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20.09.2022 | Synthetische Kraftstoffe | Nachricht | Online-Artikel

KIT bewertet Einsatz von reFuels als klimafreundlich

verfasst von: Patrick Schäfer

1:30 Min. Lesedauer
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Das KIT hat die Ergebnisse des Projektes "reFuels – Kraftstoffe neu denken" vorgestellt: Demnach sind E-Fuels aus erneuerbaren Energien klimafreundlich, alltagstauglich und wirtschaftlich darstellbar.

Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) hat die Ergebnisse des Forschungsvorhabens "reFuels – Kraftstoffe neu denken" vorgestellt. Dort wurden seit 2018 Herstellung und Einsatz von erneuerbaren Kraftstoffen ganzheitlich betrachtet. In Anwendungstests in Flotten konnte demnach bewiesen werden, dass reFuels in fast allen Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor eingesetzt und in absehbarer Zeit in großen Mengen hergestellt werden können. "Auf flüssige Kraftstoffe werden wir auf absehbare Zeit nicht verzichten können, etwa im Bereich des Schwerlastverkehrs, der Schiff- und Luftfahrt, aber auch in der Auto-Bestandsflotte", sagt Professor Thomas Hirth, Vizepräsident für Transfer und Internationales des KIT.

Demnach wurden am KIT tonnenweise synthetische Kraftstoffe aus erneuerbaren Energien hergestellt, die den bestehenden Kraftstoffnormen für Otto- und Dieselkraftstoffe entsprechen. Sie haben laut KIT im Serieneinsatz in verschiedensten Motoren keine Beeinträchtigung bei Leistung oder Verschleiß gezeigt. Die CO2-Reduktion der reFuels soll dabei je nach Mischungsverhältnis, eingesetzten Ausgangsstoffen und Energien zwischen 22 und 81 % liegen. Der reFuels-Anteil an den Kraftstoffmischungen innerhalb der bestehenden Kraftstoffnormen soll zukünftig bis hin zum reFuels-Reinkraftstoff gesteigert werden.

Industrielle Produktion von reFuels geplant

In einem nächsten Schritt wollen die Projektpartner auf dem Gelände der MiRO-Raffinerie in Karlsruhe eine industrielle Produktionsanlage für reFuels errichten. Allerdings sind bezahlbare Mengen grünen Wasserstoffs derzeit noch nicht ausreichend verfügbar. Um auf eine treibhausgasneutrale Produktion umstellen zu können, sollen die Vorprodukte wie synthetisiertes Fischer-Tropsch-Öl oder Methanol deshalb in Ländern hergestellt werden, die über mehr Wind- oder Sonnenenergie verfügen als Deutschland, zum Beispiel Chile oder Südspanien. Im Projekt reFuels arbeiten sechs Institute des KIT gemeinsam mit zahlreichen Partnern aus Energiewirtschaft, Mineralöl-, Automobil- und Zulieferindustrie unter dem Dach des Strategiedialogs Automobilwirtschaft des Landes Baden-Württemberg. 

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