Skip to main content

28.04.2017 | Stadtplanung | Schwerpunkt | Online-Artikel

Kommunen und die digitale Welt

verfasst von: Christoph Berger

2:30 Min. Lesedauer

Aktivieren Sie unsere intelligente Suche, um passende Fachinhalte oder Patente zu finden.

search-config
print
DRUCKEN
insite
SUCHEN
loading …

Eine groß angelegte Untersuchung befasst sich mit den Herausforderungen der Digitalisierung für Kommunen – aufbereitet entlang von vier Schwerpunktthemen. Die Ergebnisse fließen nun in eine Smart-City-Charta für Deutschland ein.

Kommunen müssen die Digitalisierung zur strategischen Aufgabe machen, um bei der Stadtentwicklung handlungsfähig und unabhängig zu bleiben. Sie müssen sich mit den Veränderungen in der Wirtschaft befassen, um Unternehmen ein attraktives und vernetztes Umfeld bieten zu können. Und sie müssen alle Bevölkerungsgruppen auf dem Weg zur Smart City mitnehmen.

Empfehlung der Redaktion

2016 | OriginalPaper | Buchkapitel

Digitales Entwicklungsmodell smarter Städte

In diesem Kapitel werden die strategischen Optionen für die Gestaltung und Entwicklung digitaler urbaner Räume aufgezeigt. Das digitale Entwicklungsmodell umfasst insgesamt sieben Dimensionen: Governance, Bürgertum (Smart Citizen), Ausbildung (Smart Education), Lebensgestaltung (Smart Living inkl. eHealth), Transport (Smart Mobility), Umwelt (Smart Environment) und urbane Ökonomie (Smart Economy). 


Dies sind die zentralen Ergebnisse einer Untersuchung, die das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) gemeinsam mit dem Beratungsunternehmen PwC und dem Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (Fraunhofer IAO) durchgeführt und im Rahmen des Programms „Experimenteller Wohnungs- und Städtebau“ des Bundesbauministeriums (BMUB) realisiert hat.

Wer lenkt zukünftig die Geschicke?

Demnach sind der schnelle Aufbau und die Nutzung von umfassenden IT- und Datenkompetenzen für Kommunen ein unverzichtbarerer Bestandteil auf dem Weg zum Erhalt der Handlungsfähigkeit und Unabhängigkeit.

Dazu zählt zum einen die Frage: Wer lenkt zukünftig und mit welchem Einfluss die Geschicke in den Gemeinden und Städten? Die Studienautoren geben die Empfehlungen aus, dass Städte zentrale Ansprechpartner und Einrichtungen für Digitales und Daten etablieren, Strategien und Kompetenzen entwickeln, Datenhoheit als Standortfaktor ansehen und kommunale Unternehmen zu digitalen Kompetenzträgern machen müssen.

Bedürfnisidentifizierung durch Bürgerbeteiligung

Unabdingbar sei zudem eine eingehende Beschäftigung mit den zukünftigen Anforderungen für die Wirtschaft. Dafür seien eine flexiblere Stadtplanung, zentrale Koordinierungs- und Steuerungseinheiten, eine kommunale Daten- und Kommunikationsinfrastruktur, neue Kooperations- und Finanzierungsmodelle sowie Netzwerke für die digitale Bildung nötig.

Als drittes Schwerpunktthema machten die Autoren die Bürgerbeteiligung aus. Dabei sollten Kommunen Big Data und digitale Beteiligungsmöglichkeiten nutzen, um das Wissen und die Wünsche der Bürger in ihre Planungen einzubeziehen. Weiterhin gelte es, bestehende Bürgerinitiativen einbinden, neue Anreizformate zu schaffen und den interkommunalen Austausch zu stärken. Im Kapitel "Von Smart Citys zu humanen Städten" des Springer-Fachbuchs "Homo urbanus" werden als positive Einbeziehung der Bürger die Städte Wien und Vancouver genannt. Dies bringe den Vorteil mit sich, dass die menschlichen Verhaltenstendenzen und Bedürfnisse von Anfang an besser angesprochen werden könnten. Und bezüglich des Beispiels der kolumbianischen Metropole Medellín schreibt Autorin Elisabeth Oberzaucher, dass unter Einbeziehung von Bewohnern aus Problembezirken innovative Lösungen wie neue Transportmitteln sowie technologiebasierte Schulen und Bibliotheken gefunden worden seien.

Teilhabe aller Bevölkerungsgruppen

Und, Themenschwerpunkt 4, es gelte vor dem Hintergrund der Digitalisierung eine Teilhabe aller Bevölkerungsgruppen zu garantieren: Barrieren müssten abgebaut werden, anwenderfreundlich und lokalspezifisch konzipiert werden. Schließlich gelte es noch, Datensicherheit zu gewährleisten, digitale Bildungsangebote aufzubauen, das E-Government auszubauen und innovative Unternehmen zu fördern.

Auch die Autoren des Springer-Fachbuchs "Smart City" befassen sich ausführlich mit der Thematik. Im Kapitel "Digitales Entwicklungsmodell smarter Städte" wird sich allerdings auf ein Entwicklungsmodell für urbane Räume in sieben Dimensionen konzentriert: Smart Governance, Smart Citizen, Smart Education, Samrt Living, Smart Mobility, Smart Environment und Smart Economy.

print
DRUCKEN

Weiterführende Themen

Die Hintergründe zu diesem Inhalt

2016 | Buch

Smart City

Strategie, Governance und Projekte

2017 | OriginalPaper | Buchkapitel

Von Smart Citys zu humanen Städten

Quelle:
Homo urbanus

2016 | OriginalPaper | Buchkapitel

Smart Governance in Smart Cities

Quelle:
Smart City

Das könnte Sie auch interessieren

22.03.2017 | Stadtplanung | Schwerpunkt | Online-Artikel

Smarte Städte im Ranking

23.11.2016 | Stadtplanung | Schwerpunkt | Online-Artikel

Singapur vollkommen digitalisiert

09.06.2016 | Stadtplanung | Schwerpunkt | Online-Artikel

Die Lebensqualität von Städten im Vergleich

29.05.2015 | Bauphysik | Schwerpunkt | Online-Artikel

Modellierung komplexer Stadtstrukturen