2020 | OriginalPaper | Buchkapitel
Über Wirkungsbesonderheiten der Plansequenz
verfasst von : Peter Wuss
Erschienen in: Künstlerische Verfahren des Films aus psychologischer Sicht
Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden
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Die Plansequenz bildet einen Spezialfall von Szenenaufgliederung, bei dem es nicht zur üblichen Zerlegung der Handlungssequenz durch Schnitte kommt, sondern die raumzeitliche Kontinuität des aufgenommenen Geschehens gewahrt bleibt. Ausgehend von Thesen Bazins zur Wirkung tiefenscharfer Plansequenzen, wird eine psychologische Interpretation vorgeschlagen, die das Montageverfahren in einen Zusammenhang mit dem Konfliktangebot der Filmszenen stellt. An Beispielpassagen wird gezeigt, dass sich die Anwendung der Plansequenz besonders dort als sinnvoll erweist, wo das Wesen eines Ereignisses durch das zeitnahe Auftreten konflikthafter Handlungsfaktoren bestimmt wird und der Zuschauer zugleich die Möglichkeit hat, diese Momente dank einer tiefenscharfen Darstellung genau wahrzunehmen. Die visuelle Organisation der Sequenz schafft für den Zuschauer einen Freiraum, innerhalb mehrdeutiger Vorgänge seine geteilte Aufmerksamkeit auf diese oder jene Erscheinung zu lenken und die Teilereignisse anscheinend völlig selbständig semantisch zu bewerten, um am Ende doch verdeckten Autorenintentionen zu folgen.