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2021 | Buch

Transformation und Wachstum

Alternative Formen des Zusammenspiels von Wirtschaft und Gesellschaft

herausgegeben von: Prof. Dr. Harald Pechlaner, Daria Habicher, Dr. Elisa Innerhofer

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

Buchreihe : Sustainable Management, Wertschöpfung und Effizienz

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Über dieses Buch

Die Herausgeber wollen mit diesem Band ein Neu-Denken von auf Wachstum basierenden Wirtschaftsformen und damit einhergehenden Gesellschaftsformen anregen, mögliche Alternativen zum vorherrschenden Wachstumsdenken aufzeigen und neue Formen der Organisation von Wirtschaft und Gesellschaft zur Diskussion stellen. Der Herausgeberband widmet sich ausgewählten Themen und Aspekten der aktuellen Wachstums- und Transformationsdebatte. Die Beiträge legen den Schwerpunkt auf wissenschaftliche Aspekte, präsentieren empirische Ergebnisse oder führen die Wachstumsdiskussion anhand von konkreten Praxisbeispielen.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Einführung
Zusammenfassung
Der vorliegende Band ist das Ergebnis einer von den Herausgebern und dem Team am Eurac-Center for Advanced Studies im Jahr 2019 organisierten Fachtagung.
Harald Pechlaner, Elisa Innerhofer, Daria Habicher

Zur Wachstumsdiskussion – Diskurse über Wachstum, Wohlstand, Nachhaltigkeit

Frontmatter
Transformation und Wohlfahrt: Die Ordnung von Demokratie und Marktwirtschaft
Zusammenfassung
Historische Transformationsprozesse stehen bevor. Vor allem der Klimawandel, die Digitalisierung und die Globalisierung stellen Wirtschaft und Gesellschaft vor tief greifende, geradezu disruptive Veränderungen. Das Zusammenspiel von Demokratie und Marktwirtschaft bestimmt die Richtung von Wandel und Wachstum.
Henning Vöpel
Wachstumswende – eine zwingende Notwendigkeit
Zusammenfassung
Was ist quantitatives Wachstum und warum ist es dabei, die Zukunft der globalen Zivilisation zu gefährden? Welche Wertorientierungen sowie Denk- und Handlungsmuster bedingen das stetige Streben nach quantitativem Wachstum? Was ist qualitatives Wachstum? Des Weiteren wird erörtert, dass wir ein global wirk­sames sozioökonomisches qualitatives Wachstum benöti­gen, um die dringend notwendige Nachhaltigkeit und die nach­haltige Entwicklung voranzutreiben. Dafür wird eine grobe Skizze über einen Nachhaltigkeits-Kondratjew-Zyklus zur Dis­kussion gestellt, der die Zukunft prägen sollte. Er würde die dringend notwendige Wachs­tumswende und damit den Weg für mehr reale Nachhaltigkeit und für die globale nachhaltige Entwick­lung einleiten. Am Ende wird kurz auf die Coronavirus-Pandemie im Kontext des dominierenden Fortschrittsmusters eingegangen.
Werner Mittelstaedt
Jenseits von A-Growth: Nachhaltige Ökonomien ohne Wachstum
Zusammenfassung
Die Debatte über die Beziehung zwischen Wirtschaftswachstum und Umwelt hat eine lange und kontroverse Geschichte. Der folgende Beitrag versucht auf die Frage, wie eine nachhaltige Wirtschaft ohne Wachstum aussehen könnte, eine Antwort zu geben.
Steffen Lange
The Grounds of Frugality: Policy Instruments, Limits to Technology and Growth, and the Difficult Role of the “Good Life”
Abstract
This contribution analyzes the idea of frugality, which has increasingly been discussed lately. In short, frugality describes the idea of a simple life. It stands for a sustainability strategy and a vision for the future—a vision achieved through changing behavior (instead of only technology). The mainstream sustainability discourse is confronted with the question whether sustainability can be achieved by only (!) using technology. In view of interdisciplinary controversies on the empirical factors for change in societies, the next step is to ask why attempts to trigger substantial behavioral change have not been fruitful yet. Also, we will analyze in detail whether frugality is promising increased human happiness (as assumed by many). For this, we will draw from happiness and cooperation research. This question is relevant in light of the fact that frugality might (unintentionally) lead to an end of the growth-driven society as overarching development model of Western industrialized states. This would trigger immense follow-up questions for several subsystems of society. Yet, the question of the degree to which the debate on frugality must be critical with regard to capitalism is rather complex. Furthermore, we will discuss whether generally defining “the right degree”, and therefore what a “good life” entails, should be subject to state law in a post-enlightenment era. Finally, this contribution will look at the effectiveness of policy instruments.
Felix Ekardt, Jutta Wieding

