Im Auftrag von SBB Cargo hat Hörmann ein modulares Chassis für Güterwagen entwickelt. Gegenüber konventioneller Bauweise ist es um 40 % leichter.
Als Fortführung des sogenannten 5L-Zugs hat die Hörmann Vehicle Engineering im Auftrag der SBB Cargo ein leichtes modulares Chassis entwickelt, das sich für unterschiedliche Transportaufgaben und Oberbauten eignet. Es besteht aus einer Gitterträgerstruktur im Mittelsegment und belastungsoptimierten Kopfteilen. Mit 5,5 Tonnen in einer aktuellen Ausführung ist es deutlich leichter als die im Schnitt zwischen 8 und 9 Tonnen schweren Chassis herkömmlicher Bauweise. Der gesamte Tragwagen wiegt damit 20 % weniger als konventionelle Wagen. So lassen sich mir der Neuentwicklung nun erhöhte Nutzlasten von bis zu 75 Tonnen transportieren.
Nutzfahrzeug als Vorbild
Für die Entwicklung übertrug das Unternehmen Ansätze des Strukturleichtbaus von Nutzfahrzeugen auf die Schiene. Als Teil des modularen Aufbaus lässt sich die Fahrzeuglänge durch unterschiedlich lange Mittelteile zwischen den Kopfteilen adaptieren. Um Wagen wirtschaftlich und mit hohem Automatisierungsgrad fertigen zu können, haben die Entwickler den Schweißaufwand reduziert und stattdessen hochfeste Stähle und deren Verbindung mit Niet- und Schraubverfahren genutzt. An der Entwicklung und der Fertigung des Prototyps war neben Hörmann Vehicle Engineering das Unternehmen Hörmann Automotive Gustavsburg beteiligt.
Ziel des 5L-Projekts ist die Entwicklung leiser, leichter, laufstarker, logistikfähiger und life-cycle-kostenorientierter Wagen.