Der entscheidende Vorteil für die Analyse des transformativen Entwicklungspfades von Nachhaltigkeit besteht darin, dass eine praxistheoretische Perspektive auf mögliche Potenziale seiner Verbreitung nicht nur individuelle, sondern auch habituelle Dispositionen erfassen kann, die darüber entscheiden, ob eine bestimmte Praxis angenommen wird. Um diese Position theoretisch herzuleiten, skizziert das Kapitel zunächst einige Grundannahmen der Praxistheorie und arbeitet die Merkmale sozialer Praktiken heraus. Als theoretische Referenzpunkte führt es anschließend die Begriffe der „Lebensform“ und der „ökonomischen Dissidenz“ ein, um deutlich zu machen, wie sich kapitalistische von ökonomischen Praktiken unterscheiden und wodurch sich der Kapitalismus auf der Ebene sozialer Praktiken auszeichnet.
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Dies gilt im Besonderen für jenen Forschungsstrang, der sich verstärkt mit dem Thema sozialer Ungleichheit beschäftigt und die asymmetrische Verteilungsstruktur kapitalistischer Gesellschaften hervorhebt, die sich empirisch als ein wesentlicher Bestandteil derer beschreiben lässt (vgl. dazu grundlegend Piketty 2014).
Metadaten
Titel
Theoretische Register: Praktiken, Lebensformen und ökonomische Dissidenz