Wege der Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft

Frontmatter
Politische Postwachstumsökonomie – Wirtschaften und Leben jenseits des Wachstumszwangs
Zusammenfassung
Mit diesem Beitrag soll zunächst die politische Ökonomie des Wachstums dekonstruiert und ihre Krisenhaftigkeit im Ökologischen wie Ökonomischen reflektiert werden. Im Weiteren geht es aber vor allem um das Aufzeigen von Alternativen, nämlich der Entwicklung von Eckpfeilern einer politischen Postwachstumsökonomie für eine Wirtschaft und Gesellschaft jenseits des Wachstumszwangs.
André Reichel
Das Vorsorgeprinzip Revisited – Ansätze einer Umweltethik für das 21. Jahrhundert
Zusammenfassung
Im Grunde ist alles gesagt und wir drehen uns im Kreis: die Natur in all ihren Facetten verschwindet rasend schnell, die Herausforderungen durch den Klimawandel, steigende Meeresspiegel, die Zerstörung von Lebensraum, das Artensterben, Vergiftungen durch Plastik und Pestizide, den Ressourcenverbrauch sowie Luft- und Wasserverschmutzung stellen eine ernsthafte Bedrohung für die menschliche Zivilisation und viele andere Lebewesen auf diesem Planeten dar und verlangen nach einer radikalen Änderung unserer bisherigen Lebensweise. All diese Herausforderungen sind vor allem auf den Faktor Mensch zurückzuführen: zwar verändern Menschen bereits seit langem die Natur (etwa durch Jagd und Landwirtschaft und etwas weniger lang durch Bautätigkeiten, Handel, Bergbau und Reisen), aber wir können inzwischen nicht länger annehmen, dass die Natur ein unveränderbares und selbstverständliches Fundament unserer Existenz darstellt.
Michael de Rachewiltz
Environmental and Social Justice: Key for 2030 Agenda Implementation
Abstract
In September 2015, the United Nations adopted Agenda 2030 for Sustainable Development, with the Sustainable Development Goals (SDGs) (United Nations, 2015) as its centrepiece. This agenda came out as the global political consensus, after months of intensive negotiations with governments, the nine Major Groups (Those are: Non-Governmental Organisations, Children and Youth, Women, Farmers, Business and Industry, Trade Unions and Workers, Local Authorities, Science and Technology, Indigenous Peoples.) and other experts. Although there are many things to say about the 2030 Agenda, the international reaction is overwhelmingly optimistic.
Leida Rijnhout
Finanzwirtschaft am Kipp-Punkt? Neue Entwicklungen an der Schnittstelle von Klimakrise und Finanzwirtschaft
Zusammenfassung
Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich mit diversen Fragen an der Schnittstelle von Klimakrise und Finanzwirtschaft: Erleben wir gerade einen Kipp-Punkt in der Beziehung zwischen Finanzwelt und fossiler Wirtschaft? Wendet sich der Herdentrieb der Finanzmärkte gegen die fossilen Energien? Ist das doch nur Greenwashing? Kann die Finanzwirtschaft zu einem zentralen Hebel werden, um den Klimakollaps doch noch aufzuhalten? Und falls ja: Wie muss die Politik diesen Prozess begleiten und steuern, damit sich die erhoffte Hebelwirkung entfalten kann?
Jörg Haas, Barbara Unmüßig
Suffizienz in der Konsumgesellschaft – Über die gesellschaftliche Organisation der Konsumreduktion
Zusammenfassung
Im vorliegenden Beitrag wird Wachstum und Nachhaltigkeit aus Konsumperspektive thematisiert. Dabei wird auf die zentrale Rolle von Konsum für das Leben in Gegenwartsgesellschaften eingegangen und die Ambivalenz von Konsumprozessen herausgearbeitet. Unter der Perspektive einer sozial-ökologischen Transformation werden in der Folge die bisherigen gesellschaftlichen Bestrebungen um nachhaltigen Konsum diskutiert und es wird gezeigt, dass das hegemoniale Konzept einer Green Economy gemessen an internationalen Zielen und Vereinbarungen bisher nicht sehr erfolgreich war. Eine grundlegende sozial-ökologische Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft wird ohne eine gesellschaftliche Organisation des „Weniger“, der Suffizienz, nicht möglich sein. Unter Berücksichtigung inter- und intragenerationaler Gerechtigkeitsnormen wird dafür plädiert, Suffizienz (im Konsum) nicht nur als individuelle Lebensstilentscheidung zu thematisieren, sondern vor allem kollektive Suffizienz in den Blick zu nehmen und deren gesellschaftliche Gestaltung hervorzuheben.
Karl-Michael Brunner

