Zusammenfassung
Die Späte Bronzezeit kann als „goldenes Zeitalter“ bezeichnet werden, was Handel und Reichtum und Vernetzung von Stadtstaaten wie Ugarit oder Aleppo mit den vorherrschenden Reichen der Hethiter, Assyrer und Ägypter sowie Stadtstaaten von Mykene und der minoischen und zyprischen Kultur betrifft. Die klimatischen Bedingungen waren zunächst günstig. Sowohl Agrarprodukte wie Fertigwaren und Luxuswaren wurden über Karawanenwege und Schiffsrouten im Mittelmeer intensiv gehandelt. Zwischen den konkurrierenden Reichen der Hethiter, Assyrer und Ägypter wurde ein weltweit erster Friedensvertrag ausgehandelt (Ägyptisch-hethitischer Friedensvertrag 1259 v. Chr.). Ein großräumig komplexes arbeitsteiliges stabiles Wirtschaftssystem existierte damals! Im gesamten Zeitraum von 1200–900 v. Chr. fand jedoch ein Zusammenbruch von Großreichen und Stadtstaaten statt. Der Fernhandel und das Handelsnetz als eine Grundlage des Wohlstands in der Spätbronze brachen völlig zusammen. Die Rolle der ominösen Seevölker ist dabei weiterhin umstritten. Die Megadürre von 1200–850 v. Chr. mit einer kurzen Unterbrechung von 1050–1000 v. Chr. wirkte sich im gesamten östlichen Mittelmeerraum gravierend aus. Mit einer Reduktion der Winterniederschläge um 30–50 % wie auch kühleren Temperaturen ab 1100 v. Chr. gerieten weite Teile Anatoliens, Syriens, der Levante wie auch des Peloponnes in einen kritischen Bereich für den Getreideanbau und damit zerbrach eine wichtige Ernährungsgrundlage, die aufgrund der gestörten Handelsbeziehungen mit Importen nicht ausgeglichen werden konnte. Detailliert diskutiert wird, dass der große Zusammenbruch auf eine Kombination verschiedenster Faktoren zurückzuführen ist, wobei die Megadürre einen entscheidenden Auslöser mit darstellt.