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11.04.2018 | Transformation | Schwerpunkt | Online-Artikel

Was digitale Unternehmen erfolgreicher macht

verfasst von: Andrea Amerland

3 Min. Lesedauer

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Die Digitalisierung ist nicht nur eine Last, die Unternehmen unter Druck setzt, sondern auch ein Erfolgstreiber. Denn wenn digitale Schritte unternommen werden, hat das positive Auswirkungen auf Umsatz, Kundenzufriedenheit und interne Prozesse.   

Es muss nicht immer gleich der Rundumschlag sein. Und traditionelle Unternehmen der Old Economy werden ohnehin nicht auf einen Schlag komplett transformiert. Es reicht bereits aus, einige ausgewählte Digitalisierungsprojekte umszusetzen, um positive Effekte zu erzielen. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie "Digitalisierungsindex Mittelstand", für den Techconsult im Auftrag der Deutschen Telekom rund 2.000 Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen befragt hat. 

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2018 | Buch

Digitalisierung

Schlüsseltechnologien für Wirtschaft und Gesellschaft

Digitaltechnik ist – mit Ausnahme des geschriebenen Briefs oder des persönlichen Gesprächs – die Basis fast aller Kommunikations- und Informationswege, die wir heute nutzen. Darüber hinaus werden damit die Bereiche gesteuert, die für Wirtschaft, Wissenschaft und öffentliches sowie privates Leben essentiell sind.

Demnach konnten einige Unternehmen durch ausgewählte Digitalisierungsmaßnahmen den Umsatz steigern (35 Prozent), die Kundenzufriedenheit verbessern (45 Prozent), ihre internen Prozesse optimieren (50 Prozent) und die Qualität ihrer Produkte und Dienstleistungen steigern. Wurde nicht nur punktuell, sondern umfassender digitalisiert, erreichten diese Unternehmen sogar ein Umsatzplus in Höhe von mindestens zehn Prozent.

Bei einem besonders fortgeschrittenem Digitalisierungsgrad (Digital Leader, die den Transformationsprozess früh eingeleitet hatten), zeigten sich die befragten Unternehmen auch bei den übrigen Kennzahlen wie Absatzentwicklung, Neukundengewinnung sowie Produkt- und Servicequalität um mindestens 20 Prozent zufriedener als die übrigen Firmen.

Zwar haben die meisten mittelständischen Unternehmen inzwischen die digitale Transformation in die Unternehmensstrategie verankert, allerdings mahnen die Studienautoren mehr Geschwindigkeit an, damit der digitale Vorsprung der Konkurrenz nicht noch größer wird. 

Wie Digitalisierungsprozesse Unternehmen nutzen 

 

Vielfach ist Unternehmen, welche die Digitalisierung bislang auf die lange Bank schieben, nicht klar, welchen Nutzen sie bringt. Nach Ansicht der Buch-Autoren Christian Schawel und Fabian Billing bietet die "Digitalisierung" (Seite 106) folgende Vorteile: 

  • Beschleunigung von Prozessen, Vermeidung von Fehlerquellen in Unternehmen und Professionalisierung von Tätigkeiten (zum Beispiel durch den Einsatz cloudbasierter, funktionsspezifischer Standardsoftware)
  • Realisierung von Kostenvorteilen, zum Beispiel durch den Ersatz operativ tätiger Kundenhotlinemitarbeiter durch Kommunikations-Bots im Kundendialog, denen selbstlernende Systeme (Artificial Intelligence) zugrunde liegen (inklusive Data Mining, Mustererkennung und Computerlinguistik = NLP) 
  • Erweiterung und Erneuerung angebotener Produkte und Services, das heißt Schaffung neuen beziehungszweise verbesserten Nutzens für Kunden

Prozessdigitalisierung mit dem MITO-Modell

Insbesondere die Digitalisierung von Prozessen bringt Ungternehmen Mehrwert. Allerdings bereitet die Prozessdigitalisierung dem Mittelstand Schwierigkeiten, schreibt Hartmit F. Binner in der Fachzeitschrift Wirtschaftsinformatik & Management | Ausgabe 4/2017 (WuM).

Binner stellt einen Change-Management-Ansatz für die Industrie 4.0- und Prozessdigitalisierung im Mittelstand vor. Für den WuM-Autoren ist eine Neuausrichtung von Organisationen die Voraussetzung für die Digitalisierung von Prozessen. Mit dem so genannten MITO-Modell, das aus den fünf Modellsegmenten Managementführung, Input, Transformation, Output und Managementleitung besteht, sollen Unternehmen zu prozessorientierten Organisationen entwickelt werden. Folgende Aspekte sind laut Binner dabei wichtig:

  • Das klassische "Kästchendenken" bei der funktionsorientierten Organisationsgestaltung wird ersetzt durch Rollendenken bei den Prozessstrukturierung.
  • Zur ganzheitlichen Organisationsgestaltung gehört die integrierte Betrachtung von Arbeits-, Informations- und IT-Applikationsinhalten innerhalb der Prozessrollen.
  • Der CIO als IT-lastiger Organisationsgestalter wird abgelöst durch den Prozessorganisator.

Fazit: Der Mittelstand befindet sich bei der digitalen Transformation auf einem guten Weg. Im Vergleich zum Digitalisierungsindex Mittelstand des Vorjahres, sind kleinere und mittlere Unternehmen (KMU) in allen Branchen bei diesem Thema vorangekommen. Allerdings hapert es bei der Gewindigkeit der Digitalisierungsprozesse. "Unternehmen müssen jetzt mit der Digitalisierung beginnen", sagte Springer-Autor Daniel Schallmo bereits im Jahr 2016 in einem Gespräch mit Springer Professional. Für Unternehmen, die auch jetzt noch nicht damit begonnen haben, wird es immer schwieriger, noch wettbewerbsfähig zu bleiben.

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