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2023 | Buch

Steuerung der kommunalen Energiewende

Agenten des Wandels als systemische Steuerungsakteure beim Ausbau erneuerbarer Energie

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Über dieses Buch

Diese Studie interessiert sich für einzelne Personen oder kleine Gruppen und deren Möglichkeiten und Grenzen der Steuerung der lokalen Energiewende. Wie funktioniert dieser grundlegende Prozess der Steuerung, bei dem einzelne Personen bestimmte Kompetenzen, Leistungen und Ressourcen für ihre Intervention in das Energiesystem bündeln? Auf diese Frage bieten die Governance-Perspektive und auch die Transformationsforschung unterschiedliche Erklärungsansätze. Zentrales Anliegen dieser Studie ist es, zu zeigen, unter welchen Bedingungen es zu gelingender Steuerung der Energiewende und zu intendierten Veränderungen im Energiesystem kommen kann. Hierfür greift die Studie das Konzept der Agenten des Wandels auf und bringt es mit der soziologischen Systemtheorie in Verbindung. Aus systemischer Perspektive ergibt sich die größte Problematik daraus, dass sich komplexe Systeme wie die Energiewirtschaft nicht einfach steuern, sondern nur unter ganz bestimmten Bedingungen beeinflussen lassen. Mit der Analyseperspektive eines systemischen Agenten des Wandels-Konzepts und dessen Operationalisierung anhand zweier empirischer Fallstudien in Baden-Württemberg werden theoretische Grundlagen erarbeitet, mit denen erklärt werden kann, wie gesellschaftliche Transformationsprozesse gestaltet und beschleunigt werden können.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Kapitel 1. Einführung und Übersicht
Zusammenfassung
Nehmen wir einmal an, für die Energiewende bräuchte es die Kraftanstrengung einzelner Personen, die in Gemeinschaftswerken viele kleine dezentrale Veränderungen im Energiesystem bewirken: dann wäre es eine große Einsicht, jene Faktoren zu kennen, mit denen sich dieser Vorgang beschleunigen und stärken ließe. Denn die Klimaforschung führt uns den Handlungsbedarf unmissverständlich vor Augen: Die Treibhausgasemissionen der Energiewirtschaft müssen radikal reduziert werden. Nur so lässt sich die globale Erderwärmung noch auf 1,5 Grad Celsius gegenüber dem vorindustriellen Niveau begrenzen und nur dann können schwerwiegende, irreversible Schäden für Mensch und Natur abgewendet werden (IPCC 2018).
Sebastian Franz
Kapitel 2. Konzeptionelle Überlegungen: Agentinnen des Wandels und Steuerung der kommunalen Energiewende
Zusammenfassung
Gesellschaftliche Veränderungen sind das Ergebnis vielschichtiger autonomer Prozesse in unterschiedlichen gesellschaftlichen Teilbereichen und zugleich das Resultat intentional angestoßener Transformationsprozesse. Die Veränderungsprozesse verlaufen koevolutionär, gleichzeitig oder zeitlich versetzt und beeinflussen, verstärken oder schwächen sich gegenseitig. Für das Gelingen einer bewusst herbeigeführten Transformation ist es entscheidend, dass sich die Wandlungsprozesse verdichten und zu einem grundlegenden, unumkehrbaren Paradigmenwechsel im vorherrschenden System führen.
Sebastian Franz
Kapitel 3. Systemische Steuerungstheorie: Neukonfiguration der Agenten des Wandels
Zusammenfassung
Im folgenden Kapitel werden verschiedene systemtheoretische Überlegungen in das Konzept der Agentinnen des Wandels (AdW) integriert. Ziel der Neukonfiguration ist es, das AdW-Konzept mit Beobachtungsinstrumenten auszustatten, mit denen wir die Steuerungsfähigkeit der AdW erklären, einordnen und analysieren können. Hierbei geht es mir primär darum, aufzuzeigen, dass man gerade auf Basis der Systemtheorie hinreichend erklären kann, inwiefern AdW die Energiewende in ihrem Sinn beeinflussen und Veränderungen im Energiesystem bewirken können.
Sebastian Franz
Kapitel 4. Methodisches Vorgehen
Zusammenfassung
