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29.07.2016 | Telekommunikationstechnik | Schwerpunkt | Online-Artikel

Gegen Google und Facebook ist Angriff die beste Verteidigung

verfasst von: Detlev Spierling

2:30 Min. Lesedauer

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Integrierte “Qualitätsnetze“ hiesiger Telekommunikationsunternehmen sind der stärkste Trumpf im harten Wettbewerb gegen die großen US-IT-Giganten. Fest steht: Ohne diese teure Infrastruktur sind das Internet der Dinge und das autonome Fahren undenkbar.

Wie können Netzbetreiber den neuen “Over-the-Top-Playern (OTT)“ wie Google oder Facebook im Wettbewerb um die Kunden Paroli bieten? Diese Frage treibt nicht nur die deutschen Telekommunikationsunternehmen um. Denn sie stellen schließlich die Infrastruktur und damit die technische Grundlage für den kommerziellen Erfolg der US-amerikanischen Internet-Giganten zur Verfügung, die ihren Kunden datenintensive Dienste kostenfrei über “das Netz“ anbieten — Netze, die von Telekommunikationsunternehmen auf deren Kosten betrieben werden. Darauf weist die Managementberatung Detecon International in einer aktuellen Marktuntersuchung hin. 

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Und der Datenverkehr in den Netzen steigt kontinuierlich weiter an – massiv getrieben etwa durch den Video-Boom und in Zukunft zusätzlich noch durch das Internet der Dinge (IoT). “Neben der verfügbaren Bandbreite werden Parameter wie eine möglichst geringe Latenzzeit oder eine 100-prozentige Netzabdeckung für ein “Qualitätsnetz“ immer wichtiger. Ohne ein solches sind zukünftige Anwendungen wie zum Beispiel das autonome Fahren undenkbar“, schreibt Detecon.

Substanzielle Veränderungen im Telekommunikationsmarkt

Im Aufsatz “Referenzprozessabläufe für Telekommunikationsunternehmen - Eine Erweiterung des eTOM-Modells“, weisen die Springer-Autoren auf die substanziellen Veränderungen hin, die der Telekommunikationsmarkt schon seit einigen Jahren erfährt.

Neue Geschäftsmodelle, innovative Dienstleistungen und Technologien erfordern Reengineering, Transformation und Prozessstandardisierung. Mit der Enhanced Telecom Operation Map (eTOM) bietet das TM Forum ein international anerkanntes de facto Referenz-Prozess-Framework basierend auf spezifischen Anforderungen und Ausprägungen der Telekommunikationsindustrie an“, schreiben sie in Ausgabe 2/2013 der Zeitschrift WIRTSCHAFTSINFORMATIK.

In ihrem Artikel haben die Telekommunikationsexperten das Framework durch entsprechende reale Referenzprozessabläufe erweitert, die bis dato in eTOM gefehlt hatten – ebenso wie eine Ende-zu-Ende-Sicht auf den Kunden, bemängeln die Springer-Autoren.

Erfolgsgeheimnis Kundenorientierung versus Sicherheit und Datenschutz

Gerade diese notwendige Ende-zu-Ende-Sicht auf den Kunden — beziehungsweise die Kundenorientierung — ist eines der Erfolgsgeheimnisse und Stärken von Google, Facebook oder Youtube. “Beim Thema ‚Customer Experience‘ können die Telcos von den OTT sicherlich noch vieles lernen“, sagt auch Clemens Aumann, Managing Consultant von Detecon. “Der Preis dafür ist allerdings der digital durchleuchtete Kunde. Sein individuelles Schutzbedürfnis ist eine große Chance für die Telcos, sich von den OTT abzugrenzen.“ Die Managementberatung empfiehlt Telekommunikationsunternehmen daher, sich noch stärker über Sicherheit und Datenschutz zu positionieren und dies als wichtiges Alleinstellungsmerkmal gegenüber den Facebooks und Googles dieser Welt herauszustellen.

Dies wird um so wichtiger als einige dieser großen neuen Player in den USA bereits selber als Mobilfunkanbieter im Markt aktiv geworden sind und sich damit zu direkten Konkurrenten der etablierten Telekommunikationsunternehmen entwickelt haben.

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