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2023 | OriginalPaper | Buchkapitel

8. Torricellis „Geheimnis der Linsengläser“

verfasst von : Renato Acampora

Erschienen in: Evangelista Torricelli

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

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Zusammenfassung

Es ist anzunehmen, dass Torricelli während seines Aufenthalts in Arcetri von Galilei in die Kunst des Schleifens optischer Linsen eingeführt worden ist. Nach Galileis Tod begann er dann, selbst Linsen und Teleskope herzustellen. Mit seinen Fernrohren führte Torricelli auch eigene astronomische Beobachtungen durch, von denen aber nichts an die Öffentlichkeit gelangte. Mit der Zeit gehörten seine Linsen zu den begehrtesten in ganz Italien, wobei er streng darauf achtete, seine Technik geheim zu halten. Bald aber wurde er von Konkurrenten im In- und Ausland übertroffen, und so verblasste schließlich sein Ruf, der Beste auf diesem Gebiet zu sein. Im 19. und 20. Jahrhundert durchgeführte Untersuchungen der wenigen erhalten geblie­benen Linsen Torricellis zeigten aber, dass diese eine hervorragende Qualität aufweisen.

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Fußnoten
1
Die holländischen Brillenmacher Hans Lipperhey (um 1570–1619), Zacharias Janssen (um 1588-um 1631) und Jacob Metius (um 1572–1628) sollen angeblich unabhängig voneinander das Fernrohr erfunden haben.
 
2
Der Neapolitaner Francesco Fontana (um 1580–1656) hatte ursprünglich Theologie und Rechtswissenschaften studiert, ohne aber diese Berufe je auszuüben. Stattdessen erwarb er sich im Selbststudium Kenntnisse in der Mathematik und wandte sich dem Linsenschleifen zu. Er galt zu seiner Zeit in ganz Europa als der führende Erbauer von Fernrohren. Nur widerwillig anerkannte Galilei, dass Fontanas Fernrohre stärker vergrößerten als seine eigenen; er bestand aber darauf, dass man mit ihnen nichts Neues beobachten könne, was er nicht schon mit seinen ersten Entdeckungen bekannt gemacht habe. Siehe Galileis Brief an [Elia Diodati?] vom 15. Jan. 1639, OG, XVIII, Nr. 3836.
 
3
OT, III, Nr. 30.
 
4
OT, III, Nr. 31.
 
5
OT, III, Nr. 35.
 
6
Eine seit dem 16. Jahrhundert in Florenz gebräuchliche Silbermünze von ca. 43 mm Durchmesser.
 
7
Ein feiner Wollstoff, der in der Gegend von Bergamo produziert wurde.
 
8
OT, III, Nr. 63.
 
9
In seinem Brief aus Rom vom 25. Dezember 1644 an Torricelli. OT, III, Nr. 113; CM, XIII, Nr. 1325.
 
10
Torricelli an Raffaello Magiotti vom 6. Februar 1644. OT, III, Nr. 70.
 
11
OT, III, Nr. 157.
 
12
Ähnliche Beobachtungen machten in der Folge auch andere Astronomen, unter ihnen Jean Dominique Cassini in den Jahren 1672 und 1682. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts konnte aber nachgewiesen werden, dass es sich bei den meisten dieser Beobachtungen um verschiedene Sterne gehandelt hat, die in der Nähe der Venus gesehen worden waren. – Die Geschichte um das Geheimnis des Venusmondes ist nachgezeichnet in Kragh [2008].
 
13
Schon zuvor hatte der Astronom Schyrlaeus de Rheita (1604–1660) in seinem Buch Novem stellae circa Jovem etc. (Louvain 1643) von insgesamt neun Jupitermonden berichtet und diese Meldung zwei Jahre später in dem Werk Oculus Enoch et Eliae (Antwerpen 1645) bestätigt; es ist ungewiss, ob Fontana diese Veröffentlichungen gekannt hat.
 
14
Vincenzo Renieri (1606–1647), Mathematiker und Astronom. Schüler von Galilei.
 
15
Brief an Vincenzo Renieri vom 25. Mai 1647 (OT, III, Nr. 200).
 
16
Wir haben darüber im Kap. 2 ausführlicher berichtet.
 
17
Anlässlich seines Besuchs in Florenz (siehe Kap. 1) hatte Monconys von Torricelli ein Fernrohr erhalten (OT, III, Nr. 190) und auf seine Reise nach Ägypten mitgenommen. In einem Brief an Vincenzo Renieri berichtet Torricelli, dieses Fernrohr sei in Alexandria von Einheimischen gestohlen worden, doch habe Monconys vorsichtshalber zuvor die Hauptlinse daraus entfernt und getrennt aufbewahrt, sodass er nur ein neues Okular und Rohr benötige (OT, III, Nr. 198). – Monconys berichtet über den Vorfall in einem Brief an einen unbekannten Freund in Lyon (Journal des voyages de Monsieur De Monconys etc. Première Partie. Lyon, MDCLXV, S. 186).
 
