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Auszug
Mit der Zunahme der Arbeitsteilung von Produktionsprozessen, der Komplexität von Produkten und der Globalisierung von Wirtschaftsbeziehungen steigt die Bedeutung von Wertschöpfungsketten. Die intensivere Zusammenarbeit der Wirtschaftsakteure ist insbesondere durch Impulse wie die Liberalisierung der Märkte, neue Informations- und Kommunikationstechnologien oder auch eine verbesserte internationale Logistik befördert worden (Eichler2003, S. 88). Die Betriebswirtschaftslehre bildet diese Entwicklung der Wirtschaftsbeziehungen durch verschiedene Konzepte des Supply Chain Managements (SCM) ab (Bechtel und Jayaram1997, S. 16 ff.) und untersucht, wie innerhalb der Wertschöpfungskette Ressourcen, Informationen und Prozesse aufeinander abgestimmt oder sogar integriert werden können. In der von uns präferierten Definition von Harland wird SCM als ein Netzwerk von miteinander kooperierenden Unternehmen zum Zweck der Bereitstellung von Produkten und Services für den Endkunden verstanden (Harland1996). Unabhängig davon, welche Definition gewählt wird, gehören Information und Kommunikation zu den Kernelementen des SCM (Müller2005, S. 14). Umso erstaunlicher ist es, wie wenig sich bisher die Kommunikationsforschung mit dem Phänomen der Wertschöpfungskette befasst hat und sich stattdessen auf den einzelnen Wirtschaftsakteur konzentriert. Die aktuelle Debatte um die Herausforderungen des Klimawandels und der Klimaanpassung für Unternehmen soll daher zum Anlass genommen werden, Kommunikation in Wertschöpfungsketten näher zu untersuchen. Denn die Auswirkungen des Klimawandels auf unternehmerische Tätigkeiten sind sehr komplex und wirken teilweise erst indirekt über die wirtschaftlichen Beziehungen in Wertschöpfungsketten (Sussman und Freed2008, S. 12 f.). Es besteht aus diesem Grund die Gefahr, dass schwache Signale durch Unternehmen nicht oder erst zu spät wahrgenommen werden. Ziel dieses Beitrags ist es, Ansatzpunkte aufzuzeigen, wie Akteure in Wertschöpfungsketten in die Lage versetzt werden können, zunächst sehr schwache, aber langfristig starke Signale in ihre Kommunikationsbeziehungen einzubeziehen. Zu diesem Zweck werden zunächst Merkmale der Unternehmenskommunikation sowie die Bedeutung von Kommunikation für das Management von Wertschöpfungsketten dargestellt. Aufbauend auf diesen Grundlagen erfolgt dann im zweiten Teil des Artikels die Analyse der Klimakommunikation in Wertschöpfungsketten der Ernährungswirtschaft. …
Mit dem Begriff des Kommunikationsfeldes wird hier auf die von Zerfaß vorgeschlagene Unterscheidung der kommunikativen Kontexte des Unternehmens in sogenannte Kommunikationsarenen Bezug genommen. Zerfaß definiert diese Kommunikationsarenen als „gesellschaftlich ausdifferenzierte Sphären des kommunikativen Handelns“ (1996, S. 195), die sich im Hinblick auf die beteiligten Akteure, Themen, Strukturen und funktionalen Leistungen unterscheiden.