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2025 | Buch

Stromvertrieb im (digitalen) Wandel

Geschäftsmodelle, technische Transformation und aktive Marktanpassung

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Über dieses Buch

In diesem Lehrbuch wird ein grundlegendes Verständnis für Geschäftsmodelle speziell im Stromvertrieb vermittelt und wesentliche Funktionen des Betriebsmodells (Aufbau- und Ablauforganisation) erklärt. Dabei hat der Autor auf Praxisbezug Wert gelegt und sowohl die Treiber der Digitalisierung als auch die Wirkungsmechanismen der Transformation sowie datengetriebene Geschäftsmodelle beschrieben. Architektur und systematischer Aufbau möglicher Geschäftsmodelle sind anhand von Teilmodellen nachvollziehbar dargestellt und veranschaulicht. Das Buch hilft Studierenden energietechnischer, energiewirtschaftlicher und angrenzender Fachbereiche aktuelle Modelle zu verstehen, zu analysieren und schafft damit die Grundvoraussetzung diese Kenntnisse im späteren Berufsleben einzusetzen. Die vorliegende Neuauflage trägt mit einem eigenen Kapitel der rasanten Entwicklung der Elektromobilität Rechnung und zeigt verschiedene Geschäftsmodellansätze im Bereich des Ladestromvertriebs auf. Zudem wird die zunehmende digitale Vernetzung von dezentralen Stromerzeugungsanlagen und flexiblen Verbrauchsgeräten unter Einbindung von KI und dynamischen Tarifen thematisiert.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Das Geschäftsmodell Stromvertrieb
Zusammenfassung
In Kap. 1 wird der grundlegende Bezugsrahmen für Geschäftsmodelle im Stromvertrieb festgelegt. Ausgehend von der Einordnung verschiedener Vertriebsmärkte werden zunächst die Rollen der wesentlichen Vertriebsakteure sowie der hoheitliche Regulierungsrahmen für den Stromvertrieb in Deutschland und in der Schweiz beschrieben. Ebenfalls erfolgt eine Einordnung des Stromvertriebs in einen übergeordneten und historischen Kontext der Stromversorgung und seiner verschiedenen Wertschöpfungsbereiche, die anhand von grundlegenden Mechanismen (Beispiel: Kundenwertberechnungen, Merit Order) beschrieben werden. Über Definitionen, Erläuterungen und Praxisbeispiel erfolgt eine Einordnung des Begriffs Geschäftsmodell und seiner verschiedenen Teilmodelle. Ein besonderer Fokus wird auf das „Costing“ und „Pricing“ im Rahmen des Preis- und Erlösmodells gelegt.
Jörg Heiner Georg
2. Das Betriebsmodell Stromvertrieb
Zusammenfassung
In Kap. 2 wird das Betriebsmodell des Stromvertriebs beschrieben. Über zahlreiche Abbildungen und Beispiele werden die drei Funktionsbereiche Interaktion, Operations und Beschaffung skizziert und erläutert. Beginnend mit dem Kunden als dem wesentlichen Werttreiber des Stromvertriebs befasst sich die Interaktion mit Planung und Bewirtschaftung der Kundenschnittstelle. Aufgaben wie Kundensegmentierung, die Gestaltung von Produkt- und Serviceleistungen sowie die kennzahlenbasierte Steuerung des Vertriebs stehen hier im Mittelpunkt der Betrachtung. Der Funktionsbereich Operations als „Maschinenraum“ des Stromvertriebs beschäftigt sich mit grundlegenden Funktionen und Prozessen, die ineinandergreifen müssen, um Stromlieferungen „intern“ in der Vertriebsorganisation abzuwickeln. Hier werden insbesondere energiewirtschaftliche Kernleistungen (Beispiele: Energiedatenmanagement, Prognose und Bilanzkreismanagement) beschrieben. Der Bereich Beschaffung skizziert abschließend die wesentlichen Funktionen im Absatz- und Beschaffungsportfoliomanagement und beschreibt wesentliche Aufgaben zur Überwachung und Steuerung von Mengen und finanziellen Positionen.
Jörg Heiner Georg
3. Die Transformation im Stromvertrieb
Zusammenfassung
