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03.04.2020 | Transformation | Schwerpunkt | Online-Artikel

Bei der Digitalisierung zählt das Bottom-up-Prinzip

verfasst von: Patrick Brigger

3:30 Min. Lesedauer

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Die digitale Transformation ist ein Weg, kein Ziel, schreibt Patrick Brigger. Damit dieser kontinuierliche Veränderungsprozess funktioniert, braucht es teamübergreifende Zusammenarbeit und eine Innovationskultur nach dem Bottom-up-Prinzip.

Neue Technologien und die damit einhergehenden, riesigen Datenmengen verändern Geschäftsprozesse und Kundeninteraktionen. Sie schaffen neue Geschäftsfelder, welche sich nur in einer grundlegend überarbeiteten Organisations- und Lernkultur erschließen lassen. Der digitale Wandel erfordert daher ein unternehmensweites Engagement und eine strategische Unternehmensführung. Eine klare digitale Strategie muss mit dem imaginären Endresultat der digitalen Transformation beginnen. 

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Dies ermöglicht es Unternehmen, Platz für geschäftsrelevante Technologien zu schaffen, die viel versprechend sind, sich aber noch in einem frühen Entwicklungsstadium befinden. Noch entscheidender ist die Fähigkeit der Menschen, das Potenzial der neuen Technologie zu erkennen und ihr Geschäft entsprechend neu zu gestalten. Erst eine Unternehmenskultur, die Veränderungen zulässt, macht die neue Technologie wirklich transformativ. Nicht nur das sollte die Führungsebene erkennen. 

Digitale Führungskräfte müssen nicht unbedingt Digital Natives oder Technologieexperten sein. Sie führen effektiv, wenn sie offen für disruptive Technologien sind und an deren Potenzial glauben. Verantwortliche müssen vermitteln, wie neue Technologien das Unternehmen auf die nächste Ebene bringen. Wie werden sich Umbrüche in die Unternehmensstrategie einfügen? Diese und andere Fragen gilt es, proaktiv zu beantworten. Bei all dem sind Führungskräfte gefordert, eine klare Vision zu entwickeln und präzise ein Ziel zu formulieren. Sie schaffen idealerweise eine Umgebung zum Experimentieren und Zusammenarbeiten, in der das Silodenken passé ist. Zudem ermutigen Verantwortliche ihre Mitarbeiter zum Mitmachen und Denken über den Tellerrand hinaus. 

Digitalisieren nach dem Bottom-up-Prinzip

Fest steht, dass aus der Zusammenarbeit von Mitarbeitern aus verschiedenen Abteilungen und mit unterschiedlichem Hintergrund besonders effektiv neue Ideen entstehen. Starre Hierarchien, Abteilungssilos und ein Top-down-Ansatz erweisen sich als kontraproduktiv. Funktionsübergreifende Teams müssen über ausreichende Autonomie verfügen, um während der Produktentwicklung Entscheidungen zu treffen. In einem dynamischen technologischen Umfeld ist es am besten, Produkte iterativ zu entwickeln: Neue Funktionen werden in einzelnen Schritten eingeführt. Mit Kundenfeedback lassen sich Produkte verbessern. 

Bei der Digitalisierung zählt das Bottom-up-Prinzip zu den Erfolgsfaktoren. Der digitale Reifegrad einer Organisation misst sich an ihrer Innovationsfähigkeit. Diese hängt davon ab, wie gut intern Transparenz, Informationsaustausch und Zusammenarbeit gelebt werden. Auf den richtigen Weg dahin befinden sich Unternehmen, die beträchtliche Ressourcen in die kontinuierliche Weiterbildung und Umschulung investieren. Um individuelle Qualifikationslücken zu schließen und das lebenslange Lernen zu fördern, bewährt sich in der Praxis, Wissen flexibel zu vermitteln, etwa über Online- und App-basierte Lernplattformen.

Mentalitätswandel und die Einstellung von Talenten

Innovationsgetriebene Organisationen sind auf Mitarbeiter angewiesen, die Veränderungen mittragen und Risiken eingehen. Dazu brauchen Mitarbeiter nicht nur ein Arbeitsumfeld, das sie animiert, neue Ideen auszuprobieren. Auch die Fehlerkultur muss stimmen und vermitteln: Ihr dürft scheitern und es erneut versuchen. Auf die Weise entwickeln Mitarbeiter die nötige Geisteshaltung. Sie glauben daran, mit ihrer Organisation zu wachsen, weil sie ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten ständig verbessern werden. 

Personalabteilungen sollten deshalb neue Mitarbeiter weniger nach den vorhandenen Fähigkeiten rekrutieren, sondern auf deren Denkweise achten. Talente empfehlen sich, sobald sie wissbegierig sind, lernen und ihr Wissen mit anderen teilen wollen. Weitergefasst wird von HR-Managern erwartet, den Umbruch in der Organisation zu leiten. Sie treiben die Kultur des Selbstlernens und Förderns voran – mit dem Bewusstsein: Die wertvollsten Mitarbeiter ihres Unternehmens werden gehen, wenn sie nicht genügend Lern- und Weiterbildungsmöglichkeiten erhalten.

Lernen für den digitalen Wandel

Die digitale Transformation ist ein Weg, kein Ziel. Da sich die Technologie ständig weiterentwickelt, wird es nie einen Punkt geben, an dem die Transformation vollständig abgeschlossen ist. Der digitale Wandel lebt hierbei von den Initiativen der Mitarbeiter. Je mehr von ihnen in den Prozess eingebunden sind, desto besser wird das Ergebnis für große und kleine Organisationen. Dazu müssen Mitarbeiter das Lernen als einen integralen Bestandteil ihrer täglichen Arbeit verstehen. Dadurch sind sie in der Lage, sich neue Fertigkeit anzueignen, auf dem neuesten Stand der Technik zu sein und mit den organisatorischen Veränderungen Schritt zu halten.

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