Woher kommt „Leben“? Diese Frage beschäftigt die Menschen seit Jahrtausenden. Viele Religionen leiteten „Leben“ von einem göttlichen Schöpfungsakt ab. In einem ersten Versuch, „Leben“ auf rationale Weise zu erklären, schlug Aristoteles (384–322 v. Chr.) vor, dass „Leben“ von selbst aus Unbelebtem entstehe (Theorie der Urzeugung oder Abiogenese). Auch wenn manche seiner Aussagen, wie etwa jene, dass aus Exkrementen nach einiger Zeit durch Urzeugung Insekten entstehen, uns heute schmunzeln lassen, war die Idee der Urzeugung bis zu ihrer experimentellen Widerlegung durch Redi (1668) der einzige Versuch, die Entstehung von „Leben“ ohne Zuhilfenahme göttlicher Kräfte zu verstehen. „Leben“ war hier eher etwas wie ein physikalisches „Feld“, das sich unter geeigneten Bedingungen in „Lebensformen“ manifestierte, ähnlich wie ein Magnetfeld sichtbar wird, wenn man Eisenfeilspäne ausstreut.
Anzeige
Bitte loggen Sie sich ein, um Zugang zu diesem Inhalt zu erhalten