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23.05.2017 | Umwelt | Schwerpunkt | Online-Artikel

Erste Planungsgrundlage für grüne Infrastruktur

verfasst von: Matthias Schwincke

2 Min. Lesedauer

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Infrastruktur heißt nicht nur Siedlungen und Verkehrswege. Sogenannte grüne Infrastruktur ist für Mensch und Natur ebenso wichtig. Für deren Planung liegt nun erstmals ein bundesweites Konzept vor.

Trotz der ehrgeizigen Flächenziele der neugefassten Nationalen Nachhaltigkeitsstrategie verschwinden in Deutschland noch immer jeden Tag rund 66 Hektar Fläche für Verkehrs- und Siedlungszwecke. Im Gegensatz dazu erfährt die sogenannte grüne Infrastruktur bislang eher wenig Beachtung. Der Erhalt und die Entwicklung von Ökosystemen und ihren Leistungen wie Klimaanpassung, Hochwasserschutz, Gewässerreinigung, Erholung oder Gesundheitsvorsorge sind aber genauso unverzichtbar für Gesellschaft und Wirtschaft wie die technische oder graue Infrastruktur. Vor diesem Hintergrund hat das Bundesamt für Naturschutz (BfN) das erstmals aufgestellte "Bundeskonzept Grüne Infrastruktur" (BKGI).

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2017 | OriginalPaper | Buchkapitel

Grüne Infrastruktur und die Erneuerung städtischer Naturen

Das junge Konzept der „grünen Infrastruktur“ erlebt derzeit eine starke Konjunktur. Der Beitrag hat das Ziel, Herkunft und Bedeutungshorizonte des Begriffs zu klären. Dies geschieht mit Bezug zur Entwicklung städtischen Grüns. 


Die knapp 70 Seiten starke Entscheidungshilfe für Planungen des Bundes bildet das Pendant zu Konzepten für graue Infrastruktur wie der Bundesverkehrswegeplan oder der Bundesnetzplan für die Stromnetze. Die Aufgaben und Ziele des auf einem Fachgutachten des BfN basierenden BKGI sind:

  • die nationale Umsetzung von EU-Konzepten zur grünen Infrastruktur,
  • die Bündelung existierender naturschutzfachlicher Konzepte und Leitbilder auf Bundesebene,
  • die Bereitstellung von „Orientierung“ für Planungen Dritter,
  • die Konkretisierung der raumrelevanten Ziele der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt (NBS),
  • die Ermittlung von Schwerpunktaufgaben und -räumen des Naturschutzes auf Bundesebene,
  • die Bereitstellung von Hinweisen zur vorbildhaften Umsetzung naturschutzfachlicher Ziele auf Bundesliegenschaften,
  • die Erleichterung der Abstimmung mit Nachbarstaaten.

Vom roten Faden zum blauen Band

Neben einem Grundlagenkapitel und einem Ausblick konzentriert sich das Bundeskonzept inhaltlich vor allem auf die Bestandteile und Funktionen der grünen Infrastruktur in Deutschland sowie auf folgende in Entwicklung befindliche Fachkonzepte: Bundesweit Bedeutsame Landschaften, Nationaler Aktionsplan Schutzgebiete, Meeresumwelt sowie das Bundesprogramm "Blaues Band Deutschland". Dieses vom Bundesverkehrministerium und vom Bundesumweltministerium gemeinsam erarbeitete Konzept wurde Anfang Februar 2017 vom Bundeskabinett beschlossen. Mit dem Vorhaben will die Bundesregierung verstärkt in die Renaturierung von Bundeswasserstraßen investieren und damit neue Akzente in Natur- und Gewässerschutz, Hochwasservorsorge sowie Wassertourismus, Freizeitsport und Erholung setzen. Eine aktuelle Einführung bietet der WASSER UND ABFALL-Autor Kai Schäfer in seinem Artikel "Bundesprogramm 'Blaues Band Deutschland'"

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Quelle:
Homo urbanus

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