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25.07.2017 | Technische Gebäudeausrüstung | Schwerpunkt | Online-Artikel

Seillos und horizontal fahrender Aufzug

verfasst von: Christoph Berger

2 Min. Lesedauer

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Statt eine Kabine pro Schacht auf- und abfahren zu lassen, hat Thyssenkrupp mit Multi ein Aufzugssystem entwickelt, in dem man viele Kabinen unabhängig voneinander in Gebäuden zirkulieren lassen kann.

Vorgestellt wurde die erste voll funktionsfähige Einheit des neuen Aufzug-Systems im neu errichteten Testturm des Unternehmens im baden-württembergischen Rottweil. Dabei wurde auch direkt der erste Kunde präsentiert: So sollen verschiedene Multi-Systeme im neuen East Side Tower in Berlin eingesetzt werden.

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2015 | OriginalPaper | Buchkapitel

Aufzugskomponenten

In diesem Kapitel werden die einzelnen Aufzugskomponenten behandelt, denn sie ergeben im Verbund und im Zusammenspiel einen funktionierenden Aufzug. Nur wenn die einzelnen Komponenten aufeinander abgestimmt sind, wird die Aufzugsanlage zufriedenstell


Damit die Aufzüge nicht nur auf und ab fahren, hat Thyssenkrupp ein Wechselsystem entwickelt, mithilfe dessen sich der Linearantrieb und das Leitgestänge um 90 Grad drehen lassen – eine Linearmotortechnologie, die für die Magnetschwebebahn Transrapid entwickelt wurde. Zudem fahren in dem System in einem Schaft mehrere Kabinen hinauf und hinunter. Ein mehrstufiges Bremssystem schützt die seillosen Kabinen, die über ein redundantes, kabelloses EDV- und Energiemanagement verfügen. Im Kapitel "Aufzugskomponenten" des Springer-Fachbuchs "Aufzüge und Fahrtreppen" werden ausführlich herkömmliche Aufzugssysteme besprochen. Zudem gibt es in dem Buch auch das Kapitel "Aufzugsarten".

Keine Höhenbeschränkungen mehr

Laut dem herstellenden Unternehmen können die Transportkapazitäten mit dem nun präsentierten System um bis zu 50 Prozent gesteigert werden. Zudem würden die bei konventionellen Aufzugssystemen auftretenden Spitzen beim Energieverbrauch um bis zu 60 Prozent abgesenkt werden. Vielmehr garantiere das System einen gleichmäßigen Energieverbrauch ohne erhebliche und kostentreibende Ausschläge nach oben, sodass ein effizienteres Energiemanagement möglich sei, das auch die Investitionskosten für die Stromversorgungsinfrastruktur konsequent senken könne.

Weitere Vorteile würden darin liegen, dass die neue Technologie keinerlei Beschränkungen in der Höhe unterliege – anders als es bei seilgebundenen Aufzügen der Fall sei. Damit, sowie mit den sowohl vertikal als auch horizontal fahrenden Kabinen, würden sich ganz neue architektonische Möglichkeiten und Gebäudedesigns ergeben.

Neue Maßstäbe für die Gebäudekonzeptionen

Da die Technologie auch noch weniger und kleinere Schächte benötigt als konventionelle Systeme, könne schließlich noch die nutzbare Fläche in Gebäuden um 25 Prozent erhöht werden – Fläche, die zusätzlich vermietet werden kann.

Antony Wood, geschäftsführender Direktor des Council on Tall Buildings and Urban Habitat, sagte bei der Präsentation: "Dies ist vielleicht die bedeutendste Entwicklung seit der Erfindung des Sicherheitsaufzugs vor gut 165 Jahren. Der 'heilige Gral' der Aufzugsindustrie war immer, die seilgebundene und auf die Vertikale beschränkte Bewegung durch ein System abzulösen, das auch geneigte oder horizontale Fahrten ermöglicht." In dem neuen System liege die Chance, die Industrie in großem Maßstab zu transformieren und die Art und Weise, wie große Gebäude konzipiert werden, komplett zu verändern.

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