Empirische Studien und praxisnahe Beispiele

Frontmatter
Kann eine Transformation in Richtung mehr Nachhaltigkeit und weniger Wachstumszwänge gelingen? Einblicke aus dem Obervinschgau
Zusammenfassung
Diese Frage ist mit „ja, aber“ zu beantworten. Es gibt zwar keine einfachen Antworten auf hoch komplexe Fragen, aber eine Vielzahl kleiner, synergetischer Schritte machen eine Transformation in diese Richtung möglich. Klar ist, dass eine tief greifende gesellschaftliche Transformation und eine Abkehr vom Wachstumsparadigma zu den wichtigsten Aufgaben der ersten Jahrzehnte des 21.
Susanne Elsen, Armin Bernhard
Unternehmen und ihre Rolle in der sozialökologischen Transformation: Zur Bedeutung von Verständnis, Bekenntnis und Strategie
Zusammenfassung
Bestehende ökologische und sozioökonomische Herausforderungen erfordern eine gesellschaftliche Transformation in Richtung mehr Nachhaltigkeit. Dabei bilden Unternehmen eine potenzielle Akteursgruppe, um Transformationsprozesse anzustoßen oder zu verstärken. Grundvoraussetzungen dafür sind Offenheit zur Reflexion, ein Verständnis für komplexe, interdependente Herausforderungen und schließlich die Bekenntnis, einen Beitrag zur Veränderung leisten zu wollen. Erst in einem zweiten Schritt stellt sich die Frage nach möglichen Strategien und Aktionen. Welches Potenzial bergen Kleinstbetriebe, kleine und mittlere Unternehmen (KMU) als Transformationsakteure? Welches Verständnis von Nachhaltigkeit und Wachstum haben sie und inwiefern bekennen sie sich dazu? Worin bestehen konkrete Unternehmensstrategien im Sinne einer sozialökologischen Transformation? Diese Fragen wurden im Rahmen einer explorativen Befragung von 71 KMU aus der Südtiroler Handwerksbranche behandelt. Die Ergebnisse zeigen, dass diese KMU Transformationspotenzial in sich tragen: Nachhaltigkeit wird als relevant empfunden, Wachstum spielt eine eher untergeordnete Rolle und Strategien der nachhaltigen Unternehmensführung werden in Ansätzen bereits verfolgt.
Daria Habicher
Gemeinwohl und Unternehmensdemokratie: Demokratische Unternehmensstrukturen in gemeinwohlbilanzierten KMU
Zusammenfassung
Die Gemeinwohlökonomie liefert einen konkreten Ansatz für ein auf Kooperation und Gemeinwohl (statt Konkurrenz und Eigennutzen) ausgerichtetes Wirtschaftsmodell. In Bezug auf eine sozial und ökologisch nachhaltige Umgestaltung der Wirtschaft nehmen gemeinwohlorientierte Unternehmen eine Vorreiterrolle ein. Inwiefern sich diese in der eigenen Unternehmensorganisation in Form demokratischer Strukturen widerspiegelt, ist jedoch unklar. Um einen Beitrag zur Schließung dieser Lücke zu leisten wurde eine qualitative Befragung von sechs gemeinwohlbilanzierten, Kleinstunternehmen, kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) durchgeführt. Ziel der explorativen Studie war es zu untersuchen, inwiefern sich gemeinwohlbilanzierte Unternehmen mit Aspekten und Mechanismen demokratischer Teilhabe auseinandersetzen und sich diese in ihren Unternehmensstrukturen niederschlagen.
Daria Habicher, Elisa Innerhofer, Harald Pechlaner, Felix Windegger
Wirtschaft gemeinsam gestalten
Zusammenfassung
Wirtschaft. Ein großes Konzept. Ein Konzept, das anscheinend die Welt regiert und in der Praxis wachstumshungrig ist.
Bianca Elzenbaumer
Metadaten
Titel
Transformation und Wachstum
herausgegeben von
Prof. Dr. Harald Pechlaner
Daria Habicher
Dr. Elisa Innerhofer
Copyright-Jahr
2021
Electronic ISBN
978-3-658-32809-2
Print ISBN
978-3-658-32808-5
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-32809-2