2003 | OriginalPaper | Buchkapitel
Theatralität und Souveränität. Ein diskursanalytischer Beitrag zur thematischen Ausrichtung von Kulturwissenschaft als Kommunikationswissenschaft
verfasst von : Lutz Ellrich
Erschienen in: Kulturwissenschaft als Kommunikationswissenschaft
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Enthalten in: Professional Book Archive
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Es gibt zahlreiche inhaltliche Schnittstellen zwischen Kultur- und Kommunikationswissenschaft. Eine Verknüpfung der Methoden und Sichtweisen beider Disziplinen scheint daher nicht nur sinnvoll, sondern auch geboten zu sein. Erste Schritte in diese Richtung sind getan. Aber die bereits vorliegenden Kombinationsversuche, die im Kontext heuristisch ambitionierter Forschungsprojekte unternommen wurden, können noch nicht befriedigen. Denn sie beruhen zumeist auf zwei halbherzigen Strategien: Einerseits werden aus beiden Feldern periphere Begriffe und untergeordnete Verfahren, die sich ähneln oder augenscheinlich ergänzen, zur Analyse spezifischer Gegenstandsfelder oder Probleme eingesetzt, andererseits hochabstrakte Generalformeln gewählt, die eine Art kleinsten gemeinsamen Nenner abgeben. In diesen Vorgehensweisen drückt sich nicht nur eine verständliche Behutsamkeit aus, sondern auch das Wissen um den unterschiedlichen Entwicklungsstand der zusammengeführten Disziplinen. Während die Kommunikationswissenschaft — trotz aller begangenen „Kardinalsünden“(Saxer 1995) — inzwischen über erhebliche Reife und Strenge, eine hochkomplexe Terminologie und sogar einen Kanon obligatorischer Basistheorien verfügt (vgl Burkart 2001, Krallmann/Ziemann 2001), ist die so genannte Kulturwissenschaft (die ja mehr sein will als die Sammlungsbewegung der alten geisteswissenschaftlichen Disziplinen) ein merkwürdig diffuses und schillerndes Gebilde, das seine akademische Bewährungsprobe noch längst nicht bestanden hat (vgl. Daniel 2001).