2011 | OriginalPaper | Buchkapitel
Theoretischer Zugang
verfasst von : Melanie Diermann
Erschienen in: Regierungskommunikation in modernen Demokratien
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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Jede Beschreibung der Wirklichkeit enthält Vereinfachungen, weil das Erfassen aller Details die Länge der Beschreibung erheblich vergrößern würde falls stattdessen Ereignisse in Echtzeit berichtet werden würden. Der Beschreibende urteilt insofern über die Relevanz aller Details und unterscheidet sie in „wichtig“ und „unwichtig“. Bei der Bildung von Theorien findet diese Unterscheidung nicht unwillkürlich oder unbewusst, sondern systematisch und geordnet nach bestimmten Prinzipien statt. Indem man im Rahmen wissenschaftlicher Forschung bestehende Theorien anwendet, erspart man sich das sprichwörtliche ständige Neuerfinden des Rades. Theorien sind umso leistungsfähiger, je mehr sie in der Lage sind, Daten, die aufwendig empirisch erhoben werden müssten, durch theoretisch begründete Annahmen zu ersetzen (Scharpf 2006: 75). Das Erklären von Wirklichkeit erfolgt insofern, indem das, was rätselhaft erscheint, mit dem, was bereits über die Realität bekannt ist, in Verbindung gebracht wird. Wenn also kein relevantes Vorwissen vorhanden wäre, könnte Wissenschaft nur beschreiben, nicht aber erklären oder prognostizieren (Scharpf 2006: 75).