Zusammenfassung
Ägypten, Kleinasien und Mesopotamien mit den frühen Hochkulturen gelten als eine Wiege der antiken zivilisatorischen Menschheit. Die altsteinzeitliche Jäger- und Sammlergesellschaft mit geringer Bevölkerungsdichte im Übergang vom Pleistozän zum Holozän veränderte sich mit der Wiederbewaldung hin zu einer frühe Landnutzung betreibenden Bevölkerungsgruppe, zeitlich je nach Region zwischen 10.000 und 5000 Jahren v. Chr. (neolithische Revolution). In Mesopotamien und dem Nahen Osten sowie Kleinasien entstanden bevölkerungsreiche Hochkulturen während der Bronzezeit, die jedoch nicht kontinuierlich aufeinander folgten. Während Uruk sich im Verlaufe des 4. Jt. zu einer großen Stadt entwickelte, endete relativ abrupt das große Reich von Akkad um 4200 Jahre v. h.. und die spätbronzezeitlichen Hochkulturen um 3100 Jahre v. h.. Für den Niedergang dieser Hochkulturen wird unter anderem ein Klimawandel mit Dürrephasen verantwortlich gemacht. Mit einer deutlich trockeneren Klimaphase von 3300–3000 v. Chr. in Mesopotamien und Westanatolien zerbrach das hoch entwickelte „Uruk-System“. Kleinregionale Fürstenstaaten als Handelszentren mit handwerklicher und landwirtschaftlicher Innovation folgten.
Unter der Herrschaft von Sargon von Akkad wurde der erste territoriale Staat 2.300 v.Chr. geschaffen (Großreich von Akkad). Zwischen 2150 und 2115 v. Chr. zerbrach jedoch das Akkadische Reich, wofür eine Megadürre (4.2-ka-BP-event) mit verantwortlich gemacht wird. Die Megadürre von 2200 v. Chr. hatte weitreichende Auswirkungen im östlichen Mittelmeerraum mit zerstörten oder aufgelassenen Städten am Ende der frühen Bronzezeit. Die Megadürre wirkte sich somit vor allem auf den Zusammenbruch der anatolisch-südwesttürkischen, obermesopotamischen, levantinischen und ägyptischen Kultur aus, während in Festlandgriechenland, Kreta und Untermesopotamien adaptiv kulturelle Entwicklungen zur Mittleren Bronzezeit hin stattfanden.