Das Täterprofil hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Heute ist nicht nur vom klassischen Einzeltäter auszugehen, sondern die Delikte werden oft auch von internationalen Banden und gewerbsmäßig organisierten Tätergruppen begangen. Die Tatmotive sind entweder finanzieller, wirtschaftlicher oder politischer Natur und die Täter bedienen sich Methoden wie DDoS-Attacken, Trojanern, Hacking oder Social Engineering. Oft ist auch kein technisches Spezialwissen zur Durchführung von Online-Straftaten notwendig und auch technisch unwissende Täter können erfolgreich in Computer-Netzwerke eindringen. Im Internet gibt es spezielle Angebote und vorgefertigte Software, die problemlos beschafft und genutzt werden können. Dazu gehören „Crime as a Service“- oder „Malware as a Service“-Angebote, die Angriffe auf Computer und Netzwerke ohne großes Spezialwissen ermöglichen. Die Täterstrukturen und Organisationsformen sind unterschiedlich, es gibt einerseits Täterstrukturen, die oftmals arbeitsteilig ohne klassische hierarchische Strukturen und Organisationsformen arbeiten und andererseits die hoch spezialisierten Organisationsstrukturen, die aufgrund der Komplexität der Systeme und deren Vernetzung ein gewisses Maß an Organisation und Spezialisierung (technisch sowie im Management) zur Durchführung von Angriffen benötigen. Strafverfolgungsbehörden und Nachrichtendienste sind daher mit großen technischen und organisatorischen Herausforderungen konfrontiert. Zur Verfolgung und Bekämpfung von Cyberkriminalität gibt es einerseits die Polizeien und andererseits Allianzen und neuartige Kooperationsmodelle etwa in Form von Public Private Partnerships und die Zentralen Ansprechstellen Cybercrime (ZAC) der deutschen Landeskriminalämter.
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