1999 | OriginalPaper | Buchkapitel
Übernahme und Shareholder Value Festung Deutschland?
verfasst von : Bernd Rudolph
Erschienen in: Shareholder Value und die Kriterien des Unternehmenserfolgs
Verlag: Physica-Verlag HD
Enthalten in: Professional Book Archive
Aktivieren Sie unsere intelligente Suche, um passende Fachinhalte oder Patente zu finden.
Wählen Sie Textabschnitte aus um mit Künstlicher Intelligenz passenden Patente zu finden. powered by
Markieren Sie Textabschnitte, um KI-gestützt weitere passende Inhalte zu finden. powered by
Im März 1997 scheiterte der Übernahmeversuch von Krupp auf Thyssen, obwohl der ökonomische Nutzen dieser Transaktion nicht bestritten wurde. Die sog. Stahlmoderatoren hatten bereits Jahre zuvor unter Beteiligung von Politikern eine vergleichbare Transaktion vorgeschlagen, wie sie im Zuge des gescheiterten Übernahmeversuchs umgesetzt werden sollte.1 Auf Druck von Gewerkschaften, der Politik und der Öffentlichkeit, die nicht zuletzt durch den sich heftig wehrenden Vorstand der Thyssen AG aktiviert worden waren, zog Krupp als Bieter sein Übernahmeangebot an die Aktionäre der Thyssen AG zurück. Im Nachgang wurden dann verschiedene Versuche unternommen, die ökonomischen Ziele der Übernahme auf anderem Wege doch noch zu erreichen. Diese Bemühungen konnten aber nicht verhindern, daß insbesondere von der britischen Finanzpresse eine offenbar unterentwickelte Übernahmekultur in Deutschland beklagt und von der „deutschen Krankheit“ (German Disease) gesprochen wurde.