Skip to main content

27.12.2018 | Textilwerkstoffe | Nachricht | Online-Artikel

Schweißfrei Skifahren

verfasst von: Nadine Winkelmann

2 Min. Lesedauer

Aktivieren Sie unsere intelligente Suche um passende Fachinhalte oder Patente zu finden.

search-config
print
DRUCKEN
insite
SUCHEN
loading …

Eine neuartige Skijacke mit einer speziellen Membrantechnologie pumpt den Schweiß aktiv nach außen und hält so Skifahrer trocken und warm. Per Knopfdruck lässt sich die Jacke einfach ein- und ausschalten.

Damit der Körper beim Wintersport angenehm warm und trocken bleibt, ist leistungsfähige Kleidung gefragt. Die Ansprüche an derartige Textilien sind hoch, da ein Mensch beim Skifahren allein am Oberkörper bis zu ein Liter pro Stunde schwitzt. Die nun vorgestellte Skijacke der Schweizer Nobelmarke KJUS bringt den Schweiß aktiv von der Innenbekleidung weg und schafft ihn aus der Jacke heraus. Dadurch beseitige sie das Problem des Auskühlens nach dem Skifahren, das sich sonst durch die in der Innenbekleidung eingeschlossene Feuchtigkeit ergibt. So werde sichergestellt, dass Skifahrer kaum Energie aufwenden müssen, um sich warm zu halten, und ihnen daher mehr Energie für den Sport bleibe.

Möglich mache dies die neuartige Hydro-Bot-Technologie, bei der zwei Funktionsmembranen in der Rückenzone der Jacke integriert sind. Dort schwitzt man in der Regel am meisten. Die Membranen bestehen aus Milliarden von Poren pro Quadratmeter, die von einem elektrisch leitfähigen Gewebe umgeben sind. Mittels eines kleinen elektrischen Impulses verwandeln sich die Poren in Mikropumpen, die aktiv Feuchtigkeit vom Körper schnell und effizient nach außen leiten. Die Jacke wird mit dem integrierten Steuergerät oder über eine App einfach ein- und ausgeschaltet. Entwickelt wurde die Technologie von Osmotex. Über zehnjährige Forschungs- und Entwicklungsarbeit zusammen mit der Empa und dem Textilentwickler Schoeller hat dazu die Grundlage gebildet.

Zehn Mal effizienter

Die neue Membrantechnologie löse eine der größten Herausforderungen im Ski- und Sportbekleidungssektor: Atmungsaktivität und die Probleme, die unweigerlich auftreten, wenn ein Skifahrer bei Minusgraden schwitzt und gleichzeitig warme, wasserdichte Kleidung trägt. Skijacken mit normalen Membranen können die Feuchtigkeit nicht schnell genug vom Körper wegtransportieren, besonders bei kälteren Außentemperaturen, weil dann die Atmungsaktivität normaler Membranen schnell nachlässt. Die neue Jacke soll bis zu zehnmal effizienter als Jacken mit normaler Membran sein und nicht durch Minustemperaturen beeinträchtigt werden. Es wäre somit das erste Bekleidungsstück, das in puncto Atmungsaktivität mit den Schweißraten des Menschen mithalten kann.

print
DRUCKEN

Weiterführende Themen

Die Hintergründe zu diesem Inhalt

2007 | Buch

Füge- und Oberflächentechnologien für Textilien

Verfahren und Anwendungen

2018 | OriginalPaper | Buchkapitel

Konstruieren – Produkte methodisch entwickeln

Quelle:
Maschinenbau

Das könnte Sie auch interessieren

22.10.2018 | Nanotechnologie | Nachricht | Online-Artikel

Medizin, die unter die Haut geht

    Marktübersichten

    Die im Laufe eines Jahres in der „adhäsion“ veröffentlichten Marktübersichten helfen Anwendern verschiedenster Branchen, sich einen gezielten Überblick über Lieferantenangebote zu verschaffen.