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25.06.2021 | Unternehmenskredit | Schwerpunkt | Online-Artikel

Banken experimentieren mit digitalen Finanzierungen

verfasst von: Barbara Bocks

2:30 Min. Lesedauer

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Die digitale Konkurrenz schläft auch im Firmenkundengeschäft nicht. Manche Institute erweitern daher ihr Kreditfinanzierungsportfolio für Unternehmer in Kooperationen mit Fintechs.

Immer mehr Banken gehen neue Wege bei ihren digitalen Kreditfinanzierungsangeboten. So vermittelt beispielsweise die Frankfurter Volksbank laut Angaben des "Handelsblatts" seit Anfang Juni über eine Online-Tochter Immobilienkredite und zwar auch die der Konkurrenz. Im ersten Schritt sollen Kunden auf diesem Weg bei "mehr als 450 Finanzierungspartnern" von privaten Immobiliendarlehen fündig werden. Langfristig sollen laut Angaben der Wirtschaftszeitung auch gewerbliche Immobilienfinanzierungen das Angebot ergänzen.

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Neue Ansätze im internationalen Firmenkundengeschäft

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Unbesicherte Unternehmensfinanzierung über Fintech 

Die Sparkasse Bremen bietet ihren Firmenkunden seit Ende April über eine Kooperation eine zusätzliche unbesicherte Finanzierung über das Fintech Creditshelf an. Kunden des Instituts erhalten so Zugriff auf dinglich unbesicherte Kreditangebote bis fünf Millionen Euro und mit einer Laufzeit von bis zu acht Jahren als mögliche Ergänzung oder Alternative zum klassischen Kreditangebot der Bank.

"Wir haben bereits die ersten Testabläufe mit echten Kunden durchgeführt. Aber es wäre zu früh, um Zahlen zu nennen", sagt Pranjal Kothari, seit Herbst Chief Digital Officer (CDO) im Vorstand der Sparkasse Bremen, bei einem Pressetermin gegenüber Springer Professional. Laut Kothari werde es "bestimmt Kunden geben, für die das Angebot nicht infrage kommen". Für andere könne es wiederum eine sehr interessante Option sein.

Angebote bei zu wenig Sicherheiten

"Das Angebot richtet sich an Firmenkunden, die zu wenig Sicherheiten vorweisen können beziehungsweise die ihre Sicherheiten für einen anderen besicherten Kredit nutzen möchten", erklärt der CDO. Auch Kunden, die ihre langjährige Kundenverbindung zur Sparkasse aufrechterhalten möchten, aber auch in Produkte investieren möchten, die wegen der Risikopräferenz der Bank sonst nicht möglich wären, sollen laut Kothari von der Kooperation profitieren. 

"Andere Kunden haben bereits ihr Risikolimit ausgeschöpft. Diese vermitteln wir auch an Creditshelf weiter." Für diese Kundengruppe sei eine Weiterleitung an den Kooperationspartner sinnvoll. "Wir werden mit der Zeit aber sicherlich noch weitere entdecken", so der Digitalexperte. Einen bestimmten Branchenfokus gibt es dabei nicht. Durch die Kooperation soll von der Größe her "der solide Mittelstand" angesprochen werden.

Auch Commerzbank kooperiert mit Creditshelf

Seit dem Jahr 2019 kooperiert bereits die Commerzbank mit Creditshelf. Seit März 2020 können Privat- und Unternehmerkunden des Instituts mit einem Jahresumsatz von bis zu 15 Millionen Euro die Finanzierungsmöglichkeiten des Anbieters nutzen. Die Erweiterung der Kooperation startet laut Angaben der Unternehmen mit einer Pilotphase in der Marktregion Süd der Bank. Zu dem Segment Privat- und Unternehmenskunden zählt das Frankfurter Institut unter anderem Selbstständige, Freiberufler und kleinere mittelständische Unternehmen.

In den vergangenen fünfzehn Jahren hat sich auch die Lieferkettenfinanzierung zu einem bedeutenden Werkzeug von Unternehmen jeder Größe entwickelt. Daher setzt die japanische Mizuho Bank auf eine Kooperation mit dem Fintech CRX Markets, um ihren Kunden digitale Lösungen anzubieten. 

Wie das funktioniert, beschreiben die Springer-Autor Hamish Scutt, Kieran O’Regan und Alexei Zabudki in ihrem Artikel "Einen digitalen Marktplatz integrieren" der April-Ausgabe des Bankmagazin. Mit der Lieferkettenfinanzierung werde beispielsweise das Management der Betriebskapitalströme verbessert. Wenn Firmen ihre Supply Chain über eine Plattform finanzieren, könne aus Sicht der Autoren der Working-Capital-Bedarf von Kunden gedeckt werden, was die Unternehmen effizienter und widerstandsfähiger mache.

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