Integrierte Stadtplanung in Karlsruhe zur Anpassung an den Klimawandel.
Thomas Kakalik / panthermedia.net
Der Klimawandel mit seinen Auswirkungen schreitet voran. Insbesondere bei Extremwetterereignissen wie Hitzewellen, langer Trockenheit oder Überschwemmungen wird dies offenkundig. Anpassungen an die unvermeidbaren Folgen des Klimawandels spielen in der Stadtplanung eine wichtige Rolle. Die Stadt Karlsruhe nimmt dabei eine Vorreiterrolle ein.
Die planerischen Maßnahmen zur Bewältigung der Extremwetterereignisse sind vielfältig. So kann die Absenkung der bodennahen Lufttemperatur oder die Sicherung von Kaltluftentstehungsgebieten Überhitzungen von Ballungszentren entgegenwirken. In Verbindung mit gebäudebezogenen Maßnahmen lassen sich deutlich positive Ergebnisse erzielen. Auch die multifunktionale Nutzung von Flächen kann bei der Stadtentwicklung Berücksichtigung finden. Durch diese Flächen können beispielsweise Starkregenereignisse abgepuffert und gleichzeitig das Mikroklima verbessert werden.
Der Raum Karlsruhe gehört zu den klimatisch am stärksten betroffenen Ballungsräumen in Deutschland. Bürgermeister Michael Obert beschreibt in seinem Fachartikel "Anpassung an den Klimawandel als Aufgabe der Stadtplanung" die dort bereits durchgeführten Maßnahmen und die weitere Vorgehensweise, die Modellcharakter für weitere Ballungsräume haben wird.
In Karlsruhe wird derzeit ein konkret auf den Siedlungsraum bezogener Handlungsleitfaden als städtebaulicher Rahmenplan entwickelt. Dieser Rahmenplan verfolgt einen integrierten Ansatz und geht über eine auf klimatischen Informationen beruhende Vorgehensweise hinaus. Das Vorhaben wird durch das Land Baden-Württemberg gefördert, da ein übertagbarer Ansatz auf andere Städte möglich ist. Die Stadt Karlsruhe erhält durch den städtebaulichen Rahmenplan konkrete Handlungsempfehlungen, die als fachliche Grundlage für eine dem Klimawandel zugeschnittene räumliche Planung dienen werden. Darüber hinaus wird die intensive Auseinandersetzung mit den städtebaulichen Möglichkeiten auch für andere Ballungsräume eine wichtige Hilfestellung sein.