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2021 | OriginalPaper | Buchkapitel

2. Theoretischer Rahmen

verfasst von : Nele Dittmar

Erschienen in: Europaarbeit der Gewerkschaft ver.di

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

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Zusammenfassung

Im Folgenden sollen verschiedene theoretische Zugriffe auf Gewerkschaften und gewerkschaftliche Interessenvertretung in Europa sowie die in dieser Arbeit eingenommene feldtheoretische Perspektive genauer vorgestellt werden.

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Fußnoten
1
Zur Diskussion um den aktuellen Zustand der Konfliktpartnerschaft in Deutschland s. Punkt 4.​1.
 
2
Scott (2008: 51) unterscheidet „three pillars of institutions“: regulative (z. B. Gesetze), normative (z. B. soziale Verpflichtungen und Erwartungen) und kulturell-kognitive (z. B. geteilte Verständnisse und Deutungsmuster).
 
3
Als „institutionelle Arbeit“ werden in Anlehnung an Lawrence et al. (2009) Strategien zum Aufbau, Erhalt oder zur Veränderung von Institutionen oder institutionellen Machtressourcen gefasst.
 
4
Manche Kommentatoren kritisieren die Annahme, dass grundsätzlich alles Soziale als Kampf zu fassen sei (Rehbein/Saalmann 2014a: 102).
 
5
Hillebrandt bezieht sich hier auf Schwingel (1993), der in seiner Arbeit die zentrale These vertritt, „daß die Forschungsarbeiten Bourdieus auf der paradigmatischen Ebene einem konflikttheoretischen Modell permanenter sozialer Kämpfe um die verschiedenen Formen materieller und symbolischer Macht verpflichtet sind“ (Schwingel 1993: 167).
 
6
Für Bourdieu ist das Feld das eigentliche Objekt der Sozialwissenschaften, nicht das Individuum. Allerdings lasse sich ein Feld nur von den Individuen aus konstruieren, da die nötigen Informationen zur Analyse sich an diesen festmachen (Bourdieu/Wacquant 1996: 138).
 
7
Bourdieu (1992: 111) bezeichnet die Begriffe Interesse und illusio als „gleichwertig“, Townley (2014) sieht sie mit Bezug auf Bourdieu als synonym an.
 
8
Eine solche Beschreibung von Habitus kann allerdings auch kritisiert werden. Engler (2013) wendet dagegen ein, dass der Habitus entgegen Bourdieus Absicht in einer dualistischen Sichtweise rezipiert und als verknüpfende Schnittstelle zwischen Individuum und sozialen Strukturen verstanden werde. Es gebe aber beim Habituskonzept gar keine „vorsoziale Subjektivität“. Individuen seien durch ihre körperliche Existenz immer schon Mitglieder der Gesellschaft (Engler 2013: 249 f.).
 
9
Da Gegenstand dieser Arbeit die Betrachtung von Feldern (Organisationen, Felder der Arbeitsbeziehungen) ist, gehe ich hier primär auf das Verhältnis von Habitus zu Feld ein. Bourdieus Konzept des sozialen Raums, das als sein feldübergreifender Begriff von Gesellschaft verstanden werden kann, wird hier nicht intensiv betrachtet. Bourdieu selbst stellte nicht abschließend klar, wie sich Raum und Felder zueinander verhalten und wie das Verhältnis klassenspezifischer (raum-bezogener) Habitus zu feldspezifischen Habitus gedacht werden kann (ähnlich Rehbein/Saalmann 2014a: 102 und 2014b: 116). Grundsätzlich ermöglicht es das Modell des sozialen Raums, „soziale Felder als Kräftefelder im Raum zu verorten und sie als Mikrokosmen zu beschreiben. So kann die jeweilige soziale Welt aus der Nähe betrachtet werden, ohne dass die dort wirkenden Mechanismen losgelöst vom Makrokosmos analysiert werden“ (Engler 2013: 255).
 
10
Als „Hysteresiseffekt“ bezeichnet Bourdieu die verzögerte Anpassung des Habitus an sich schnell und/oder grundlegend verändernde objektive Strukturen (Barlösius 2011: 86 f.).
 
11
Siehe dazu Bourdieu et al. (2002) zum französischen Eigenheimmarkt oder Dederichs und Florian (2002), die am Beispiel des deutschen Transportgewerbes die „Korrespondenz zwischen feldspezifischen Wettbewerbsstrategien und internen Organisationsstrategien“ zeigen (Dederichs/Florian 2002: 86).
 
12
Etwas im Gegensatz zu Emirbayer und Johnson (2008), die das Habituskonzept als das in der Organisationsforschung am wenigsten angewandte Konzept Bourdieus ansehen, stellen Dederichs und Florian fest, dass das „organisationssoziologische Interesse des Neoinstitutionalismus an Bourdieu bislang im wesentlichen handlungstheoretisch auf das Habituskonzept beschränkt (…) oder auf eine interaktionistische Fehlinterpretation seiner Feldkonzeption und Machttheorie begrenzt“ bleibt (Dederichs/Florian 2002: 70). Einig sind sich die vier Autoren/-innen jedoch in der Auffassung, dass Bourdieus theoretische Konzepte bisher in ihrer Gesamtheit nur unzureichend in der Organisationsanalyse zur Anwendung kamen, was ihre Erklärungskraft schmälert.
 
13
Für den Hinweis danke ich Roland Atzmüller.
 
14
Ähnlich gilt für das politische Feld, dass dort das Ziel des Machterwerbs offen zu Tage tritt (Swartz 2012: 168).
 
15
In der Literatur ist umstritten, ob das Konzept des Habitus auch auf Ebene der Organisation anwendbar ist. Dafür argumentieren zum Beispiel Özbilgin und Tatli (2005), wohingegen Emirbayer und Johnson (2008: 19) die Gefahr einer Verdinglichung bei einer solchen Nutzung des Habituskonzepts sehen.
 
16
Im Gegensatz zu ver.di ermöglichte zum Beispiel die IG Metall erst 2016 Selbstständigen ohne eigene Beschäftigte die Mitgliedschaft in der Gewerkschaft.
 
Metadaten
Titel
Theoretischer Rahmen
verfasst von
Nele Dittmar
Copyright-Jahr
2021
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-36272-0_2