Honda und LG Energy Solution wollen ein Joint Venture für die Produktion von Lithium-Ionen-Batterien in den USA gründen. Geplant ist eine milliardenschwere Investition in ein 40-GWh-Batteriewerk.
Youngsoo Kwon (links), CEO von LG Energy Solution, und Toshihiro Mibe (rechts), President, CEO and Representative Director von Honda Motor Co., Ltd.
LG Energy Solution
Der japanische Autohersteller Honda und der südkoreanische Batterielieferant LG Energy Solution (LGES) haben eine Vereinbarung zur Gründung eines Joint Ventures für die Produktion von Lithium-Ionen-Batterien in den USA geschlossen. Das Joint Venture soll noch 2022 gegründet werden. Die Akkus sollen in den Elektromodellen von Honda und Acura auf dem nordamerikanischen Markt zum Einsatz kommen.
LGES und Honda wollen gemäß der Vereinbarung insgesamt 4,4 Milliarden US-Dollar in ein neues Batteriewerk in den USA investieren. Der Standort für das Joint-Venture-Werk stehe noch nicht endgültig fest. Die jährliche Produktionskapazität des Werks soll bei etwa 40 GWh liegen. Die in der neuen Anlage produzierten Pouch-Batterien sollen ausschließlich an die Honda-Werke in Nordamerika geliefert werden. Der Baubeginn des Werks sei für Anfang 2023 angestrebt, um den Beginn der Massenproduktion von Lithium-Ionen-Batteriezellen bis Ende 2025 zu ermöglichen.
Neue US-Förderung für Elektrofahrzeuge
Nach Angaben von LGES und Honda sei die Entscheidung, das Joint-Venture-Batteriewerk in den USA zu errichten, getroffen worden, um den schnell wachsenden nordamerikanischen Markt für Elektrofahrzeuge zu bedienen. Sehr wahrscheinlich ist die Entscheidung wohl auch vor dem Hintergrund der neuen US-Förderung für Elektrofahrzeuge gefallen.
Mit dem "Inflation Reduction Act" wurde eine Kaufprämie für Elektroautos in den USA verabschiedet. Neben Regeln für Verbraucher, die für eine Förderung zu beachten sind, müssen auch die Automobilhersteller bestimmte Auflagen erfüllen, damit ihre Fahrzeuge voll förderfähig sind:
- Das E-Auto muss in Nordamerika (USA, Mexiko, Kanada) montiert worden sein.
- Die Batterie eines förderfähigen Fahrzeugs muss einen bestimmten Anteil an kritischen Rohstoffen – wie Lithium – enthalten, die aus Nordamerika oder einem der Länder stammen, mit denen die USA Freihandelsabkommen geschlossen haben oder in Nordamerika recycelt worden sind. Im Jahr 2023 beginnt dieser Prozentsatz bei 40 % und steigt jedes Jahr um 10 % bis 2027. Dann bleibt der Prozentsatz konstant bei 80 %.
- Die nicht-mineralischen Batteriekomponenten förderfähiger Fahrzeuge müssen ebenso in Nordamerika oder in Freihandelsländern hergestellt werden. Der prozentuale Anteil des Batteriewerts der Komponenten muss einen bestimmten Prozentsatz erreichen, der 2023 bei 50 % beginnt und jedes Jahr um 10 % steigt, bis er 2029 100 % erreicht.