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16.07.2020 | Unternehmen + Institutionen | Infografik | Online-Artikel

Das sind die größten Automobilzulieferer

verfasst von: Christiane Köllner

2:30 Min. Lesedauer

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Bosch und Continental sind 2019 laut Berylls-Ranking die größten Autozulieferer. Doch der Ausblick auf 2020 ist für die Branche düster: Transformation und Corona-Krise werfen ihre Schatten bereits voraus. 

Bosch, Continental und Denso führen das 2019er-Ranking der 100 weltweit größten Automobilzulieferer des Beratungsunternehmens Berylls Strategy Advisors mit einigem Abstand vor Magna, ZF Friedrichshafen und Aisin an. Nach Hyundai Mobis konnte Bridgestone sich knapp vor Michelin behaupten. Valeo komplettiert die Top-10. 

Im Jahr 2020 könnten sich nach Einschätzung von Berylls aber einige Überraschungen ergeben. Die Transformation in den Bereichen Vernetzung, automatisiertes Fahren, Sharing und Elektrifizierung habe im Jahr 2019 deutlich an Fahrt aufgenommen, der strukturelle Wandel sei in vollem Gange. "Neben Investitionen in die Zukunftstechnologien werden Unternehmens-Carve-outs und die Abwicklung von traditionellen Unternehmensteilen und Technologien vorangetrieben", heißt von Berylls. Allein bei den fünf großen deutschen Automobilzulieferern Bosch, Continental, ZF Friedrichshafen, Mahle und Schaeffler seien in den vergangenen drei Jahren über 40 Start-ups und Tech-Unternehmen übernommen oder mit Risikokapital ausgestattet worden.

China und Südkorea mit starkem Wachstum 

Der Blick nach Südkorea zeigt laut Berylls neben positiven Währungseffekten ein starkes Wachstum fast aller südkoreanischen Vertreter in der Top-100 auf. Allen voran Hanon durch den Kauf des Geschäftsbereichs Fluid Pressure & Controls von Magna aber auch LG Electronics und Hyundai Mobis befinden sich unter die wachstumsstärksten Firmen des gesamten Feldes. Umsatzgewinner in China ist das Unternehmen CATL (+55 Prozent Umsatz, +25 Plätze, jetzt Rang 43). 

Ausblick für das Jahr 2020

Die sich abkühlende Konjunktur und gestiegenen Investitionen für die Bereiche Vernetzung, automatisiertes Fahren, Sharing und Elektrifizierung drücken die Margen, so Berylls. 77 Prozent der Top-100 (56 von 73) mussten demnach Gewinneinbußen im Jahr 2019 hinnehmen. Im Jahr 2018 seien es lediglich 68 Prozent (48 von 71) gewesen. Bedenklich sei zudem der stärkere Rückgang der Gewinnmarge (EBIT beziehungsweise Operating Profit). Habe der Rückgang im Jahr 2018 im Vergleich zum Vorjahr noch bei 1,2 Prozentpunkten gelegen, stürzt er in 2019 um weitere 1,5 Prozentpunkte im Jahresvergleich ab. Einzelne Unternehmen, wie beispielsweise Continental, Panasonic oder American Axle, hätten im Vergleich zu 2018 zwischen fünf bis zehn Prozentpunkten an Profitabilität verloren. Die Bosch-Gruppe habe zwar annähernd ihren Umsatz gehalten, verlor aber auf Gruppenebene 43 Prozent ihres Ergebnisses. Ein Großteil der Einbußen stamme dabei aus dem Automotivegeschäft, heißt es nach Angaben von Berylls aus Firmenkreisen. 

Laut Berylls lässt der Ausblick auf 2020 nichts Gutes erwarten, die Transformation und aktuelle Corona-Krise werfen bereits Schatten auf das aktuelle Jahr. Ein Anstieg an Insolvenzen sei bereits absehbar und es könnte auch Unternehmen der Top-100 treffen, so Berylls. Bei möglichen Umsatzeinbrüchen von 20 bis 25 Prozent verbleibe der Industrie nur noch ein Bruchteil der Gewinne. Bis zu 90 Prozent der Top-100 könnten in die Verlustzone rutschen, einzig chinesische Zulieferer liegen noch auf einem Wachstumspfad. So könnten im Jahr 2020 aus den bisher sechs Zulieferern vermutlich zehn Teilnehmer aus dem Land der Mitte stammen, prognostiziert Berylls.

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