Skip to main content

2021 | OriginalPaper | Buchkapitel

15. Tote Zonen in den Meeren – der P/N-Kreislauf

verfasst von : Thomas Unnerstall

Erschienen in: Faktencheck Nachhaltigkeit

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

Aktivieren Sie unsere intelligente Suche, um passende Fachinhalte oder Patente zu finden.

search-config
loading …

Zusammenfassung

„Wasser ist Leben“ – diesen Satz lernen wir schon in der Grundschule. Alles Leben auf unserem Planeten ist im Wasser entstanden, und noch heute leben über die Hälfte aller höher entwickelten Tierarten ganz oder teilweise im Wasser. Seit einigen Jahren ist jetzt aber zunehmend von „toten Zonen im Meer“ als einem der globalen ökologischen Brennpunkte die Rede, d. h. sozusagen vom Gegenteil. Was hat es damit auf sich?

Sie haben noch keine Lizenz? Dann Informieren Sie sich jetzt über unsere Produkte:

Springer Professional "Wirtschaft+Technik"

Online-Abonnement

Mit Springer Professional "Wirtschaft+Technik" erhalten Sie Zugriff auf:

  • über 102.000 Bücher
  • über 537 Zeitschriften

aus folgenden Fachgebieten:

  • Automobil + Motoren
  • Bauwesen + Immobilien
  • Business IT + Informatik
  • Elektrotechnik + Elektronik
  • Energie + Nachhaltigkeit
  • Finance + Banking
  • Management + Führung
  • Marketing + Vertrieb
  • Maschinenbau + Werkstoffe
  • Versicherung + Risiko

Jetzt Wissensvorsprung sichern!

Springer Professional "Technik"

Online-Abonnement

Mit Springer Professional "Technik" erhalten Sie Zugriff auf:

  • über 67.000 Bücher
  • über 390 Zeitschriften

aus folgenden Fachgebieten:

  • Automobil + Motoren
  • Bauwesen + Immobilien
  • Business IT + Informatik
  • Elektrotechnik + Elektronik
  • Energie + Nachhaltigkeit
  • Maschinenbau + Werkstoffe




 

Jetzt Wissensvorsprung sichern!

Fußnoten
1
Das Meer mit dem größten Risiko weltweit ist daher die Ostsee. Als sehr flaches Meer (durchschnittliche Tiefe nur 52 m) hat sie einen zwar wetterabhängig schwankenden, aber insgesamt ungewöhnlich niedrigen Wasseraustausch mit der Nordsee/dem Atlantik. Daher gibt es auch unabhängig vom Menschen eine Reihe von Sauerstoffmangelzonen in der Ostsee, die freilich durch die intensive Landwirtschaft der Anrainerstaaten (v. a. Schweden, Dänemark, Polen, Deutschland) und entsprechende P/N-Einträge deutlich größer geworden sind (s. u.).
 
2
Die oft berichtete Belastung des Grundwassers in Europa und vor allem auch in Deutschland wird nicht durch P-, sondern durch N-Düngemittel verursacht.
 
3
Wie in der Einführung bereits dargestellt, diskutiere ich hier nur die durch Eutrophierung (d. h. durch anthropogene P/N-Einträge ins Meer) entstehenden und damit küstennahen toten Zonen, nicht die durch den Klimawandel verursachten toten Zonen im offenen Meer.
 
4
Soweit man es dort, wo die P/N-Einträge drastisch reduziert worden sind, bisher erforscht hat, entwickelt sich das betroffene Ökosystem nicht wieder komplett in den Ausgangszustand zurück, aber die Zahl der Tierarten wächst wieder deutlich an.
 
5
In der Ostsee wird eine Verbesserung der Situation dadurch erschwert, dass klimawandelbedingt der Austausch von Meerwasser mit der Nordsee eher abnimmt.
 
6
Eine Ausnahme bildet die Ostsee, deren Sauerstoffgehalt von den P/N-Einträgen gleich mehrerer Anrainerstaaten abhängt.
 
7
Dieser Effekt führt dazu, dass nicht selten die lokale Fischerei sogar eher profitiert, weil sie auf untypisch hohe Bestände an Fischen in der Umgebung toter Zonen trifft.
 
8
Ausgenommen ist hier das mit Abstand größte Binnengewässer der Erde, das Kaspische Meer, das als Salzwassersee eine Sonderrolle spielt.
 
9
Die größten Probleme zeigen sich insgesamt bei den künstlichen Stauseen, die extrem flach (durchschnittliche Tiefe 16 m) und daher für P/N-Einträge besonders empfindlich sind.
 
10
Der mit Abstand größte See mit kritischen P/N-Werten und Sauerstoffmangelzonen ist der Victoriasee in Afrika. Neueste Untersuchungen (Myanza et al. 2018) zeigen aber auch hier, dass sich seit etwa zehn Jahren die Situation zumindest nicht weiter verschlechtert hat.
 
11
Aus meiner Sicht leidet das Gesamtkonzept „planetare Grenzen“ unter ähnlichen methodischen Schwierigkeiten wie der „ökologische Fußabdruck“. In sich komplexe, völlig unterschiedliche Problemkreise auf einer einzigen einheitlichen Skala darzustellen, hat zwar den Vorteil hoher Anschaulichkeit und ermöglicht eingängige Aussagen, aber der Preis ist hoch: das Risiko nämlich, letztlich keinem der Themen wirklich gerecht zu werden und den Blick auf den jeweiligen Ausschnitt aus der Realität eher zu verzerren.
 
Metadaten
Titel
Tote Zonen in den Meeren – der P/N-Kreislauf
verfasst von
Thomas Unnerstall
Copyright-Jahr
2021
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-62601-6_15