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04.10.2022 | Transformation | Interview | Online-Artikel

"Wir sind dabei, unser digitales Backbone auszubauen"

verfasst von: Utz Schäffer

3 Min. Lesedauer

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Alan Hippe, Finanzchef beim Life-Science-Unternehmen Roche, sieht den Finanzbereich vor großen Herausforderungen im Hinblick auf die Wertschöpfung im Unternehmen und seine Anpassungsfähigkeit. Was das konkret bedeutet, erläutert er im Gespräch mit der Zeitschrift "Controlling & Management Review". 

Controlling & Management Review: Dr. Hippe, Sie streben bei Roche eine ambitionierte Transformation der Finanzfunktion an. Warum? 

Alan Hippe: Für unsere Transformation waren zwei Entwicklungen ausschlaggebend: Unser Portfolio ist durch den fast zeitgleichen Patentverlust dreier Blockbuster-Produkte stark unter Druck geraten. Zudem ergeben sich immer mehr inhaltliche Synergien zwischen Pharma und Diagnostika. Daneben sind durch die fortschreitende Digitalisierung enorme Chancen entlang unserer gesamten Wertschöpfungskette entstanden, die es zu nutzen galt. Um sie zu erhöhen, haben wir angefangen, unser Unternehmen von einem traditionellen Organisationsmodell, das auf Divisionen und operativen Einheiten basiert, zu einem agileren Modell zu wandeln. Damit werden auch für uns als Finanzfunktion Anpassungsfähigkeit und der klare Fokus auf Wertschöpfung immer wichtiger. Dementsprechend sind wir bestrebt, mit agilen Arbeitsweisen zu experimentieren, unsere Mitarbeitenden zu ermutigen, als unternehmerische Vorreiter zu fungieren, und gleichzeitig unsere Roche Services & Solutions Organisation weiter zu stärken. Wir haben kontinuierlich in unser digitales Backbone, insbesondere in unser Enterprise-Resource-Planning-System, investiert. Das sorgt für Stabilität. Und schließlich analysieren, harmonisieren, vereinfachen und digitalisieren wir alle Prozesse mit dem Ziel, die erreichten Einsparungen in Forschung und Entwicklung zu reinvestieren. Das ist auch das, was die Mitarbeiter enorm motiviert.

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Und wo stehen Sie heute in der Umsetzung? Was ist schon erreicht? 

Wir haben bereits die Ressourcen bei den Tochterunternehmen angepasst, mehr Ressourcen in die Organisation 'Roche Services & Solutions' eingebracht und sind mit voller Energie dabei, unser digitales Backbone weiter auszubauen. Im Wesentlichen sprechen wir hier über eine S4/HANA-Lösung, die wir mit einer Reihe von Cloud-Lösungen kombinieren. Dieses Backbone ist die Voraussetzung für alles, was darauf aufbaut, und ein wirklich gigantisches Projekt: Das Budget inklusive Restrukturierungsaufwendungen liegt im Moment bei stattlichen 1,8 Milliarden Euro. Zugegeben, wir sind noch nicht ganz dort, wo wir sein wollen, aber wir haben uns auch ein besonders hohes Ziel gesetzt. Wenn wir heute aber nur 75 Prozent unserer Ambitionen umsetzen, bin ich eigentlich ganz zufrieden.

Sie sind auch im engen Austausch mit anderen CFOs. Was ist Ihr Eindruck: Wo steht die Community? Gibt es Dinge, die Roche anders als der Mainstream macht? 

Vor meiner Zeit bei Roche war ich in einigen Finanzorganisationen tätig, und Roche ist für mich das erste Unternehmen, welches seine Finanzstrategie zu 100 Prozent am Unternehmenszweck ausgerichtet hat. Auch während meiner Gespräche mit meinen Fachkollegen bin ich auf kein anderes Unternehmen gestoßen, das dies so konsequent durchzieht und auch umsetzt.

Das ist spannend! Was bedeutet das konkret? 

Unser Unternehmenszweck 'Doing now what patients need next' ist allgegenwärtig. Für die Finanzfunktion bedeutet das, dass jede unternehmerische Entscheidung die optimale Verteilung von Ressourcen sicherstellt - sowohl zwischen den einzelnen Geschäftseinheiten und Funktionen als auch übergreifend. Als 'Wächter der Performance' versuchen wir, das multidimensionale Problem der Ressourcenallokation ganzheitlich zu lösen. 

Das vollständige Interview lesen Sie in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift "Controlling & Management Review" (Ausgabe 6 | 2022).

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