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29.06.2015 | Umwelt | Interview | Online-Artikel

Technik und Dienstleistungen für Städte

verfasst von: Günter Knackfuß

4 Min. Lesedauer

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Die Entwicklung smarter und nachhaltiger Städte steht ganz oben auf der Agenda der Messe "Metropolitan Solutions". Thomas Rilke, Direktor der Messe, gibt einen Einblick in die Themen und Technologien innovativer Stadtentwicklung.

Springer für Professionals: Die Metropolitan Solutions fand vom 20. bis 22. Mai 2015 in Berlin statt. Warum sind sie vom Standort Hannover in die Hauptstadt gewechselt?

Thomas Rilke: Berlin ist ein idealer Standort für die umfassende Smart-City-Konferenzmesse Metropolitan Solutions. Es gibt kaum eine Metropole, die im Hinblick auf Stadtentwicklung spannender sein könnte als Berlin. Allein in der jüngeren Vergangenheit hat Berlin nach 1945 und nach 1990 Transformationsprozesse erlebt, die einmalig sind. International betrachtet, ist Berlin nicht nur eine der attraktivsten und wachsenden Metropolen der Welt, Berlin hat auch eine hervorragend entwickelte Forschungslandschaft, die größte Start-Up-Szene Deutschlands und erhebliche Flächennutzungspotenziale. Außerdem laufen kommunale, nationale und internationale politische Fäden in Berlin zusammen. Die politische Spitze in Berlin hat sich zum Ziel gesetzt, Berlin als eine der führenden Smart Cities in Europa zu etablieren. Und international gilt Berlin als die Hauptstadt der Energiewende. Städtische Entscheider aus aller Welt interessieren sich für Deutschland und Berlin aufgrund der Energiewende. Das alles sind starke Argumente für den Standort.

Welche Themen haben die diesjährige Kongressmesse bestimmt?“

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Grundsätzlich ist das Besondere der Metropolitan Solutions ja, dass sie sämtliche Aspekte der Smart- und Green-City-Thematik abdeckt. Ihr Plus ist also gerade das Nebeneinander vieler wichtiger Themen. Trotzdem lassen sich natürlich einige Tendenzen klar benennen. Mobilität war sehr stark repräsentiert. Wir hatten einige große Automatisierer vor Ort haben. Dann spielte die vernetzte Stadt eine große Rolle. IT-Anbieter machten transparent, wie die unterschiedlichen Bereiche einer Stadt energieeffizient und ressourcenschonend zusammenarbeiten. Ein großes Thema war wie schon erwähnt die Energie. Deutschland hat mit seiner Energiewende für Städte in aller Welt Vorbildcharakter. Zahlreiche Kommunen weltweit gehen den Weg hin zu einer dezentralen Energieversorgung auf Basis erneuerbarer Energien – oft auch im Gegensatz zur vorgegebenen Richtung auf nationaler Ebene.

Sind darunter Segmente, in denen Deutschland international mithalten kann?

Ja. Auch hier ist wiederum die Energietechnik zu nennen. Zu den starken Technologien aus Deutschland zählen außerdem die Automatisierungstechnik und die Mobilitätstechnik. Darüber hinaus hat Deutschland viel Erfahrung bei Steuerungssoftware für Anlagen, Gebäude und Infrastrukturen, gerade wenn es um sicherheitskritische Anforderungen geht und absolut zuverlässige Lösungen notwendig sind.

 

Welche Praxiserfahrungen konnte der Messebesucher im Raum Berlin machen?

Berlin hat in dieser Hinsicht eine Menge zu bieten. Wir hatten zur Metropolitan Solutions deshalb auch verschiedene geführte Touren zu ausgewählten Themen im Programm. Da ging es zum Beispiel auf den EUREF Campus, um mehr über die Energie- und Mobilitätswende  zu erfahren, oder auf den Potsdamer Platz, wenn es um smarte Quartiere und Elektromobilität geht. Weitere Exkursionen nahmen die Forschung für Smart-City-Lösungen in den Fokus oder befassten sich mit energetischer Sanierung und smartem Energiemanagement.

Insgesamt wurden 15 hochkarätige, internationale Konferenzen und Workshops angeboten. Welche waren ihre Favoriten?

Hoch spannend und unter anderem mit zwei EU-Kommissaren sehr hochrangig besetzt, war auf jeden Fall die EU-Konferenz der EIP, also der European Innovation Partnership on Smart Cities and Communities. Das Konferenzprogramm, in dem einzelne Projekte vorgestellt wurden, war offen für Besucher. Ebenfalls sehr attraktiv und mit anschaulichen Best-Practice-Beispielen war die International Conference on Electromobility der Berliner Agentur für Elektromobilität. Und natürlich lohnte sich aus der deutschen Perspektive der Blick auf andere Kontinente, etwa bei der Konferenz "Sustainable Urban China", wo es um die Urbanisierung in China generell, nachhaltige Stadtentwicklung und Stadtplanung in China sowie internationale Partnerschaften ging.

Ihr Projekt stellt mit der Metropolitan Academy ausgewählte Konferenzen und Firmenvorträge 365 Tage im Jahr im Internet zur Verfügung. Welche Ziele verfolgen sie damit?

Wir haben auch in der Vergangenheit ganz bewusst schon immer Teile unseres Forumsprogramms der Metropolitan Solutions aufgezeichnet und unter www.metropolitansolutions.de ins Netz gestellt . Letztlich ist die Qualität der Veranstaltung ja das beste Argument dafür, um auch vor Ort dabei zu sein und mit den Akteuren in direkten Kontakt zu treten. Wir bekommen sehr positives Feedback auf das Veröffentlichen von Konferenzen und Vorträgen. Schließlich sind die Inhalte nach Wochen oder Monaten immer noch aktuell. Gerade Städte stehen ja vor der Herausforderung, in Zeiten des schnellen technischen Wandels nicht unbedingt die neueste, sondern die geeignetste Lösung herauszufiltern. Da sind Vorträge mit vielen Case Studies von großem Nutzen. Noch deckt die Metropolitan Academy diesen Bedarf nur im Internet. Wir werden dieses Angebot in Zukunft weiter entwickeln und auch jenseits der digitalen Sphäre ein ganzjähriges und dauerhaftes Akademie-Angebot einrichten.

Vielen Dank für das Interview.

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