2008 | OriginalPaper | Buchkapitel
Städte und organisierte Interessenvertretung im EU-Mehrebenensystem
verfasst von : Hubert Heinelt, Stefan Niederhafner
Erschienen in: Lokale Politikforschung heute
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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Die Zahl der Arbeiten wächst, die sich mit „governance“ auf der lokalen Ebene befassen.
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Galt das vorrangige Interesse dabe i bislang horizontalen Formen gesellschaftlich verbindlich er Handlungskoordin ation, so wird zunehmend auch vertikalen Governance-Arrangements Aufmerksamkeit geschenkt, in die Städte eingebunden sind oder sein können. Mit Blick auf die vertikale Dimension wird betont, dass der fortwährende Prozess der Globalisierung aus Sicht der Städte sowohl neue Probleme als auch neue Handlungsmöglichkeiten mit sich bringt. Die Städte werden mit neuen Formen von Wettbewerb konfrontiert, in denen einige von ihnen als „Knotenpunkte“ bestimmter sozialer Austauschprozesse neue Bedeutung gewinnen (vgl. z.B.
Sassen 1991
;
Sav itch/Kantor 2002
; für eine eher skeptische Einschätzung Beauregard/Pierre 2000). Ferner wird hervorgehoben, dass europäische Städte darüber hinaus durch den Prozess der Europäisierung neuen Handlungsspielraum in politischen Entscheidungen gewinnen. Das Aufbrechen der herkömmlichen Strukturen und Machtverteilungen in den politischadministrativen Systemen eröffnet den Städten die Möglichkeit neuer „Mehrebenen-Spiele“, in denen mitgliedstaatliche Ebenen zumindest teilweise umgangen werden können (vgl. Kern 2001; Le Galés 2002;
Carmichael 2005
). Dadurch steige die Autonomie der Städte sowohl im nationalen als auch im subnationalregionalen Kontext, denn sie verfolgen oft spezifische urban geprägte Interessen, die von Regionen mit größeren, ländlich geprägten Gebi eten nicht geteilt werden.