2024 | OriginalPaper | Buchkapitel
Staatsanleiherenditen in der Eurozone: Anzeichen für eine fiskalische Dominanz?
verfasst von : Thomas Jopp
Erschienen in: Essays on Risk Premiums derived from Credit Default Swap Spreads
Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden
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Die EZB hat vergleichsweise zögerlich auf die rasant steigenden Verbraucherpreise im Jahr 2022 reagiert. Infolgedessen hat die Debatte über die Handlungsweise der EZB unter dem Gesichtspunkt einer fiskalischen Dominanz an zusätzlicher Bedeutung gewonnen. Dieses Kapitel widmet sich der Forschungsfrage, ob im Euro-Währungsgebiet bereits in den Zeiträumen nach der jeweiligen EZB-Ankündigung von PSPP (Public Sector Purchase Programme) und PEPP (Pandemic Emergency Purchase Programme) eine fiskalische Dominanz zu beobachten war. Hierfür werden die Renditen zehnjähriger Staatsanleihen von elf Eurostaaten im Zeitraum von Januar 2013 bis Dezember 2021 mithilfe von Paneldatenregressionen untersucht. Dabei erfolgt eine Kategorisierung der Länder in Tauben, die tendenziell eine expansive Geldpolitik präferieren, und in Falken, die eher eine restriktive Geldpolitik fordern. Die Ergebnisse zeigen in den Zeiträumen nach der Ankündigung von PSPP und PEPP jeweils niedrigere Staatsanleiherenditen für die Tauben im Vergleich zu den Falken, die nicht durch fundamentale Faktoren erklärbar sind. Dies kann als Anhaltspunkt für eine latente fiskalische Dominanz interpretiert werden, auch wenn damit keine Kausalität nachweisbar ist.