Im vergangenen Abschnitt wurden die theoretischen Grundlagen für die empirisch-analytische Forschung und die spätere Einordnung und Interpretation der Ergebnisse geschaffen. Ziel der Forschungsarbeit ist es, Aussagen darüber zu treffen, inwiefern AdW die Energiewende steuern und intendierte Veränderungen im Energiesystem herbeiführen können. Dafür werden die Rahmenbedingungen der kommunalen Energiewende und die Strategien von AdW in zwei Städten in Baden-Württemberg untersucht.
Sebastian Franz
Kapitel 5. Rahmenbedingungen kommunaler Energiewendeaktivitäten
Zusammenfassung
Im folgenden Kapitel werden dem Leser die Kontextbedingungen vorgestellt, die handlungsleitende Wirkung auf die Energiewendestrategien der Agenten des Wandels (AdW) haben. Wie im Methodenteil 4.1 beschrieben, werden wir uns in diesem Kapitel dezidiert mit der Handlungsfähigkeit von Kommunen innerhalb der Multi-Level-Governance auseinandersetzen. In Abschnitt 5.1 werden die energiepolitischen Regelungen behandelt, die auf übergeordneten Politikebenen beschlossen werden.
Sebastian Franz
Kapitel 6. Fallstudie I: die Grünenhochburg Großdorf
Zusammenfassung
Mit dieser Fallstudie tauchen wir ein in die energiepolitische Dynamik einer Universitätsstadt und Grünenhochburg des Landes Baden-Württembergs. Wie im Methodenteil 4.3 der Arbeit erläutert, werden wir uns zunächst mit den Eigendynamiken der Stadt auseinandersetzen und dabei einige administrative sowie soziokulturelle Charakteristika der Stadt studieren. Daraufhin folgt die Beschreibung des politischen Milieus der Stadt und schließlich beleuchten wir den aktuellen Ausbaustand erneuerbarer Energie sowie deren weitere Potenziale.
Sebastian Franz
Kapitel 7. Fallstudie II: der Industrie- und Dienstleistungsstandort Kleinstadt
Zusammenfassung
In der folgenden Fallstudie nun ergründen wir die Energiewendezusammenhänge der Stadt Kleinstadt, einer wirtschaftlich erfolgreichen Stadt in Baden-Württemberg. Die Untersuchung wird in den gleichen Analyseschritten erschlossen wie die Großdorfer Fallstudie. Im ersten Schritt nehmen wir die Eigenlogiken und Pfadabhängigkeiten der Stadt in den Blick.
Sebastian Franz
Kapitel 8. Auswertung und Ergebnisse der Studie
Zusammenfassung
Unsere Untersuchung interessiert sich für einzelne, die Energiewende vorantreibende Personen und deren Möglichkeiten und Grenzen der Transformation von Energiesystemen. In den vergangenen Kapiteln haben wir uns mit der Frage beschäftigt, inwiefern Agenten des Wandels (AdW) die kommunale Energiewende steuern und Weiterentwicklungen in der Energiewirtschaft bewirken können. Unter AdW werden in dieser Studie jene Veränderungsakteure aus Politik und Zivilgesellschaft verstanden, die in einem kollektiven Prozess die notwendigen Ressourcen, Leistungen und Kompetenzen bündelnd, um damit die Umsetzung der dezentralen Energiewende voranzutreiben.
Sebastian Franz
Kapitel 9. Diskussion und Grundskizze einer Theorie systemischer Agenten des Wandels
Zusammenfassung
Bevor wir mit der Diskussion, Einordnung und Bewertung der Ergebnisse beginnen, soll der Gesamtzusammenhang der Arbeit kurz hergestellt werden. Aktuelle Arbeiten der Transformationsforschung schreiben individuellen Akteuren bei der Veränderung von gesellschaftlichen (Teil-)Systemen und gesellschaftlichem Wandel eine zentrale Rolle zu (Grin u. a. 2010; WBGU 2011; Grießhammer und Brohmann 2015). Genau für diese einzelnen, die Energiewende vorantreibende Personen und deren Möglichkeiten und Grenzen der Steuerung, interessiert sich diese Studie.
Sebastian Franz
Kapitel 10. Fazit und Ausblick
Zusammenfassung
Im nun folgenden abschließenden Teil der Arbeit werden in einem ersten Schritt die theoretischen und methodischen Zugänge der Studie reflektiert. Auch wird auf die wissenschaftliche Relevanz der Forschung eingegangen. Im zweiten und dritten Schritt werden wir uns mit den Implikationen für die Praxis beschäftigen und Handlungsempfehlungen entwickeln.
Sebastian Franz
Backmatter
Metadaten
Titel
Steuerung der kommunalen Energiewende
verfasst von
Sebastian Franz
Copyright-Jahr
2023
Electronic ISBN
978-3-658-42056-7
Print ISBN
978-3-658-42055-0
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-42056-7