„Strukturen anpassen“

Auszug

Die Finanzkrise ist wieder aufgeflammt. Nachdem die griechische Regierung das Sparpaket der Eurogruppe abgelehnt hat, brachen die europäischen Finanzminister die Verhandlungen offiziell ab. Griechenland steuert damit auf den Staatsbankrott und letztlich auf den Austritt aus dem Euroraum zu. Zwar wird hinter den Kulissen weiter versucht, diesen Bruch zu vermeiden. Doch der Ausgang ist ungewiss. Auch bei der Deutschen Bank kriselt es wieder. Deutschlands noch immer größtes Geldhaus wird im Mai kommenden Jahres eine neue Spitze haben (siehe Seite 74). Die beiden glücklosen Co-Chefs Anshu Jain und Jürgen Fitschen verlassen den Branchenprimus. Der Investmentbanker Jain, der über Jahre mit Vorwürfen wegen unsauberer Geschäfte und Manipulationen kämpfte, hat seine Sachen bereits gepackt. Der zweite Vorstandschef Jürgen Fitschen muss noch bis zur nächsten Hauptversammlung durchhalten, dann zieht auch er aus den Frankfurter Geldtürmen aus. Alleiniger Nachfolger wird der Brite John Cryan. Der ehemalige Finanzchef der UBS dürfte als Letzter die Chance haben, klassisches Bankgeschäft und modernes Investmentbanking bei der Deutschen Bank unter einem Dach zu vereinen. Gelingt auch ihm die Kombination nicht, dürfte nur die Trennung der Großbank in zwei Teilinstitute bleiben. …