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2006 | Buch

System Sourcing — Erfolgspotenziale der Systembeschaffung

Management und Controlling von Kooperationen

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Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Problemstellung
Auszug
Der Fremdbezug vormals selbst erstellter Leistungen wird als Outsourcing bezeichnet. Durch das Outsourcing wird eine Veränderung der Kostenstruktur beim Abnehmer hervorgerufen, da fixe Kosten abgebaut werden können und dafür variable Kosten für jede bezogene Leistungseinheit entstehen.1 Gelingt es dem Abnehmer, die durch das Outsourcing entstehenden Oberkapazitäten abzubauen, können die Gesamtkosten bei gleicher Leistung sinken, wenn dieser Effekt nicht durch einen Anstieg der variablen Kosten kompensiert wird. Die ökonomische Beurteilung des Fremdbezugs umfasst jedoch auch weitere Aspekte, denn durch die Vergabe der Leistungserstellung an Lieferanten können beispielsweise Abhängigkeiten zwischen Lieferant und Abnehmer entstehen,2 und es besteht eine Gefahr des Know-how-Abflusses beim Abnehmer.
2. Grundlagen des System Sourcing
Auszug
Die Entscheidung, ein Gut durch einen Lieferanten bereitstellen zu lassen oder dieses Gut selbst zu fertigen, wird als ‚Entscheidung zwischen Eigenfertigung oder Fremdbezug‘ bzw. als ‚make-orbuy-Entscheidung‘ bezeichnet. Wird eine buy-Entscheidung getroffen, also anstelle der Eigenerstellung eine Form des Fremdbezugs gewählt, handelt es sich um externes Sourcing. Allgemein kann (externes) Sourcing als „die Versorgung der Unternehmung mit bestimmten Inputs aus einer externen Bezugsquelle“24 definiert werden.
3. Ziele von System-Sourcing-Kooperationen
Auszug
Ziele sind Aussagen oder Vorstellungen über zukünftige, als erstrebenswert erachtete oder zu vermeidende Zustände, die durch Handlungen realisiert werden sollen.“215 Grundsätzlich gilt, dass jede Beschaffungsentscheidung derart getroffen werden muss, dass eine höchstmögliche Erreichung der für diese Entscheidung relevanten Teilziele erwartet werden kann. Somit muss sich die Gestaltung des Beschaffungsprozesses an den Beschaffungszielen orientieren.216 Nach Koppelmann handelt es sich bei den Beschaffungszielen hauptsächlich um die Senkung der Beschaffungskosten, die Senkung des Beschaffungsrisikos und die Erhöhung der Beschaffungsflexibilität.217 Nach Tempelmeier verfolgt die Beschaffung Sicherheits- und Qualitätsziele.218
4. Einflussgrößen auf die Zielerreichung von System-Sourcing-Kooperationen
Auszug
Diejenigen Einflussgrößen, welche eine Wirkung auf den Erfolg von Unternehmungen ausüben, werden als Erfolgsfaktoren bezeichnet.254 Ziel der empirischen Erfolgsfaktorenforschung ist die Bestimmung derjenigen Einflussgrößen auf den Unternehmungserfolg, welche wesentlich für den Erfolg einer Unternehmung sind und eine langfristige Gültigkeit besitzen (Konzept der kritischen Erfolgsfaktoren).255 Sind die kritischen Erfolgsfaktoren bestimmt worden, können langfristige Entscheidungen in der Unternehmung getroffen und entsprechende Maßnahmen eingeleitet werden, um Stärken und Schwächen der Unternehmung ebenfalls langfristig aufbzw. abzubauen.256 Neben der Erklärung des Unternehmungserfolges (Explikationsfunktion) und der Beschränkung auf wesentliche Einflussgrößen (Selektionsfunktion) dient die Erfolgsfaktorenforschung insbesondere der Suche nach Ansatzpunkten zur Gestaltung des Unternehmungserfolges durch die Entscheidungsträger (Dispositionsfunktion).257
5. Erfolgsdeterminanten in System-Sourcing-Kooperationen: Theoretische Ansätze und Hypothesen
Auszug
Zur Ableitung von hypothetischen Wirkungszusammenhängen werden im Abschnitt 5.1.1 empirische Arbeiten diskutiert, aus denen Rückschlüsse über die Effekte des Managements und Controlling auf den Unternehmungserfolg gezogen werden können. Da Management und Controlling als Kompetenzen im Sinne des Ressourcenorientierten Ansatzes gelten, dient der anschließende Abschnitt 5.1.2 einer theoretischen Fundierung zur Ableitung ihrer hypothetischen Wirkungen in System-Sourcing-Kooperationen. Auf dieser Grundlage werden im Abschnitt 5.1.3 Hypothesen über die Wirkungszusammenhänge der abgeleiteten Einflussgrößen auf die Teilziele der Objektbzw. der Beziehungsebene formuliert.
6. Empirische Analyse des Erfolgs von System-Sourcing-Kooperationen
Auszug
Eine Prüfung des Fragebogens vor der Durchführung der Umfrage erhöht die Validität und Zuverlässigkeit der Untersuchung.528 Es wurden fünf Pre-Tests bei Leitern des Einkaufs bzw. Leitern des strategischen Einkaufs deutscher Industrieunternehmungen durchgeführt. Hierfür wurden die Fragebögen zugesandt und durch die Teilnehmer ausgefüllt bzw. begutachtet. Darauf folgend wurden 3 persönliche und 2 telefonische Interviews über Vollständigkeit, Verständlichkeit, Zeitaufwand, Design und Anreizgestaltung geführt. Die Anmerkungen der Pre-Testpartner wurden im Fragebogen berücksichtigt.
7. Zusammenfassung und Implikationen für die Forschung
Auszug
System Sourcing lässt sich dem Entscheidungsbereich des Outsourcing zuordnen. Im Rahmen des Outsourcing werden wesentliche Teile der Forschung und Entwicklung, Produktion, Logistik und Lieferantenbetreuung an einen Systemlieferanten ausgelagert. Ausgangspunkt dieser Arbeit war die Beobachtung, dass System-Sourcing-Kooperationen zwischen Lieferanten und Abnehmern real existente Phänomene darstellen, welche bisher nicht durch strukturanalytische Untersuchungen erforscht wurden. Das Ziel der Untersuchung lag in der Bestimmung und Quantifizierung von durch das Management und Controlling gestaltbaren Einflussgrößen auf den Erfolg von System-Sourcing-Kooperationen. Hierfür wurde die Perspektive des Abnehmers angenommen.
8. Anhang
9. Literaturverzeichnis
Metadaten
Titel
System Sourcing — Erfolgspotenziale der Systembeschaffung
verfasst von
Thomas Andreßen
Copyright-Jahr
2006
Verlag
Gabler
Electronic ISBN
978-3-8350-9181-8
Print ISBN
978-3-8350-0328-6
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-8350-9181-8