Die gesetzliche Rente wird später bei vielen Arbeitnehmern nicht reichen. Mit einer betrieblichen Altersvorsorge könnte Abhilfe geschaffen werden. Doch durch mangelnde Kommunikation und Unkenntnis bleibt das Potenzial ungenutzt.
Für viele Arbeitnehmer, die fleißig in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen, könnte das Geld im Alter knapp werden. Steigende Mieten, hohe Lebenshaltungskosten – wer weiß heute schon, was später auf uns zukommen wird? Reicht das Einkommen dann aus?
Eine Umfrage der Beratungsgesellschaft PwC zeigt, dass vielen die Gefahren der Altersarmut bewußt sind. Nur 2 Prozent der Studienteilnehmer gehen davon aus, dass die gesetzliche Rente später reichen wird. Und dennoch haben mehr als die Hälfte noch keine Vorsorgemaßnahmen ergriffen. Dabei sind die Möglichkeiten vielfältig.
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Besonders beliebt sind die betriebliche Altersvorsorge, die Riester-Rente und die private Lebensversicherung. Obwohl die betriebliche Altersvorsorge so beliebt ist – auch dank steuerlicher Vorteile - nutzt nicht einmal ein Drittel der Studienteilnehmer diese Möglichkeit. Woran liegt das?
Beitragslast wird überschätzt
Viele Arbeitnehmer scheinen die Angebote nicht zu kennen. Die Möglichkeit wäre wohl in den meisten Unternehmen vorhanden. Doch viele Arbeitgeber verpassen es, die attraktiven Angebote entsprechend zu kommunizieren. Hinzu kommt, dass die Gestaltungen in der Praxis sehr komplex sind. Für Laien ist das Thema wohl eher schwer verdaulich. Und laut der Studie überschätzen viele Angestellte die Beitragslast – durchschnittlich um satte 70 Prozent. Mit dem Ergebnis, dass zu wenig Vorsorge betrieben wird.
Wie kann Vorsorge gestaltet werden?
Unternehmen sollten auf ihre Mitarbeiter zugehen und aktiv das Thema betriebliche Altersvorsorge kommunizieren. Diese Vorsorgevariante kann einen wichtigen Beitrag leisten, um später im wohlverdienten Ruhestand existenziell abgesichert zu sein. Wie können Mitarbeiter vorsorgen? Experten empfehlen das „Drei-Schichten-Modell“. So auch Springer-Autor Robert Schwarz in seinem Buch „Praxisleitfaden betriebliche Altersvorsorge“ (Seite 6):
Drei-Schichten-Modell | |
Erste Schicht (Basisversorgung) | Gesetzliche Rentenversicherung, Landwirtschaftliche Alterskassen, Berufsständische Versorgungswerke, Basisrente (Rürup-Rente) |
Zweite Schicht (Zusatzversorgung) | Riester-Rente, Betriebliche Altersvorsorge |
Dritte Schicht (Kapitalanlageprodukte) | Private Renten-/ Lebensversicherungen, Sparpläne, etc. |
Schwarz spricht sich dabei ausdrücklich für die betriebliche Altersvorsorge aus (Seite 5): „Durch die Finanzierung aus dem Bruttoeinkommen und die damit verbundene steuerliche und sozialversicherungsrechtliche Förderung stellt sie eine der attraktivsten Formen für die private Altersvorsorge überhaupt dar.“