Kap. 3 beschreibt anhand eines durchgängigen Treiber-Wirkungs-Modells die Transformation von Geschäfts- und Betriebsmodell des Stromvertriebs. Dabei werden die in Kap. 2 beschriebenen Funktionsbereiche als Wirkungsbereiche betrachtet. Als wesentliche Treiber der Transformation werden digitale Technologien, ein verändertes Konsumverhalten sowie Veränderungen von Gesetzen und Regelungen betrachtet. Ein Schwerpunkt des Kap. 3 liegt auf der Beschreibung von digitalen Technologien wie Künstliche Intelligenz (KI) und der Blockchain-Technologie und deren Einsatzmöglichkeiten zur Optimierung von Funktionen und Prozessen im Betriebsmodell sowie zur Ermöglichung neuartiger Geschäftsmodelle (Kap. 4). Anhand von Praxis-Beispielen werden aus Sicht von Unternehmen konkrete Handlungsfelder zur Umsetzung der Transformation aufgezeigt.
Jörg Heiner Georg
4. Neuartige Geschäftsmodelle im Stromvertrieb
Zusammenfassung
Kap. 4 beschreibt ausgehend von verschiedenen Geschäftsmodellmustern neuartige Geschäftsmodelle, die sich heute im Stromvertrieb etablieren. Die Anreicherung von klassischen Stromliefermodellen mit zeitvariablen und dynamischen Preislogiken, Effizienzmechanismen und „Peer to Peer“ Logiken spielt in Kap. 4 dabei ebenso eine Rolle wie die Beschreibung neuer Geschäftsmodelle im Bereich der Stromeigenerzeugung sowie im Bereich des Eigenverbrauchs. Mit Blick auf europäische Initiativen zur Förderung von Energiegemeinschaften werden verschiedene Modelle (Beispiele: Mieterstrommodelle, Zusammenschlüsse zum Energieverbrauch und Lokale Elektrizitätsgemeinschaften) skizziert und beschrieben. Angesichts des zunehmenden Hochlaufs der Elektromobilität wird das Geschäftsmodell Ladestromvertrieb anhand von Rollen, Kosten und Preisbildungsmechanismen beschrieben. Ein besonderer Blick richtet sich abschließend auf die Einbindung von USER-Anforderungen und USER-Flexibilitäten im Rahmen der Gestaltung konkreter Ladestromprodukte und Anreizsysteme, die zu einem netzdienlichen Laden animieren können.
Jörg Heiner Georg
5. Architektur neuartiger Geschäftsmodelle im Stromvertrieb
Zusammenfassung
5 beschreibt anhand eines Entwicklungsmodells, wie neuartige Geschäftsmodelle im Stromvertrieb systematisch konzipiert, aufgebaut und bewertet werden können. Dazu werden zunächst verschiedene Instrumente der Ideenentwicklung wie Ideen-Skizze, Ideen-Entwurf und Rollenmodell aufgezeigt und erläutert. Die Geschäftsmodell-Konzeption erfolgt innerhalb eines selbst entwickelten Modellierungsrahmens. Sie umfasst den Aufbau des Angebotsmodells, des Leistungsmodells und des Business Cases. Der Business Case bildet als Ergebnismodell das Geschäftsmodell anhand von verschiedenen Planungsrechnungen wie Liquiditäts- und Cash-Flow-Planung, Gewinn- und Verlust-Planung und Bilanzplanung ab und zeigt exemplarisch Zusammenhänge zwischen den Planungsrechnungen auf.
Jörg Heiner Georg
6. Fallbeispiel „Sun Charge“
Zusammenfassung
In Kap. 6 wird eine Fallstudie vorgestellt, die im Rahmen der Vorlesung Geschäftsmodelle in der Energiewirtschaft im Masterstudiengang Energiewirtschaft & Informatik im Sommersemester 2024 bearbeitet wurde. Die Bearbeitung der Fallstudie erfolgte in enger Anlehnung an Vorgaben und Instrumente des Kap. 5 und Inhalten des Kap. 4. Die Fallstudie beleuchtet aus Sicht des fiktiven „Start-Up“ Unternehmens Sun Charge den kommerziellen Aufbau und Betrieb einer DC-Ladestation mit integriertem Batteriespeicher, der über eigenerzeugten Solarstrom befüllt werden kann.
Jörg Heiner Georg
Backmatter
Metadaten
Titel
Stromvertrieb im (digitalen) Wandel
verfasst von
Jörg Heiner Georg
Copyright-Jahr
2025
Electronic ISBN
978-3-658-48054-7
Print ISBN
978-3-658-48053-0
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-48054-7