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09.05.2014 | Steuerrecht | Schwerpunkt | Online-Artikel

Steht das Schweizer Bankgeheimnis vor dem Aus?

verfasst von: Hans-Ulrich Dietz

2 Min. Lesedauer

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Die Schweiz hat das OECD-Abkommen zum Austausch von Steuersachen unterzeichnet. Das Bankgeheimnis, wie man es bisher in der Schweiz gepflegt hat, gibt es damit nicht mehr.

Experten sind sich einig: Mit dem Treffen des OECD-Ministerrat in Paris wurde das Schweizer Bankgeheimnis beerdigt. Für viele Steuersünder mit Kapitalanlagen in der Schweiz sollte spätestens jetzt klar sein, das Versteckspiele auf Dauer keinen Erfolg mehr haben können. Vereinbart wurde der automatische Austausch von Informationen in Steuersachen zwischen den 34 Mitglieder der OECD und weiteren 13 Länder der Europäische Union. Betroffen davon ist nicht nur das Schweizer Bankgeheimnis.

Die OECD nimmt in einer aktuellen Meldung Stellung: Die Länder müssen einen von der OECD entwickelten neuen globalen Standard zum Informationsaustausch umsetzen.

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Wie wichtig dieses gemeinsame Vorgehen für die Länder ist, wird In der Pressemeldung verdeutlicht: “Steuerbetrug und Steuervermeidung sind keine Verbrechen ohne Opfer”, sagte der Generalsekretär der OECD Angel Gurría. “Sie berauben Regierungen der Einnahmen, die sie brauchen, um Wachstum anzukurbeln und sie gefährden das Vertrauen der Bürger in ein gerechtes Steuersystem.”

Weiteres Vorgehen der OECD

Noch unklar ist, wie das Vorhaben technisch umgesetzt werden kann. Dies und weitere Einzelheiten zu dem OECD-Abkommen soll beim Finanzministertreffen der G20 im September erörtert werden. Zuständig dafür ist das bei der OECD angesiedelte „Globale Forum über Transparenz und Informationsaustausch für Steuerzwecke“.

Selbstanzeigewelle 2014?

Die Tendenz, dass die Luft für Steuersünder, die Zinseinnahmen in der Schweiz erzielen und in der deutschen Steuererklärung nicht angeben, dünn wird, ist schon seit längerem bemerkbar. Nun auch die Unterzeichnung des Abkommens. Bedenkt man, dass Selbstanzeigen in Deutschland ab 1.1.2015 teurer werden sollen, bleibt abzuwarten, ob nun nicht noch 2014 eine große Selbstanzeigewelle auf die Finanzämter zu kommt. Doch Steuersünder sollten bedenken, dass eine Selbstanzeige sorgfältig vorbereitet werden muss. Wie das funktionieren kann und was beachtet werden muss, betont Springer-Autor Thomas Wenzler in seinem Buch "Die Selbstanzeige".

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