Krebs zählt zu den am häufigsten analysierten Gegenständen der Gesundheitsberichterstattung (Fromm et al. 2011, S. 52). Untersuchungen zeigen dabei jedoch, dass die Faktentreue der medialen Informationen häufig mangelhaft sowie die Thematisierung unterschiedlicher Krebsarten und deren Darstellung oft unausgewogen sind (ebd.). Der Beitrag gibt auf Basis empirischer Studien einen Überblick über die Darstellungscharakteristika (z. B. thematisierte Krebsarten, Personalisierung etc.) der Krebsberichterstattung in Presse-, TV- und Internetangeboten. Anschließend systematisiert er anhand theoretischer Überlegungen und Erkenntnissen aus vorliegenden Studien Kriterien für die Qualitätsbeurteilung der Krebsberichterstattung und entsprechende Befunde zu den einzelnen Kriterien. Auf Basis dieser Erkenntnisse werden Perspektiven sowohl für die weitere Forschung als auch die Praxis des Gesundheitsjournalismus abgeleitet.
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Von der Betrachtung ausgeschlossen werden entsprechend z. B. Fachzeitschriften für Ärzte sowie fiktionale, interaktive oder nutzergenerierte Informationsangebote.
Viele der im Folgenden beschriebenen Qualitätskriterien stammen aus der Forschung zur Qualität der Krebsberichterstattung im Internet. Sie werden daher ursprünglich nicht nur auf journalistische Medienangebote angewandt; die hier thematisierten Kriterien sind jedoch auch auf journalistische Angebote übertragbar.
Die sieben Stufen sind in der Reihenfolge abnehmender Evidenz: 1) „randomized controlled trials in peer-reviewed journals“, 2) „randomized controlled trials (presented at scientific meetings or academic conferences)“, 3) „prospective and retrospective cohort, ecological, and case-control studies (observational)“, 4) „pilot studies with small sample size“, 5) „limited animal and laboratory studies“, 6) „expert opinion only“, 7) „articles without adequate information to identify evidence“ (Price und Grann 2012, S. 489).
Die vier Fragen lauteten: 1) „Does the site discourage the use of conventional medicine?“, 2) „Does the site discourage adhering to clinician’s advice?“, 3) „Does the site provide opinions and experiences or factual details?“ und 4) „Does the site provide commercial details?“ (Schmidt und Ernst 2004, S. 734) Die dritte Frage kann jedoch streng genommen gar nicht sinnvoll mit „ja“ oder „nein“ beantwortet werden.
Die vier „red flag questions“ bezogen sich auf 1) „availability of online purchasing“, 2) „inclusion of patient testimonials“, 3) „description of the treatment as a ‚cancer cure‘“, 4) „description of the treatment as ‚having no side effects‘“ (Matthews et al. 2003, S. 101).