2006 | OriginalPaper | Buchkapitel
Teil I: Politikberatung und gesundheitspolitischer Wandel
Erschienen in: Gesundheitspolitik und Politikberatung
Verlag: DUV
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In der wissenschaftlichen Debatte über die Reform(un)fähigkeit moderner westlicher Gesellschaften rückte in den vergangenen Jahren vermehrt die Sozialpolitik ins Zentrum des Erkenntnisinteresses. In zahlreichen Abhandlungen über die historische Entwicklung der Sozialpolitik bzw. sozialpolitischer Institutionen wird hierbei auf das hohe Maß institutioneller Stabilität dieser Einrichtungen auch über fundamentale Umbrüche in politischen Systemen hinweg verwiesen. Diese Rigidität wird in einigen Abhandlungen auch mit dem Begriff der Pfadabhängigkeit institutioneller Entwicklungsprozesse umschrieben (vgl. Pierson 2000c, Mahoney 2000 und Thelen 1999). Mit der Betonung der Bedeutung „ererbter“ Prozeduren und Institutionen (vgl. auch Scharpf 2000a: 768) verweist das Pfadabhängigkeitskonzept insbesondere auf die unzureichende Erklärungsreichweite rein funktionalistischer Deutungen. Jedoch existieren derzeit nur wenige Ansätze, die eine Erklärung dafür liefern können, unter welchen Bedingungen bestimmte „Erblasten“ oder Pfade eine dominierende Wirkung im jeweiligen Politikfeld ausüben.