18.01.2022 | Stiftung | Nachricht | Online-Artikel
DZ Bank fördert Forschungsprojekte zu Bankentrends
Seit geraumer Zeit befindet sich die Bankenlandschaft in der Transformation. Die Covid-19-Pandemie hat viele Trends zusätzlich beschleunigt. Nun hat die Stiftung der DZ Bank Fördergeld für die wissenschaftliche Erforschung von Kryptoassets, Digitalisierung und Nachhaltigkeit ausgelobt.
Bis zu 50.000 Euro winken Forschungsprojekten, die die Auswirkungen aktueller Trends auf die Bankenbranche untersuchen.
ipopba / stock.adobe.com
Im Förderbereich "Wissenschaft und Forschung" stellt die DZ-Bank-Stiftung für Forschungsprojekte und Veranstaltungen in den drei thematischen Schwerpunkten Kryptoassets, Digitalisierung und Nachhaltigkeit jeweils bis zu 50.000 Euro zur Verfügung. Antragsberechtigt sind Hochschulen und Universitäten, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen sowie andere gemeinnützige wissenschaftliche Einrichtungen. Diese können sich bis zum 30. Juni 2022 für eine Förderung bewerben.
Die drei Themenschwerpunkte im Überblick
Im Förderschwerpunkt im Kryptoassets sollen sich die Projekte mit deren Auswirkungen auf die Intermediationsfunktion von Banken, speziell Genossenschaftsbanken, befassen und zeigen, welche neuen Anforderungen an die Produkt- und Vertriebspolitik sich daraus ergeben. Dabei geht es auch um die Entwicklungen wie etwa Non-Fungible Tokens (NFT), also die Tokenisierung von Aktien, Fonds und anderen Assetklassen. Erforscht werden soll zudem die Rolle von "Decentralized Finance" und mit welchen zusätzlichen aufsichtsrechtlichen Regelungen sich Kryptowährungen als seriöse Geldanlage etablieren.
Beim Thema Digitalisierung reicht der Forschungsumfang von Prozesseffizienz und Innovationsfähigkeit über den digitalen Ratenkredit, Multi-Cloud-Strategien oder Tokenisierung bis hin zu Blockchain-basierten Lösungen im Kapitalmarktgeschäft und im Zahlungsverkehr. Gefördert werden Projekte, die sich mit den Auswirkungen der Pandemie auf Digitalisierungstrends in Genossenschaftsbanken oder im Firmenkundengeschäft beschäftigen oder untersuchen, an welchen Stellen der Wertschöpfungskette Technologien bei RV-Banken derzeit in welchem Umfang eingesetzt werden und wie sich diese auf die Intermediationsfunktion auswirken.
Beim Förderschwerpunkt Nachhaltigkeit sind die Ziele der EU-Kommission, der Finanzaufsichtsbehörden und der EZB der Ausgangspunkt. Neben nachhaltigen Produkten wie Green Bonds oder ESG-linked Loans ergeben sich durch neue regulatorische Nachhaltigkeitsanforderungen zusätzliche Herausforderungen für Banken. Noch fehlen umfassende Standards und die Qualität und Verfügbarkeit von Nachhaltigkeitsdaten ist ein noch immer ungenügend gelöstes Problem. Die Forscher sollen Fragen um die Integration und Bewertung von Nachhaltigkeitsaspekten im Kredit-, Risiko- und Datenmanagement beleuchten und untersuchen, welche Rolle Nachhaltigkeitsratings oder entsprechende KPIs künftig haben werden.