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01.08.2018 | Stadtplanung | Schwerpunkt | Online-Artikel

Nicht nur Großstädte

verfasst von: Christoph Berger

2:30 Min. Lesedauer

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Städte sind angesagt. Das ist ein seit Jahren erwiesener Trend. Eine aktuelle Analyse weist nun nach, dass nicht nur die Millionenstädte Menschen anziehen, sondern auch Mittel- und Kleinstädte – und sogar manche Kommune ist gefragt.

Auf Basis des Datenportals Wegweiser-Kommune.de der Bertelsmann Stiftung hat das ILS - Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung gGmbH die Zu- und Fortzüge in Deutschland analysiert. Demnach zieht es die Deutschen zwar in die Millionen-Metropolen Berlin, Hamburg, München oder Köln, doch Gewinner des Trends sind vielmehr die Mittel- und Kleinstädte: zum Beispiel Bad Neustadt an der Saale oder Aurich in Ostfriesland. Auch die kleineren Städte an den Rändern der Metropolen profitieren von der Entwicklung sowie einige Kommunen im Ländlichen: beispielsweise Finsterwalde im Landkreis Elbe-Elster oder Eschwege im Werra-Meißner-Kreis.

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Heraus kam bei der Untersuchung ebenso, dass es vor allem die großen Großstädte sind, die zunehmend Bevölkerung an ihr direktes Umland verlieren, der sogenannte "Überschwappeffekt" an den "Speckgürtel". Und: Es profitieren nicht alle Städte und Kommunen von der Entwicklung. In den ländlichen Räumen setzt sich die kontinuierliche Abwanderung in dünn besiedelten Gebieten fort – in strukturschwachen Regionen jenseits städtischer Verdichtung.

Die Mieten sind der Haupttreiber

Die Gründe für die Bevölkerungsbewegungen reichen vom Umzug wegen eines Arbeitsplatzwechsels oder in besseren – und vor allem bezahlbaren – Wohnraum bis zum Wunsch, im Alter in der Nähe der Kinder zu leben. Doch schließlich sind vor allem die hohen Mieten ein starker Treiber für einen Umzug, wie im Rahmen der Analyse festgestellt wurde.

Auffällig sei, so Roland Busch im Fachartikel "Inländische Wanderungen in Deutschland – wer gewinnt und wer verliert?" der Springer-Fachzeitschrift "Zeitschrift für Immobilienökonomie", "dass die Großstädte in Süddeutschland sowie Berlin und Hamburg, die sich durch besonders angespannte Wohnungsmärkte auszeichnen, in den letzten Jahren eine deutlich negative Entwicklung des inländischen Wanderungssaldos festzustellen ist, während in Städten mit entspannteren Wohnungsmärkten wie den Ruhrgebietsstädten oder den Großstädten Mitteldeutschlands eine derart negative Entwicklung nicht erkennbar ist". Dies deute auf einen Zusammenhang zwischen der Entwicklung des Binnenwanderungssaldos und der Wohnungsmarktentwicklung hin.

Zudem spiele die jeweilige Lebensphase der Menschen eine wichtige Rolle für die Wanderungsbewegungen – abhängig von der jeweiligen Altersgruppe, wie die Autoren der Bertelsmann Stiftung herausgearbeitet haben: Die jüngere Generation in Ausbildung und Studium zieht eher in die Großstadt, Familien oder die älteren Generationen auch in kleinere und mittlere Städte.

Um diesen Trend nachhaltig zu nutzen, empfiehlt die Stiftung den Klein- und Mittelstädten für eine moderne und funktionierende Infrastruktur zu sorgen. Dabei wird aber nicht außer Acht gelassen, dass beim Auf- und Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs, der ärztlichen Versorgung oder dem Breitbandausbau viele Städte Unterstützung von Land und Bund benötigen – ohne deren Unterstützung seien die Investitionen nicht zu stemmen.

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