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04.03.2019 | Transformation | Schwerpunkt | Online-Artikel

Bei Arbeit 4.0 nicht nur an Prozesse denken

verfasst von: Andrea Amerland

2:30 Min. Lesedauer

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Flexibilität und Selbstbestimmung sollen die Arbeitswelt umkremplen. Doch laut einer Studie profitieren vor allem Führungskräfte von New Work. Unternehmen sollten rund um Arbeit 4.0 ihre Arbeitnehmer nicht vergessen.​​​​​​​

Die Frage, wie die Arbeitswelt der Zukunft aussehen wird, gibt Anlass für viele Spekulationen. In den düsteren Vorstellungen ersetzen Roboter den Menschen als Arbeitskraft und vernichten Arbeitsplätze. Laut der positiven Prognosen arbeiten wir ortsunabhängig, vernetzter und agiler. Und es sind auch Hoffnungen mit der schönen neuen Arbeitswelt verbunden, schreiben Marco Zimmer und Halina Ziehmer in einem Buchkapitel mit dem Titel "Produktiver durch Digitalisierung?". "Die Steigerung der Produktivität ist eine zentrale Hoffnung, die mit der zunehmenden Digitalisierung von Arbeitsprozessen einhergeht, die Vergrößerung der Möglichkeiten für Beschäftigte entgrenzt zu arbeiten eine weitere", schreiben die Springer-Autoren auf Seite 87.  

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Führungskräfte profitieren mehr von New Work

Wie die Digitalisierung die Arbeitswelt von morgen verändert, haben die Berater von Kienbaum Consult zusammen mit der Jobbörse Stepstone zum Thema einer Studie gemacht. Der "Leadership Survey 2018" mit dem Titel "Die Kunst des Arbeitens in der Digitalen Revolution" (PDF) kommt unter anderem zu dem Ergebnis, dass Fach- und Führungskräfte ihren Arbeitsplatz überwiegend als digital bezeichnen. Allerdings profitieren nicht alle gleichermaßen von den Freiheiten, die digitale Medien und Technologien mit sich bringen. 

Während 36 Prozent der Führungskräfte ihre Arbeitsabläufe in Hinblick auf Arbeitszeit, Ort oder Entscheidungsfreiheit als flexibel erleben, sind es bei den Fachkräften nur 16 Prozent. Da diese ihr Unternehmen zudem hi­e­r­ar­chisch nennen (68 Prozent; Führungskräfte 63 Prozent), dominiert in deutschen Unternehmen offenbar noch ein autoritärer Führungsstil, der Beschäftigten wenig Spielraum lässt. Je größer das Unternehmen, desto größer die Hierarchie. Für die Studie, die das Kienbaum Institut @ISM, die Forschungseinrichtung der Personal- und Managementberatung Kienbaum, durchgeführt hat, wurden 13.500 Fach- und Führungskräfte befragt. 

Die negativen Konsequenzen von Arbeit 4.0

Die zeitliche und örtliche Flexibilität von New Work kann allerdings auch ihre Schattenseiten haben. Zimmer und Ziehmer fürchten eine "zeitliche Entgrenzung von Arbeit", die "unter Wettbewerbsgesichtspunkten dazu drängt, jederzeit ansprechbar und kompetent auskunftsbereit zu sein." Doch die gesteigerten Erwartungen an die zeitliche Flexibilität von Beschäftigten, machen Arbeitsprozesse schlechter planbar und verringern letztendlich womöglich auch die Produktivität (Seite 101 f.).

Bei allen Veränderungen durch Industrie 4.0 sollten die Arbeitnehmer nicht vergessen werden, warnen verschiedene Springer-Autoren in einem Buchkapitel über "Aktuelle Studien zur Zukunft der Arbeit". Denn beim Streben, Arbeit zu flexibilisieren, Hierarchien abzubauen, sich persönlich zu verwirklichen sowie Beruf und Privatleben besser in Einklang zu bringen, gehe es um grundlegende Bedürfnisse von Arbeitnehmern. Daher dürfe es beim Thema Arbeit 4.0 nicht allein um die Optimierung von Arbeitsprozessen gehen, sondern es müsse "aus HR-Perspektive auf die neuen Entwicklungen" reagiert werden. "Denn Arbeit 4.0 ist [...] eine zentrale Stellschraube für den künftigen Erfolg von Unternehmen und die langfristige Zufriedenheit der Mitarbeiter." (Seite 44). Dafür müsse allerdings auch die Personalarbeit umgestaltet werden - und all das im Sinne der mentalen Gesundheit.

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Die Hintergründe zu diesem Inhalt

2018 | OriginalPaper | Buchkapitel

Aktuelle Studien zur Zukunft der Arbeit

Quelle:
Arbeit 4.0 aktiv gestalten

2018 | OriginalPaper | Buchkapitel

Gut zu wissen: Mentale Gesundheit als Erfolgsfaktor

Workspace Design für gesundes und leistungsfähiges Arbeiten
Quelle:
Zukunft der Arbeit – Perspektive Mensch

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