online-Artikel

Kapitalschub für Unternehmensgründer

verfasst von: Sylvia Meier, Eva-Susanne Krah

2 Min. Lesedauer

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Für Start-ups ist die Zeit für Gründungsinvestitionen gut. Am meisten profitieren Fintechs.

Die aktuelle Ernst & Young-Studie "Startup-Barometer Deutschland – August 2016" zeigt, dass im ersten Halbjahr 2016 im Vergleich zum Vorjahr die Zahl der Investitionen in frisch gegründete Unternehmen um 60 Prozent gestiegen ist. Das Gesamtvolumen der Investitionen sank zeitgleich um 52 Prozent. Damit wurde der Wert einer Einzelinvestition deutlich geringer. Im europäischen Vergleich liegt Deutschland damit nur noch auf Platz drei. Mehr Geld floss in Großbritannien und Schweden in junge Start-up-Unternehmen.

Gründer brauchen frisches Kapital

Gerade junge Unternehmen sind dringend auf Investitionen angewiesen. Denn nicht jeder Gründer hat gleichzeitig eine gute Geschäftsidee und ausreichend Kapital zur Umsetzung zur Verfügung. Einerseits ist positiv hervorzuheben, dass laut Ergebnissen der Studie deutlich mehr Start-ups frisches Kapital erhalten. Andererseits ist das Investitionsvolumen deutlich eingebrochen. Das liegt jedoch laut Peter Lennartz, Partner bei Ernst & Young (EY), an den Einmaleffekten im Jahr 2015. Rekordinvestitionen würden hier ein verfälschtes Bild liefern. Die Situation für Gründer scheint also derzeit durchaus positiv zu sein.

Fintechs liegen vorn

Junge Technologiefirmen, so genannte Fintechs aus dem Finanzdienstleistungssektor, profitieren laut EY am meisten: Mit 229 Millionen Euro floss in Deutschland das meiste Geld im ersten Halbjahr 2016 in Unternehmen dieser Sparte. 

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Die Zahl der Finanzierungsrunden stieg europaweit um 40 Prozent auf 1.113. Damit folgt Deutschland nach Frankreich und Großbritannien auf dem dritten Platz. Berlin konnte laut EY im Vergleich mit anderen Bundesländern auch im ersten Halbjahr 2016 mit Abstand das größte Volumen an Risikokapital einwerben. 

Finanzierungsalternativen bieten Chancen

"Die Ökosysteme für Start-ups haben sich überall in Deutschland weiterentwickelt", beobachtet Lennartz. Junge Unternehmer haben heute neben klassischen Bankkrediten überdies vielfältigere Möglichkeiten, Investoren für sich zu begeistern. So beispielsweise mit Crowdfinanzierung. Die Springer-Autoren Dana Melanie Schramm und Jakob Carstens erklären in dem Buchkapitel "Crowdfunding-Investoren: Wer investiert in Startups", dass Gründer vor allem zwei Dinge mitbringen müssen, um mit Crowdfunding erfolgreich zu sein:

  • Begeisterung für ihre Idee hervorrufen;
  • Das Vertrauen zu ihnen als Gründerpersönlichkeit/-team gewinnen. 

Auch andere Finanzierungsquellen, etwa Peer-to-Peer-Kredite oder Mikro- und Genossenschaftsfinanzierungen, werden zunehmend genutzt. Das hat ein Sonderbericht der Global Entrepreneurship Research Association (GEM) zu unternehmerischen Finanzmodellen in 60 Ländern ergeben. Dennoch sind besonders kleine und mittlere Unternehmen bei Neugründungen nach wie vor stark auf Eigenfinanzierung angewiesen, da sie von klassischen Kreditgebern oft ungleich behandelt werden, wie Mike Herrington, Mitautor des GEM-Reports, feststellt. So müssen in Deutschland rund 72 Prozent der gesamten Gründungsinvestitionen für ein Unternehmen aus eigener Tasche bezahlt werden. Neue Unternehmer sind allerdings inzwischen eher bereit, auch mit geringen finanziellen Mitteln zu gründen. Laut dem Report wurden für eine Unternehmensgründung im Jahr 2015 im Median 13.000 US-Dollar benötigt. Neun Jahre zuvor waren es rund 65.000 US-Dollar. 

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