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23.09.2014 | Umwelt | Schwerpunkt | Online-Artikel

Kosten und Emissionen bei unterschiedlicher Ernährung

verfasst von: Julia Ehl

2 Min. Lesedauer

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Das Öko-Institut kommt bei einer Studie zum Ergebnis: Gesundes Essen unterstützt den Klimaschutz und ist nicht viel teurer. Selbst bei einer gleichzeitig biologisch-nachhaltigen Ernährung halten sich die Mehrkosten in Grenzen.

Die Kosten und Treibhausgasemissionen unterschiedlicher Ernährungsweisen hat das Öko-Institut im Rahmen des Spendenprojekts "Ist gutes Essen wirklich teuer? – 'Versteckte Kosten' unserer Ernährung in Deutschland" untersucht. Wissenschaftler ermittelten dabei sowohl die direkten Kosten bzw. Preise für die Produkte als auch die indirekten Kosten, die für Umwelt- und Gesundheitsschäden bei einer nicht nachhaltigen Produktionsweise und auch durch ungesunde Ernährung entstehen. Sie kommen zum Ergebnis, dass eine gesunde und biologisch-nachhaltige Ernährung pro Jahr und Person rund 80 Euro mehr kostet.

Untersuchte Ernährungsstile und Emissionen

Ernährungsstil
Durchschnittliche jährliche CO2e-Emissionen pro Person
(in kg)

Durchschnittliche Ernährung (nach Daten des Statistischen Bundesamtes)

1314

Nach Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung
(ca. 70 Prozent weniger Fleisch, 30 Prozent mehr Milchprodukte als bei Durchschnittsernährung)

1153

Vegetarische Ernährung

978

Vegane Ernährung

825

 

Durch externe Kosten wird durchschnittliche Ernährung teurer

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Innerhalb der Studie wurden auch die indirekten Kosten durch die Auswirkungen der konventionellen Landwirtschaft untersucht, die die Gesellschaft tragen muss. Pflanzenschutzmittel, mineralischer Dünger, intensive Tierhaltung und der Einsatz von Antibiotika machen die Ernährung deutlich teurer als eine mit Bio-Lebensmitteln. Ebenso führen die Autoren der Studie die Mehrausgaben im Gesundheitswesen durch ungesunde Ernährung an. Professor Rainer Grießhammer, Mitglied der Geschäftsführung am Öko-Institut, fasst zusammen: "Berücksichtigt man diese Kosten, die wir exemplarisch angeschaut haben, so ist die durchschnittliche Ernährung viel teurer als eine mit Bio-Lebensmitteln."

Welcher Fleischkonsum ist künftig möglich und sinnvoll?

Dieser Frage gehen Angelika Ploeger, Gunther Hirschfelder und Gesa Schönberger in ihrem Buchkapitel "Es geht um die Wurst. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft tierischer Kost nach". Die Autoren stellen auf Seite 71 fest, dass es hinsichtlich der Tatsache, dass 75 Prozent der nahrungsmittelbedingten Emissionen aus der Produktion tierischer Produkte herrührt, jedoch nur 25 Prozent aus der Produktion pflanzlicher Produkte, eine Reduktion ausschließlich durch Effizienzverberbesserungen unmöglich ist. Deutsche Verbraucher müssten ihren Fleisch- und Milchkonsum durchschnittlich um 40 Prozent verringern und damit ihre Essgewohnheiten stark verändern.