18
Der englische Abenteurer und Diplomat Kenelm Digby (1603–1665) hielt sich ab 1635 meistens in Paris auf, wo er dem Kreis um Mersenne angehörte.
 
19
van Helden [1999, S. 42].
 
20
Baldinucci [1728, S. 349]. – Filippo Baldinucci (1625–1696), italienischer Maler und Kunsthistoriker.
 
21
Caverni [1891–1900, t. I, S. 381–382].
 
22
Gemeint ist wohl Eustachio Divini.
 
23
In Poggio di Caiano bei Prato befindet sich die Villa Medici, der Sommersitz der Medici.
 
24
Ippolito Francini (1593–1653), genannt „Il Tordo“ (Die Drossel). Er hatte als Linsenschleifer auch für Galilei gearbeitet.
 
25
Brief vom 25. Mai 1647. OT, III, Nr. 200.
 
26
Brief an Vincenzo Renieri vom 1. Dezember 1646. OT, III, Nr. 190.
 
27
Wir folgen hier den Ausführungen in Willach [2001].
 
28
Der Kapuzinermönch Anton Maria Schyrleus de Rheita (1604–1660) hatte in Ingolstadt u. a. Astronomie studiert und sich auch Kenntnisse des Linsenschleifens erworben.
 
29
Mersenne an Torricelli, 13. Dezember 1645 (OT, III, Nr. 162; CM, XIII, Nr. 1412); Torricelli an Mersenne, 7. Juli 1646 (OT, III, Nr. 179; CM, XIII, Nr. 1486).
 
30
Ricordi dettati a me Lodovico Serenai dal Sig. Vangelista Torricelli. OT, IV, S. 87.
 
31
Brief vom 21. Dezember 1647; siehe Ghinassi [1864, S. lxviii–lxxi]; auch in Galuzzi [1975, Nr. 334].
 
32
Mss. Galileiani. Cimento. Vol. IV, car. 252, hier zitiert nach Favaro, Amici e corrispondenti di Galileo Galilei. XXIX. Vincenzio Viviani, S. 1044.
 
33
Ms. Gal. 243, c. 51r–52v. – Die Dokumente sind in Galluzzi [1976] in den Anhängen A-C transkribiert.
 
34
Ibid., c. 20r–22r. – Siehe Galluzzi [1976, Anhang D].
 
35
Johann Philipp Treffler (1625–1698), Drechslermeister aus Augsburg, kam 1650 nach Florenz und wurde Hofuhrmacher der Medici. Er baute nach Galileis Ideen eine Pendeluhr.
 
36
Galluzzi [1976, S. 89].
 
37
Ibid., S. 93.
 
38
Ronchi schreibt dazu: «...es zeigt sich daher offensichtlich, dass Torricelli sicher war, ein absolutes Maximum erreicht zu haben. Nun betraf aber der einzige Bereich, in dem man damals von einem Maximum sprechen konnte, gerade die Bestimmung der Form der Linse. Heute weiß man, dass es auch bei der Bearbeitung eine Grenze gibt, jene bereits erwähnte optische Vollkommenheit, doch zu jener Zeit war es nach menschlichem Ermessen unmöglich, auch nur eine blasse Vorstellung davon zu haben, denn der Nachweis dieser Grenze der technischen Möglichkeiten stützt sich auf die Lehre der Wellenoptik, die zwei Jahrhunderte nach Torricellis Tod entwickelt worden ist.».
 
39
Siehe Anm. 31. – Serenai berichtet dies auch in seinem Brief vom 21. Dezember 1647 an Magiotti, siehe Ghinassi [1864, S. lxx].
 
40
Ms. Gal. 243, c. 3–4. Hier zitiert nach Tenca [1954, S. 188].
 
41
Toscano [2008, S. 120 ff.].
 
42
Galluzzi [1976, S. 85].
 
43
Galileis eigene Worte im Sidereus Nuncius: «doctrinae de refractionibus innixus assecutus sum» ([bei der Erfindung des Fernrohrs] habe ich mich auf die Lehre von der Lichtbrechung abgestützt).
 
44
Inv. Nr. 2571 und 2572 bzw. 2584 und 2585. Bei den Okularlinsen ist die Torricellis Autorschaft jedoch nicht gesichert (möglicherweise stammen sie von Ippolito Francini oder von Jacopo Mariani).
 
45
Gilberto Govi (1826–1889), 1862 Professor für Experimentalphysik an der Universität Turin, 1878–89 an der Universität Neapel.
 
46
«Von Evangelista Torricelli in Florenz auf Anordnung Seiner Durchlauchtigsten Hoheit hergestellt.».
 
47
Govi [1886]. – Zitiert nach Paternoster [1996].
 
48
Paternoster [1996].
 
Metadaten
Titel
Torricellis „Geheimnis der Linsengläser“
verfasst von
Renato Acampora
Copyright-Jahr
2023
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-66407-0_8

    Marktübersichten

    Die im Laufe eines Jahres in der „adhäsion“ veröffentlichten Marktübersichten helfen Anwendern verschiedenster Branchen, sich einen gezielten Überblick über Lieferantenangebote zu verschaffen.