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30.05.2013 | Studium, Aus- und Weiterbildung | Schwerpunkt | Online-Artikel

Gesundheitsinformatik: Softwareentwicklung am OP-Tisch

verfasst von: Andreas Burkert

3 Min. Lesedauer

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Jetzt gibt es einen Bachelor-Studiengang Gesundheitsinformatik an der Hochschule Konstanz - Technik, Wirtschaft und Gestaltung (HTWG). Ein wichtiger Schritt: Dennoch in seiner Spezialisierung ein Exot im Studienangebot in der Bundesrepublik.

Das Gesundheitswesen ist wie nie zuvor auf die IT angewiesen. Informatiker, die die Sprache der Akteure verstehen und den speziellen Bedarf des Gesundheitswesens bedienen können, werden deshalb dringend gesucht. Der Bachelor-Studiengang Gesundheitsinformatik an der Hochschule Konstanz - Technik, Wirtschaft und Gestaltung (HTWG) will diesen Bedarf decken. Das sieben Semester umfassende Bachelor-Studium Gesundheitsinformatik vermittelt ein breites Fachwissen der Informatik und deren spezifischen Einsatz im Gesundheitssektor sowie Kenntnisse betriebswirtschaftlicher Prozesse. So werden beispielsweise neben Software-Entwicklung und IT-Controlling auch Medizininformatik und E-Health, Gesundheitsökonomie wie auch rechtliche Grundlagen zu Datenschutz und Sozialrecht gelehrt. Die Studieninhalte sind stark an den Bedürfnissen der potentiellen Arbeitgeber orientiert. Ein Expertengremium aus Kliniken, Pflegeeinrichtungen und Medizintechnikherstellern der Region Bodensee hat bei der Ausgestaltung des Studiengangs mitgewirkt.

IT-Prozesse im Gesundheitswesen

Bereits zum Wintersemester 2012/13 hat die Hochschule erste Studenten aufgenommen. Unter ihnen befanden sich neben Abiturienten auch Studierende, die bereits eine Ausbildung absolviert haben, sei es im IT-Bereich oder in der Krankenpflege, dem Rettungsdienst oder der Arztpraxis. Sie wissen, wie stark die IT im Gesundheitswesen eingesetzt wird und wie dringend innovative Lösungen gebraucht werden. „Unser Arbeitsfeld liegt dort, wo die IT die Prozesse im Gesundheitswesen unterstützen kann“, sagt Studiengangsleiter Prof. Dr. Stefan Sohn, zur Beschreibung des künftigen Tätigkeitsfelds seiner Studierenden.

Schon im Studium wird Erlerntes in der Praxis angewandt: Im „Mobile Lab“ entwickeln die Studierenden „Apps“ (Anwendungsprogramme für Smartphones oder Tablet-PCs), mit denen beispielsweise Ärzte beim Hausbesuch am Krankenbett ihrer Patienten am Tablet-PC arbeiten oder Pfleger des mobilen Sozialdienstes ihre Leistungen noch während des Besuches eines Pflegebedürftigen dokumentieren können. In einem „MediLab“ findet sich die Grundausstattung einer Arztpraxis. Mit Hilfe von Lungenfunktions-, Herzfrequenz- und Herzrhythmus-, Sauerstoff- und Blutzuckermessungen et cetera entwickeln die Studierenden verschiedenste Anwendungen von der Vernetzung mit Programmen bis zur 24-Stunden-Funk-Überwachung. Studierende haben somit bereits vor dem integrierten Praxissemester die Möglichkeit, Kontakte zu potentiellen Arbeitgebern zu knüpfen.

Chancen auf dem Arbeitsmarkt

Das Aufgabenspektrum angehender Gesundheitsinformatikern ist umfangreich: Dazu gehört unter anderem die nutzerorientierte Herstellung beziehungsweise Anwendung von Systemen unter Einhaltung rechtlicher Grundlagen, die Einführung und Betreuung telemedizinischer Infrastrukturen, Bildverarbeitung, klinische Informationssysteme, die Abbildung und Unterstützung klinischer Prozesse mit Hilfe der IT, der Betrieb von Rechenzentren, IT-gestützte Qualitätssicherung, Optimierung gesundheitsökonomischer Prozesse und mehr. Mit ihren speziellen Kenntnissen können die Gesundheitsinformatiker einen entscheidenden Beitrag dazu leisten, Arbeitsabläufe effizienter zu gestalten. Potentielle Arbeitgeber sind sowohl Hersteller von Medizintechnik oder -Software wie auch Anwender von Kliniken bis zu Krankenkassen. Auch Beratungsunternehmen, Verbände oder die Politik haben Bedarf an Gesundheitsinformatikern.

Gesundheitsinformatik an der HTWG

Im Bachelor-Studiengang Gesundheitsinformatik an der HTWG stehen jährlich zum Wintersemester 42 Plätze zur Verfügung. Der Studiengang umfasst sieben Semester (zwei Semester Grundstudium/Assessmentsemester und fünf Semester Hauptstudium). Das integrierte praktische Studiensemester ist im 5. Semester zu erbringen.

Voraussetzung für die Zulassung zum Studium ist das Abitur beziehungsweise die Fachhochschulreife oder ein äquivalenter Abschluss. Vorkenntnisse im Programmieren sind nicht erforderlich. Teile des Studiums können im Ausland, zum Beispiel an einer Partnerhochschule der HTWG, vollzogen werden. Es ist auch möglich, das praktische Studiensemester oder die Bachelorarbeit im Ausland zu absolvieren.

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Die Hintergründe zu diesem Inhalt

2007 | OriginalPaper | Buchkapitel

An eHealth Case Study

Quelle:
Semantic Web Services