Im November 2016 wurden die sechs Forschungswohnungen eingeweiht. Hier sind Fabrice Tchopfambie Nkameni (rechts), Student der Informations-Systemtechnik, und Projektleiter Harald Schrom zu sehen, wie sie sich austauschen.
TU Braunschweig
Ziel des Forschungsprojekts zur intelligenten und eingebetteten Gebäudetechnik ist es, das Wohnen sicherer, praktischer, energieeffizienter, wirtschaftlicher und komfortabler zu gestalten. Um hierbei zu neuen Erkenntnissen zu bekommen, wurden die sechs Studentenwohnungen, die auch von Projektmitarbeitern bewohnt werden, mit insgesamt 600 Kleinstrechnern ausgestattet. Eingebaut wurden diese unter anderem in Steckdosen und Lichtschaltern, andere sind Sensoren für Temperatur, Luftqualität und Feuchtigkeit.
Die Rechner sind über ein einziges Kabel verbunden, das vom Keller bis zum Dach reicht. Die daran angeschlossene Technik verbraucht insgesamt nicht mehr Strom als eine Zimmerlampe. Betrieben wird sie mit einer Software aus der Luft- und Raumfahrttechnik.
Untersuchung von 17 Anwendungsbereichen
Die Wissenschaftler konzentrieren sich bei ihren Untersuchungen auf 17 Anwendungsbereiche: Unter anderem wird am sicheren Wohnen gearbeitet. Dazu zählen beispielsweise der Schutz vor Einbruch, Feuer oder Wasserschäden. Des Weiteren geht es um Fragen des komfortablen und assistierten Wohnens bis hin zu neuen Technologien für die Wartung und den energieeffizienten und wirtschaftlichen Betrieb eines Wohnhauses.
Im Kapitel "Smart Home – eine Positionsbeschreibung" des Springer-Fachbuchs "E-Health-Ökonomie" heißt es unter anderem: "Um den Herausforderungen des demografischen Wandels in der Gegenwart und der nahen Zukunft zu begegnen, bieten sogenannte „intelligente Assistenzsysteme“ interessante und modular erweiterbare Lösungsmöglichkeiten. Sowohl in Pflegeeinrichtungen als auch im heimischen Umfeld können die Systeme im Gewand von Smart Home oder AAL" – also Ambient Assisted Living – "den Bewohnern, deren Angehörigen und auch den Pflegekräften unterstützend behilflich sein." Dies schließt laut Autor Alexander Schaper den gesteigerten Wohnkomfort genauso mit ein, wie unter anderem die Möglichkeiten zur Senkung von Energiekosten oder die Steigerung der häuslichen Sicherheit.
Anschluss an intelligentes Stromnetz
Zudem sind die Wohnungen an ein intelligentes Stromnetz angeschlossen, mit dem selbsterzeugte Energie mit den Nachbarn und mit dem ganzen Stadtteil geteilt werden kann.
Zwei Jahre hat es gedauert, die Apartments mit der entsprechenden Infrastruktur auszustatten. Entwickelt wurde das Projekt vom Institut für Datentechnik und Kommunikationsnetze in Kooperation mit der Nibelungen-Wohnbau-GmbH die Wohnungen. Zwei Millionen Euro schießt das das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie als Förderung hinzu.